old-architecture-217776_1280Das neue Jahr ist da, und bevor der Alltag wieder das Regime übernimmt, habe ich mich hingesetzt, um mein „Wort des Jahres“ zu kreieren. 2014 habe ich zum ersten Mal ein solches Motto gewählt und mich in Anlehnung an das „Star Trek“ Universum für „To boldly go“ entschieden.

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Es bedeutet, kühn seine Ziele zu verfolgen und sich an einen Ort aufzumachen, an dem man noch nie gewesen ist. Das Motto hat mir den Mut geschenkt, all die „Firsts“ des Jahres zu bestehen – eine CD und ein Buch herausbringen, meine erste Konzertlesung abzuhalten, und alles, was damit an Herausforderungen einherging.

Als ich mir überlegte, was es dieses Jahr sein sollte, fiel mir mein Post vom 29. Dezember ein. Die unbestimmte Ahnung, dass 2015 ein Jahr mit großem Potential sein wird, stimmte mich nachdenklich, weil „Potential“ ein neutrales Wort ist: Es spricht von Möglichkeiten, die einen beträchtlichen Nachhall haben werden – unabhängig davon, ob sie in Erfolgen oder Niederlagen enden. Anders ausgedrückt: ein großes Potential beinhaltet die Chance, etwas Herausragendes zu erreichen oder grandios zu scheitern.

Vor diesem Hintergrund sind mir mehrere Worte eingefallen, die für das zu passen scheinen, worauf ich mich dieses Jahr konzentrieren soll: Integrität. Durchhaltevermögen. Standhaftigkeit. Treue. Ausdauer.

Eifrig bemüht, eine Wahl zu treffen, fragte ich mich, was es am besten trifft – welche Fähigkeit ich vor allen anderen brauchen würde, um alles, was vor mir liegt, bewältigen zu können. Ist es die Integrität, mit der ich an all meine Pläne herangehen will? Ist es das Durchhaltevermögen, das dafür sorgen soll, dass ich bis zum Ende dabeibleibe? Ist es die Standhaftigkeit, die mir helfen wird, die richtigen Entscheidungen zu treffen? Die Treue zu meinen Plänen und in meinen Beziehungen? Die Ausdauer, wenn es harzt und ich aufgeben möchte?

Ich konnte mich nicht entscheiden – es kam mir vor, als ob ich all das und noch viel mehr brauchen würde. Schließlich legte ich den Zettel, den ich mit diesen Worten vollgekritzelt hatte, beiseite und beschloss, eine musikalisch-geistliche Pause einzulegen und ein paar Worship-Songs zu singen. Ich fing an mit „Herr i chume zu Dir“ und machte weiter mit„I bi rych i Dir“. Als ich bei „Cornerstone“ angekommen war, wurde mir klar, dass keiner der Kandidaten zum Jahresmotto aufsteigen würde.

Es sind alles hehre Worte – sie drücken die Willensraft aus, die wir brauchen und einsetzen müssen, wenn wir etwas erreichen wollen. Aber es sind auch Worte des allzu menschlichen Versuchs, es allein aus sich heraus zu schaffen – und dieser Versuch ist zum Scheitern verurteilt. Ich kann noch so lange nach dem einen Wort suchen, das mich genug antreibt und in die Pflicht nimmt: es wird nicht reichen, und es wäre brandgefährlich, etwas anderes zu glauben.

Ich entschuldige mich deshalb bei all meinen Lesern, die gehofft haben, ich käme mal wieder mit etwas weniger „Heiligem“ daher. Aber wie ich im genannten Post auch erwähnt habe: wes das Herz voll ist, davon geht der Mund über. Während ich „Cornerstone“ sang, wurde mir mit einem gewaltigen Gefühl der Erleichterung, Demut und Dankbarkeit klar, dass es nur ein Jahresmotto geben konnte.

Christus allein

Auf Ihn will ich als erstes blicken.

Im gebührt die Ehre für alles, was ich zustande bringe.

Nur mit ihm und nur, wenn sein Geist in mir wirkt, kann ich tun, was die Situation erfordert.

Allein nach ihm richte ich mich aus, wenn es darum geht, zu wissen, was richtig ist.

Das hat nichts mit falscher Demut zu tun: wenn ich Erfolg habe, darf ich wissen, dass ich meinen Anteil daran habe, und mich daran freuen. Es geht auch nicht darum, mich zurückzulehnen und „Gott machen zu lassen“. Aber wenn ich Ziele erreichen will, die nicht nur in dieser Welt nachhallen, sondern darüber hinaus weisen sollen, brauche ich die entsprechende Unterstützung.

Ich habe dieses Jahr viel vor, aber jetzt weiß ich, wohin ich zuerst schaue. Und egal, wie spannungsreich, turbulent und aufregend das Jahr wird – der Refrain aus Cornerstone wird mir in jeder Situation die Ausrichtung, nötigenfalls den Trost, vor allem aber die Entschlossenheit geben, die ich brauche.

Christ alone, Cornerstone
Weak made strong in the Saviors love
Through the storm He is Lord, Lord of all

Christus allein ist der Eckstein
Der die Schwachen stärkt mit der Liebe des Retters
Auch im Sturm ist er Herr, Herr der Welt.

Hast Du auch ein Jahresmotto kreiert? Wenn ja – was ist es bei Dir? Auf jeden Fall wünsche ich Dir einen guten Start in den Alltag und ein spannendes, gesegnetes Jahr!

 

Rose DankDer letzte Tag des Jahres hat es in sich, und ich bin froh, darf ich ihn dieses Jahr ruhig und mit Raum für Gedanken, Träume und Pläne begehen kann. Dabei fällt mir als Wortakrobatin auf, dass in „Gedanken“ der „Dank“ enthalten ist.

Heute geht mein Dank, gehen meine Wünsche, auch an Dich.

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An DICH, Mitglied meiner Familie.
Danke, dass es Dich gibt, Du ein Teil von mir bist und ich von Dir, dass ich meine Wurzeln und meine Geschichte mit Dir teile. Und danke für viele nahe Stunden. Nähe ist schön, manchmal auch schwierig – aber viel besser als pflegeleichte Gleichgültigkeit. Ich wünsche Dir und mir auch im neuen Jahr Mut zur Nähe, vertraute Stunden des Zusammenseins und dass wir aneinander „dran bleiben.“

An DICH, vertraute/r Freund/in.
Danke, dass Du auch dieses Jahr mit von der Partie warst – Dich mit mir über Erfolge gefreut, mit mir gezweifelt, mit mir gelacht und geweint hast. Ohne Dich wäre mein Leben ärmer. Auf ein neues Jahr, in dem Du auf meinem Radar und in meinem Herzen bleibst.

An DICH, neue/r Freund/in.
Danke, dass Du an meinem Horizont aufgetaucht bist und mein Leben bereichert hast. Es ist ein Geschenk, dass Gott mir Menschen vorbeischickt, die mein Sicht auf die Welt erweitern. Ich wünsche Dir und mir, dass unser Zusammentreffen weiter Früchte trägt und unseren Blick auf das Leben verbreitert und vertieft.

An DICH, Freund/in, der/die Du gegangen bist.
Danke für die gemeinsame Zeit. Ich wünsche uns, dass wir Groll, Schuldzuweisungen und Schuldgefühle im alten Jahr zurücklassen können und den Boden unserer Herzen bereiten für das, was Freundschaften ausmacht, und für das, was das Leben bereithält. Neuanfänge scheinen manchmal unmöglich oder weit weg, und nicht immer sollen sie sein – aber mein Herz will auch für das Unmögliche bereit sein.

An DICH, treue/r Leser/in.
Mit Deinen Clicks, Likes und Kommentaren hast Du mich wissen lassen, dass die Worte, die ich im stillen Kämmerlein ausbrüte, in anderen Herzen ankommen. Es gibt nichts Schöneres. Ich wünsche uns ein neues Jahr mit spannendem Austausch und hoffe, dass Du immer mal wieder etwas mitnehmen kannst.

20141231_115924Euch allen wünsche ich ein spannendes neues Jahr, in dem Ihr nie vergesst, wie wertvoll und einzigartig Ihr seid. Wie es so schön heißt:

Sei Du selbst, alle anderen sind schon besetzt. Was Du zu geben hast, kann niemand ersetzen oder nachahmen.

Ich wünsche Dir – egal, wie Du es so mit Gott hast – dass sein Segen und seine Gegenwart Dich begleiten.

 

Wenn ich an mein vergangenes Jahr denke, schwingt so viel Dankbarkeit mit, dass ich sie nur in einem weiteren kleinen „Schatz in Dur und Moll“ ausdrücken kann.

Und somit mein letzter Wunsch für Dich in diesem Jahr: ein paar ruhige Minuten (etwa fünf), in denen Du Dir diese geniale A capella Version von „How great Thou art“ (Wie gross bist Du) mit voll aufgedrehtem Lautsprecher zu Gemüte führen kannst. Denn das ist mein „letztes Wort“ für 2014:

Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte
Die du geschaffen durch dein allmacht Wort
Wenn ich auf alle jene Wesen achte
Die du regierst und nährest fort und fort 

Dann jauchzt mein Herz dir großer Herrscher zu
Wie groß bist du, wie groß bist du
Dann jauchzt mein Herz dir großer Herrscher zu
Wie groß bist du, wie groß bist du.

Oswald Sattler

WasserherzDie Weihnachtswoche ist vorbei, und das Leben driftet langsam wieder in ruhigere Gefilde. Das ist ganz gut so: nach Tagen ausgiebiger Esserei und geselligen Zusammenkünften sehne ich mich programmgemäß nach Ruhe und danach, Körper und Seele eine Pause zu gönnen.

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Die Weihnachtsfeier bei meiner Schwiegerfamilie hat mich netterweise mit den perfekten Utensilien für diesen Zweck ausgestattet: mit einem schönen Bad aus Meersalz und Rosenblüten sowie einem Detox-Tee aus Grüntee, Mate und Grapefruit. Und während ich mich innerlich auf ein paar ruhige und reinigende Tage für meinen Körper freue, spüre ich leise, dass nicht nur er diese Prozedur nötig hat: auch mein Herz verlangt danach.

Doch bis ich seinen Ruf wahrnehme, dauert es immer etwas länger. Gerade wenn in meinem Leben viel läuft und ich von einer zu bewältigenden Aufgabe zur nächsten hetze, realisiere ich manchmal zu spät, wenn ich es schwächenden oder zerstörerischen Gedanken und Gefühlen ausgesetzt habe.

Darum möchte ich diese freien Tage nutzen, um mein Herz wieder einmal Gottes TÜV zu unterziehen. Er soll es prüfen und mir zeigen, „wie ich es meine“, mir meine wahren Motive und Gedanken vor Augen führen, damit ich die Konsequenzen ziehen kann. Ablegen, was abgelegt werden muss. Das Herz mit dem füllen, was Leben bringt.

Etwas sagt mir, dass ein wichtiges Jahr vor mir liegt – eines, in dem Weichen gestellt, Projekte vorbereitet und ausgestaltet werden, vielleicht bereits zum Abschluss kommen. Auf geheimnisvolle Art werfen diese Projekte ihre Schatten voraus, und ich spüre, dass ich das reine Herz mehr brauche als je zuvor.

Meine Pläne können noch so ausgefeilt, meine Projekte noch so sinnreich und richtig sein: wenn ich mein Herz nicht bewahre, wird nichts Gutes entstehen. In den Sprüchen heißt es, dass vom Herz das Leben ausgeht, und bei Matthäus, dass aus dem Mund fließt, was im Herzen ist. Der Schatz in unserem Herzen mündet in unsere Handlungen, und aus einem bösen Schatz kann nichts Gutes entstehen. Aus verunreinigtem Boden wächst keine gute Frucht.

Ich bin darauf angewiesen, dass Gott mir immer wieder liebevoll aufzeigt, wenn mein Herz Reinigung braucht, damit ich das, was er an Werken vorbereitet hat, nicht torpediere. Und ich rufe mir dankbar meinen Tauferneuerungsspruch in Erinnerung: er enthält ein Versprechen und eine Verheißung, in die ich mein Vertrauen setze:

„Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich in Ehren an.“
Psalm 73, Verse 23-24

Diese Zeilen ermutigen mich noch mehr, wenn ich die paar davor hinzufüge. In ihnen spricht der Autor davon, dass er sich Gott gegenüber manchmal so störrisch wie ein Maultier benimmt – und dennoch lässt Gott ihn nicht los.

Wenn ich längere Zeit in ruhigen Gewässern dahinschippere und alles wie von selbst zu gehen scheint, vergesse ich gern, dass das neben all meinem guten Willen und meinen Anstrengungen auch Gnade ist. Ich nehme es als selbstverständlich hin, dass ich fokussiert und voller Energie meine Pläne umsetze, das Gute und Richtige tue und gefährliche Strudel meide. Erst, wenn mich unvorbereitet eine Welle trifft, wird mir bewusst, wie schwach mein Gefäss ist und wie sehr ich von Gott abhängig bin.

Wenn ich an meine Pläne denke und mir dieses angreif- und verletzbare Gefäss mit seinen Wunden und Defiziten vor Augen halte, wird mir manchmal angst und bange. Ich kenne mich selbst nur zu gut – ich weiß, wo meine Schwachstellen sind und kann Gefahrenherde mit einer Intuition voraussehen, die mir manchmal selbst unheimlich ist. Dann frage ich mich, wie in aller Welt ich auf Kurs bleiben und mich auf die wichtigen Dinge konzentrieren soll.

Während mich diese Frage umgetrieben hat, bin ich auf folgende Bibelstelle gestoßen:

„Wenn Du versucht wirst, wird er Dir einen Ausweg zeigen,
so dass Du standhalten kannst.“
1. Korinther 10, Vers 13

Ich habe mich daraufhin nicht zum ersten Mal gefragt, ob Versuchung auch von Gott kommen kann – in der obigen Bibelübersetzung kommt das nicht klar heraus. Dann habe ich mein „Konkordantes Neues Testament“ zu Hilfe genommen, das zwar nicht leserfreundlich, dafür aber sehr eng am Originaltext gehalten ist. Hier heißt es wörtlich:

Und Gott ist getreu,
der euch nicht über das hinaus anfechten lassen wird, wozu ihr befähigt seid,
sondern zusammen mit der Anfechtung wird Er auch einen Ausgang schaffen,
so dass ihr sie überstehen könnt.“

Dieser kleine, aber feine Unterschied in der Formulierung bedeutet für mich, dass Gott uns nicht selbst versucht, aber zulässt, dass wir geprüft und wenn nötig geläutert werden. Und er sorgt dafür, dass es in jeder Prüfung einen Ausweg gibt.

Ich weiß, dass Gott mich für meine Schwächen nicht anklagt oder verurteilt – und weil ich das glauben kann, bin ich bereit, die dunklen Stellen meines Herzens vor ihm auszubreiten und ihn um Hilfe zu bitten. In diesen Tagen tue ich das mit meiner Version von Brian Doerksens „To the River“ und vertraue in all meiner Sorge ob meiner Unzulänglichkeiten auf seine Treue.

 

Und so kann das neue Jahr kommen.
Mit all seinem Potential und all dem, was hinter der nächsten Kurve wartet.

Was geht Dir in diesen letzten Altjahrestagen durch Kopf und Herz? Und worauf freust Du Dich?
Ich freue mich auf Deinen Kommentar – und ich wünsche Dir schon jetzt von Herzen ein spannendes, echtes, lebendiges und segensreiches 2015!

Advent PixabayUm die Festtage flimmern bestimmte Schinken obligatorisch über den heimischen Bildschirm – „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und „Dinner for One“ sind nur zwei aus dieser Reihe. Einer, den ich mir nach Möglichkeit immer anschaue, ist „Der kleine Lord“.

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Er erzählt die Geschichte des alten Earl of Dorincourt, der verbittert, voller Dünkel und Menschenhass auf seinem großen Anwesen in England lebt. Da seine drei Söhne gestorben sind, muss er sich um seine Nachfolge kümmern. Sehr zu seinem Missfallen ist der einzig übrige Erbe das Kind seines jüngsten Sohnes, der eine Amerikanerin aus einfachen Verhältnissen geheiratet hat. Der alte Earl hat ihn daraufhin verstoßen, und das Paar wanderte nach Amerika aus, wo die junge Frau nach dem Tod ihres Mannes ihr Kind allein aufzog.

Der alte Lord beißt in den sauren Apfel und bietet der jungen Witwe an, ihren Sohn als seinen Erben aufzuziehen. Aus Liebe zu ihrem Sohn, für den sie sich eine bessere Zukunft wünscht, sagt sie zu, stellt allerdings eine Bedingung: der Junge darf niemals erfahren, dass der alte Lord seine Mutter ablehnt. Der Lord ist erstaunt, doch er stimmt zu, und so übersiedeln Mutter und Sohn nach England, wo die Mutter in einem Haus in der Nähe des Schlosses wohnt. Der kleine Cedric muss sich an das neue Umfeld gewöhnen, aber bald zeigt sich, dass die größte Veränderung nicht ihm, sondern dem alten Lord bevorsteht.

Cedric ist überzeugt, dass der Earl ein herzensguter, großzügiger Menschenfreund ist. Als ein Pächter den Earl aufsucht, weil er seine Pacht noch nicht zahlen kann, ist sich Cedric sicher, dass sein Großvater dem armen Mann die nötige Zeit geben wird. Das tut der Alte dann auch. Bei einem Spaziergang durch „Earls Lane“, wo die Pächter wohnen, muss der Earl entsetzt feststellen, wie heruntergekommen dieses Quartier ist. Beschämt, weil sein Enkel dieses Elend gesehen hat,lässt er die Häuser und Straßen wieder instand stellen.

Schritt für Schritt erweicht der Junge das Herz des alten Mannes, der seinen Enkel immer lieber gewinnt. Neues Leben kehrt im Schloss ein. Der alte Lord lädt zu einem Fest, und alle sind überrascht, wie sehr er sich verändert hat. Als plötzlich eine Frau auftaucht und behauptet, mit seinem ältesten Sohn verheiratet gewesen zu sein, ist der Earl schwer getroffen. Doch die nicht sehr feine Dame wird rasch als Lügnerin entlarvt, und endlich kehrt wirklich Friede ein. Der alte Lord versöhnt sich schließlich auch mit seiner Schwiegertochter, und alle feiern gemeinsam Weihnachten.

Es ist rührend und bewegend, wie der alte, verbitterte Mann nach und nach ein neuer Mensch wird. Mir ist heute aber noch ein anderer Grund eingefallen, wieso mir diese Geschichte so nahe geht. Sie erinnert mich daran, wie Gott uns ansieht.

Wenn wir ehrlich sind, fühlen wir uns öfter wie der alte Earl – gefangen in unseren Lebensmustern und ungesunden Verhaltensweisen, sind wir neidisch und missgünstig, kaltherzig, ungeduldig. Kurz gesagt: wir sind nicht die Menschen, die wir gern wären. Doch Gott sieht uns so, wie er uns gemacht hat – ohne Fehl und Tadel. Und wenn wir vor der Entscheidung stehen, richtig oder falsch zu handeln, unseren Freunden mit Ungeduld oder mit Mitgefühl zu begegnen, sieht er uns an wie Cedric den alten Lord. Und tief in unseren Herzen spricht seine Stimme zu uns. „Ich weiß, was Du tun wirst. Du bist ein guter, großzügiger, liebenswerter Mensch – Du kannst nur eine Entscheidung treffen.“ Unter diesem liebevollen Blick Gottes auf unser Herz stellen wir fest, dass wir wirklich nicht anders können. Wir wachsen über uns hinaus, unser Herz weitet sich, und wir tun das Richtige.

Erinnern wir uns so kurz vor Weihnachten an diesen Blick Gottes auf uns und in unser Herz. Er weiß, dass wir es können. Er weiß, was für Menschen wir wirklich sind, und er glaubt an uns. So lange, bis wir es auch tun.

Engel Weihnacht PixabayIch bin dieses Jahr gnadenlos im Verzug, was die weihnächtliche Schmückung des trauten Heims angeht. In den letzten Wochen standen noch Konzerte und andere Termine an, und das Resultat ist entsprechend: Kein Adventskalender, keine Tannäste, keine Sterne, kein gar Nichts – nicht einmal mein Kripplein hat den Weg aus der Kiste auf die Kommode geschafft.

 

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Immerhin beklagt sich bei mir zuhause niemand über das fehlende Xmas-Feeling – meinen Mann stört es nicht, und Kinder habe ich keine. Mütter stehen da vor anderen Herausforderungen: Sie müssen die Geschenkwünsche der Kinder mit dem Finanzhaushalt in Einklang bringen, sollten kiloweise Guetzli backen und haben das diffuse Gefühl, sie müssten zuhause „Schöner Wohnen und die perfekte Familie an Weihnachten“ zelebrieren.

Meine Schwester hat auf Facebook einen Ausschnitt aus einem Buch gepostet – eine treffende Analogie zwischen Weihnachtsvorbereitungen und den bekannten Versen aus 1. Korinther 13 über die Liebe. Im Kern heißt es darin, dass all meine Bemühungen, ein äußerlich perfektes Weihnachten mit Plätzchen und Deko zu fabrizieren, nutzlos sind, wenn ich keine Liebe für meine Familie habe.

Das Ziel dieses schönen Vergleichs ist in erster Linie, den gestressten Müttern das Herz etwas leichter zu machen und ihnen mitzugeben, dass die Liebe, die sie für ihre Familie haben, viel wichtiger ist als ein perfekt ausstaffiertes Heim, ein luxuriöses Weihnachtsmenü und Berge von Geschenken. Ich selbst bin nach der ersten Erleichterung darüber, dass ein ungeschmücktes Haus kein Verbrechen gegen den „Geist der Weihnacht“ ist, etwas nachdenklich geworden. Denn dieses Gleichnis erzählt nicht nur, was Weihnachten nicht ausmacht, sondern auch, was es ausmacht.

Wenn ich Liebe für meine Familie habe.

Wenn ich das Jesuskind nicht vergesse.

Wie steht es mit meiner Liebesfähigkeit? Und was heißt es überhaupt, meine Familie zu lieben? Was heißt es genau an Weihnachten? Ich glaube, es heißt nicht, irgendein Geschenk zu besorgen und damit ein Kästchen auf der Liste abhaken zu können. Es heißt, mich einzulassen. Und vielleicht loszulassen.

Weihnachten ist ein arg belasteter Anlass, an dem viele Erwartungen zusammenkommen. Die Kinder wünschen sich dieses oder jenes Geschenk unter dem Baum, die Erwachsenen vor allem Harmonie und Frieden in der Hoffnung, dass alles „gut geht“. Aber vielleicht heißt echte Weihnachten auch, dass gerade wir Erwachsenen diese Vorstellungen beiseiteschieben.

Vielleicht ist das größte Geschenk, dass wir einander an Weihnachten machen können, dass wir einander mit allen Ecken und Kanten akzeptieren. Dass wir unsere Familie inklusive ihrer Geschichte, ihrer Gegenwart und ihrer Zukunft annehmen, wie sie ist. Dass wir uns auf die gemeinsame „Heilige Zeit“ freuen, ohne unrealistische „So-sollte-es-sein“-Erwartungen an uns und andere zu stellen.

Und wenn wir mit Weihnachten mehr verbinden als Zeit mit der Familie, können wir uns auch darauf besinnen, warum wir zusammenkommen. Wie ein ebenfalls auf Facebook kursierendes Zitat es so schön ausdrückt. „Es ist nicht DEIN Geburtstag.“ Wir feiern die Ankunft unseres Herrn in dieser Welt, der uns mit uns selbst versöhnt hat. Wenn wir uns das Wunder vor Augen führen, dass Gott Mensch wurde und uns damit bewiesen hat, dass er uns trotz all unserer Schwächen genug liebt, um sein Leben für uns zu geben, können wir uns selbst und einander auch inklusive all dieser Schwächen noch besser lieben.

In diesem Sinne wünsche ich Euch schon heute echte Weihnachten.

Wie erlebt Ihr die Vorweihnachtszeit? Worauf freut Ihr Euch an Weihnachten besonders? Ich freue mich auf Euren Kommentar!

Glühbirne Pix kleinIch weiß noch genau, wann ich das „Heilige Kribbeln“ zum ersten Mal gespürt habe.

Es war vor neun Jahren an einem Freitag Ende Oktober. Einen Monat zuvor war meine Beziehung zerbrochen, und ich fühlte mich wie in der Twilight-Zone – gefangen in einer diffusen Welt, in der ich vor mich hin stolperte wie ein einsamer Wanderer in der Wüste. Ich saß im Büro und sah mir kurz die Gottesdienstinformationen der Vineyard Bern an, als ich die Anzeige für deren Jüngerschaftstraining entdeckte.

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Es hatte mich schon vor einigen Monaten gereizt, das Training zu besuchen. Da ich meinen Partner aber fast nur am Wochenende sah und der Kurs jeden Monat eines dieser Wochenenden beansprucht hätte, ließ ich es sein. Jetzt sah ich die Informationen auf dem Bildschirm und hatte plötzlich das verrückte Gefühl, dass ich da unbedingt hingehen sollte. Doch die Sache hatte einen Haken: der Anmeldetermin war seit drei Wochen abgelaufen, und starten würde das ganze am 29. Oktober.

Also morgen.

Wer mich kennt, weiß, dass es Dinge gibt, die ich unter normalen Umständen niemals tun würde. Mich drei Wochen nach Ablauf einer Frist irgendwo zu melden und zu fragen, ob ich nicht auch noch dabei sein könnte, gehört definitiv dazu – nicht zu reden von „einen Tag vor Kursbeginn“.

Aber die Sache ließ mich nicht los. Ich musste es wenigstens versuchen, selbst wenn ich mich damit lächerlich machte – schließlich konnten sie nur nein sagen. Ich schrieb also eine Mail und tigerte den Rest des Nachmittags im Büro herum, versuchte zu arbeiten und meine Hoffnungen gleichzeitig niedrig zu halten. Die Stunden vergingen, und nichts passierte. Ich war nicht enttäuscht – eigentlich war es klar gewesen. Wenigstens hatte ich es versucht.

Dann klingelte mein Telefon.

Am Apparat war Jeannette von Moos, die Mitorganisatorin des „Desert Training“, wie der Kurs passenderweise hieß. Sie fragte mich, ob ich bereit wäre, heute noch zu einem kurzen Gespräch vorbeizukommen, damit sie mich kennenlernen konnte. Natürlich sagte ich ja, worauf sie in einer Selbstverständlichkeit antwortete: „Dann gehen wir mal davon aus, dass Du dabei bist. Schick mir doch bitte ein Foto…“

Da passierte es, unspektakulär und gleichzeitig überwältigend. Mein Kopf war voller Sterne, und eine tiefe Freude breitete sich in mir aus – ich wusste, dass es „richtig“ war.

Das war es dann auch. Unser Gespräch verlief gut, und am Samstag brach ich nach Rüegsegg ins Startwochenende auf. In den neun Monaten „Desert Training“ habe ich viel über den Glauben und über mich selbst gelernt. Jeannie wurde zu einer guten Freundin, mit der ich mich immer wieder gern treffe, bei einem Mittagessen das Neueste austausche und staune, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man sich viel zu erzählen hat.

Seit damals habe ich das Heilige Kribbeln mehrmals gespürt – ein untrügliches Zeichen, dass etwas gut und wichtig und, im Christenjargon ausgedrückt, „dran“ ist. Es kommt nicht im Dutzend vor – ich frage Gott ja auch nicht, ob heute zum Abendessen Spaghetti Napoli oder Bolognese „dran“ sind. Aber es war zuverlässig da, wenn ich eine wegweisende Entscheidung traf.

Als Christin deute ich dieses Kribbeln als Reden des Heiligen Geistes. Es unterscheidet sich für mich von der Intuition, die aufgrund ihrer Auswertung von Fakten und Wahrnehmungen schlussfolgert, wie sich Entscheidungen auf die Zukunft auswirken könnten und mir ein entsprechendes Gefühl vermittelt. Ich schätze sie auch sehr und verlasse mich oft auf sie, aber der Heilige Geist liefert manchmal Hinweise, die sich nicht wirklich zurückverfolgen lassen und die darum umso wertvoller sind.

Diese Hinweise können auch negativer Art sein und mir mitteilen, dass eine Entscheidung in die falsche Richtung führt. Dann spüre ich meistens ein diffuses Unwohlsein, manchmal gerade dann, wenn weder aus sachlicher, noch aus persönlicher oder glaubenstechnischer Sicht etwas dagegen spricht.

Leider neigen wir dazu, die negativen Hinweise zu ignorieren. Wie oft habe ich im Nachhinein festgestellt, dass ich eigentlich gewusst hätte, was zu tun ist – aber ich hatte nicht den Mut dazu, weil es keinen handfesten Grund gab, mich gegen etwas zu entscheiden, oder weil es unpopulär gewesen wäre. Diese Entscheidungen ließen sich meist irgendwann korrigieren, aber es wäre einfacher und weniger schmerzhaft gewesen, wenn ich gleich auf die Stimme gehört hätte.

Ich wünsche mir, dass ich hier noch hellhöriger werde – egal, ob mir die Stimme mit einem heiligen Kribbeln oder mit einem diffusen Unwohlsein den Weg weisen will, und vor allem dann, wenn die Stimme nicht mit dem übereinstimmt, was Pragmatismus und rationales Denken mir mitteilen, denen ich als ausgesprochener Kopfmensch meistens den Vorzug gebe. Ich will mir die Situationen, in denen ich auf sie gehört habe, immer wieder in Erinnerung rufen – als Ermutigung, es das nächste Mal wieder zu tun, und als Ansporn, im Zweifelsfall gleich das erste Mal das Richtige zu wählen.

Kennst Du dieses „Reden“ auch, und in welchen Situationen erlebst Du es? Hast Du auch Erfahrungen mit beiden „Arten“ gemacht, und wie haben sich Deine Entscheidungen ausgewirkt? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

Angst Pixabay kleinVor einer Woche habe ich meine erste Konzertlesung gehalten. Es war eine spannende Erfahrung mit einigen heiteren Momenten, da das „gleichzeitige“ Lesen, Singen und Gitarre spielen ein paar logistische Herausforderungen mit sich bringt.

 

Wie jongliere ich Buch, Notizen, Gitarre, Kapodaster und Plektron, ohne mich zu verheddern oder die Hälfte herunterfallen zu lassen? Wie komme ich an die Trinkwasserflasche, wenn mein Stuhl zu hoch ist, um sie vom Boden aufzuheben? Ich hatte das zwar zuhause geübt, aber nicht beachtet, dass ich einen Teil meiner Ware auf den Barstuhl neben mir gelegt hatte, der dann leider fehlte.

Ungeachtet dieser kleinen Tücken war es ein gelungener Abend. Das kleine, aber feine Publikum ging mit, die Abläufe klappten mit wenigen Ausnahmen, Stimmung und Feedbacks waren sehr gut. Als ich am Folgetag zufrieden mit der Welt und mir etwas fantasierte, wie es wohl wäre, vor vollbesetzten Rängen zu spielen, holte mich ein ungeliebter Gast aus der Vergangenheit ein.

Vor einer bestimmten Art Erfolg habe ich Angst. Nicht vor dem Platz auf einer Bestsellerliste – immer her damit, I dare to dream! Aber ich habe ein seltsames Verhältnis zu „Ruhm“ und offensiver Bewunderung. Ich fühle mich leicht unwohl, sobald sich die Aufmerksamkeit allein auf mich konzentriert und vor allem, wenn ich mit enthusiastischen Kommentaren konfrontiert werde. Anstatt sie zu genießen, verspüre ich den Drang, mir eine dunkle Ecke zu suchen und erst wieder herauszukommen, wenn alle weg sind.

Ich weiß, dass das zum Teil mit meiner Introvertiertheit zusammenhängt – unter vielen Menschen zu sein und mich ihnen zu widmen, kostet mich Kraft, und am liebsten beobachte ich das Geschehen aus einer sicheren Distanz. Aber ich realisiere auch, dass mich diese Angst wie eine ungesunde Schranke daran hindert, befreit mein Bestes zu geben. Und als ich versuchte, dieser Angst auf den Grund zu gehen, landete ich bei Sätzen, die tief in mir abgespeichert sind und sich in solchen Situationen zu Wort melden.

Du darfst nicht „strahlen“, dich „feiern lassen“ und dich daran freuen.
Wage es ja nicht – sonst folgt die Strafe auf dem Fuß.

Ich konnte nicht eruieren, woher diese Sätze kommen, aber mir wurde bewusst, dass sie mich davon abhalten, mich selbst zu sein. Mit meinen Gedanken noch ganz bei diesen Fragen hörte ich am Sonntag im Gottesdienst eine Predigt, die sich um ein ähnliches Thema drehte: das Original, das Gott mit jedem von uns geschaffen hat, und das entstellte Bild, das wir von uns haben und oft auch leben. Nach der Predigt wandte sich die Frau neben mir plötzlich an mich. Wir kannten uns nicht, aber sie erzählte mir, dass sie ein Bild vor sich gesehen habe, das mit diesem Original zu tun habe, und sie glaube, dass es für mich sei.

Menora PixabayEs war das Bild eines Leuchters, einer siebenarmigen „Menora“, wie sie die Israeliten auf Gottes Geheiß in der Wüste für das Stiftszelt angefertigt haben und später in Jerusalem in den Tempel neben die Bundeslade stellten.

Die genaue Bedeutung der Menora lässt sich nicht so einfach erfassen. Doch das Bild des Leuchters hat mich tief berührt und mir Mut gemacht, die diffusen Ängste vor einer Bestrafung für meinen Platz im „Rampenlicht“ und in den Herzen von Menschen endlich hinter mir zu lassen und sein Bild von mir anzunehmen. Dieses Bild fordert von mir, mein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, sondern auf einen Schemel, wo es gesehen wird.

Manchmal will ich mich nicht auf diesen Schemel stellen, weil ich Angst habe, dass man dann auch die weniger schönen Seiten sieht – Schwächen und Unzulänglichkeiten, Narben und Wunden, wie sie jedes Leben mit sich bringt. Dann denke ich an Stephen Kings „Talisman“ und an seinen jungen Helden Jack Sawyer, der von einer Küste Amerikas zur anderen wandert, um den Talisman zu finden und seiner krebskranken Mutter das Leben zu retten. Er taucht dabei in eine andere Welt ein, übersteht Gefahren und beweist Mut und Charakter. All diese Erlebnisse hinterlassen ihre Spuren in ihm und lassen ihn „innerlich leuchten“, aber Jack kann dieses Leuchten verbergen und tut das meistens auch. Doch in einer Notsituation setzt er es ein – und der Mensch, der ihn so sieht, ist überwältigt. Er sieht einen müden, schmutzigen Jungen, aber er sieht auch eine innere Schönheit, die durch den Schmutz noch stärker zur Geltung kommt.

Das Licht, das ich leuchten lasse, sind erst in zweiter Linie meine Begabungen und Talente. Zuallererst ist es Gottes Gegenwart, die in mir wohnt und sich in der Form dieses Lichts zeigt. Und dass sein Wohnsitz ein paar Mängel hat, lässt das Licht eher mehr als weniger strahlen.

Funkenregen PixabayMeine Erfahrungen und Unzulänglichkeiten sind Glasscherben, in denen sich Gottes Gegenwart spiegelt und vervielfältigt und zum Funkenregen wird, der sein Licht in alle Richtungen aussendet. Auch ich kann dieses Licht verbergen. Aber ich will mich von der gedanklichen Umklammerung entstellender Sätze befreien und das Licht leuchten lassen.

Und wenn es mir schwer fällt, denke ich einfach daran, dass es im Grunde sein Licht ist, das er in seinem neuen Tempel leuchten lässt.

Vielleicht lebst Du auch mit Sätzen, die Dich hindern, Dein „Originaldesign“ zu sehen und zu leben. Dann möchte ich Dir Mut machen: Gott will sein Original wieder sehen und wird nicht aufgeben, bis er es wieder in „alter Schönheit“ vor sich hat.

INTJ 2Als introvertierte Seelengrüblerin habe ich früher alles Mögliche unternommen, um dahinter zu kommen, wer ich wirklich bin. Einige Jahre war ich ein Astrologie-Crack und lächelte mitleidig über die Minderbemittelten, die das Wochenhoroskop lasen. Ich befasste mich mit Aszendenten und Häusern und sah je nach Planetenkonstellation ängstlich oder erfreut in die Zukunft.

Als ich gläubig wurde, verabschiedete ich mich radikal von allem „Eso-Kram“ inklusive meiner Bücher über Astrologie. Mein Bedürfnis, Entscheidungen von irgendwelchen Sternenbewegungen abhängig zu machen, war verpufft – nicht aber mein Wunsch, mehr über mich selbst zu erfahren. So habe ich mit Hilfe verschiedenster Systeme immer wieder Neues über mich gelernt. Vor kurzem erst bin ich auf den schon älteren Myers-Briggs Typenindikator gestoßen und habe herausgefunden, dass ich einer der eher seltenen INTJs bin.

Ein zugegebenermaßen leicht abschreckendes Bild eines INTJs ist Sheldon Cooper aus „Big Bang Theory“, mit dem ich leider einiges gemein habe (der Ordnungsfimmel gehört nicht dazu). Andere, angenehmere Beispiele sind die Schriftstellerin Jane Austen, ihre literarische Kreation Mr. Darcy aus „Stolz und Vorurteil“ und der christliche Schriftsteller C.S. Lewis, der die „Narnia“-Reihe geschrieben hat. Beim Studium der charakteristischen INTJ-Züge sind mir ein paar Lichter aufgegangen, und am deutlichsten habe ich mich in Mr. Darcy wiedererkannt – im Guten wie im Schlechten.

INTJ 1Sein Beispiel zeigt deutlich, wie gefühllos, arrogant und rechthaberisch INTJs wirken können. Der Eindruck von Gefühllosigkeit rührt daher, dass sie sich unter vielen Menschen nicht wohl fühlen, man ihnen ihre Gefühle nicht ansieht und sie diese auch nicht gut zeigen oder aussprechen können. Der Eindruck von Besserwisserei und Arroganz hat vielschichtigere Gründe: zum einen scheinen INTJs tatsächlich eine besondere Fähigkeit zu haben, durch die äußerlichen Fakten hindurchzusehen und mit Hilfe ihrer stark ausgeprägten Intuition hinter die Fassade von Menschen und Geschehnissen zu blicken. Zum anderen hat dieser Typus aber – vielleicht auch aufgrund dieser Erfahrungen – etwas zu oft das Gefühl, er wisse alles und habe immer Recht (ich bekenne mich schuldig). Wenn der INTJ sein eventuell nur vermeintliches Wissen dann noch in gewohnt logisch-kühler Art vermittelt, kommt das nicht immer gut an.

Das hat mir klar gemacht, wie verletzend meine Art zu kommunizieren manchmal wirken kann. Es bestätigt mir aber auch, was ich schon länger weiß: dass ich darauf angewiesen bin, dass Menschen etwas länger und genauer hinsehen und nicht nur den ersten Eindruck gelten lassen. Dann erkennen sie, dass hinter der vermeintlichen Kühle des INTJ Loyalität und Herzlichkeit warten, aber auch die Bereitschaft, anderen das Herz zu öffnen, Verletzlichkeiten offenzulegen und dem anderen ein ehrliches Gegenüber zu sein. Denn Menschen wie ich können nicht anders: sie können entweder nichts oder die Wahrheit sagen. Und je älter ich werde, desto seltener bin ich bereit zu schweigen, wenn eine Situation mich beunruhigt.

Das hat Folgen, die mir nicht immer gefallen. Nicht alle wollen jemanden wie mich in ihrem Umfeld haben, und es schmerzt, wenn jemand entscheidet, sich „das“ – also mich – nicht mehr antun zu wollen. Doch da ich mir zutiefst sicher bin, dass „das“, was sich da herauskristallisiert, die Essenz meiner Persönlichkeit ist und dass diese Essenz mir und denen, die es zulassen, dienen kann, bin ich bereit, diese schmerzlicheren Folgen zu tragen.

Hin und wieder frage ich mich, ob die Beschäftigung mit solchen Theorien überhaupt etwas bringt, weil Theorien ja nie die ganze Wahrheit ausdrücken und ich damit einmal mehr an meinem Inneren herumdoktere. Ich sehe aber auch, dass es mir hilft, andere besser zu verstehen, indem es mich zum Beispiel motiviert, mich anders auszudrücken, damit ich nicht ungewollt jemanden vor den Kopf stoße. Vielleicht hilft mir dieses Wissen sogar, in einer künftigen Krise früher oder besser zu reagieren und damit zu verhindern, dass eine Angelegenheit eskaliert.

Und nicht zuletzt ist das Ganze auch unterhaltsam: ich kann in Foren nachlesen, was für ein Typ Samwise Gamgee aus „Herr der Ringe“ (ISFJ), Scarlett O’Hara aus „Vom Winde verweht“ (ESFJ) oder Hermione Granger aus „Harry Potter“ (ESTJ) ist. Und wenn ich so etwas wie die „Gebete für die Myers-Briggs-Typen“ lese, hat sich das Ganze sowieso gelohnt. Für alle, die sich mit mir durch die trockene Materie gekämpft haben, hier die „Belohnung“ in Gebetsform:

ISTJ: Herr, hilf mir, kleine Details nicht so wichtig zu nehmen, und zwar ab morgen um 11:41.23 vormittags MEZ.

ISTP: Gott, hilf mir, die Gefühle anderer Menschen ernst zu nehmen, auch wenn die meisten von ihnen WIRKLICH hypersensibel sind.

ESTP: Gott, hilf mir, Verantwortung für meine eigenen Taten zu übernehmen, auch wenn das Meiste NICHT mein Fehler war.

ESTJ: Gott, hilf mir, nicht zu versuchen, alles managen zu wollen. Aber falls Du Hilfe brauchst, frag einfach.

ISFJ: Herr, hilf mir, etwas lockerer zu sein, und hilf mir, das GENAU RICHTIG zu machen.

ISFP: Herr, hilf mir, für meine Rechte einzustehen (falls Du nichts dagegen hast, dass ich frage).

ESFP: Gott, hilf mir, die Dinge ernster zu nehmen, vor allem Parties und Feiern.

ESFJ: Gott, gib mir Geduld, und zwar JETZT.

INFJ: Herr, hilf mir, nicht so perfektionistisch zu sein (habe ich das richtig geschrieben?).

INFP: Gott, hilf mir zu beenden, was ich angefa

ENFP: Gott, hilf mir, mich auf eine Sa – sieh mal ein Vogel!- che auf einmal zu konzentrieren.

ENFJ: Gott, hilf mir, einfach meinen Teil zu tun und Dir für den Rest zu vertrauen. Hast Du etwas dagegen, wenn ich diese Abmachung schriftlich festhalte?

INTJ: Herr, lass mich offen sein für die Ideen anderer, so FALSCH sie auch liegen mögen.

INTP: Herr, hilf mir, weniger unabhängig zu sein, aber lass es mich auf meine Weise machen.

ENTP: Herr, hilf mir, am heutigen Tag bewährten Abläufen zu folgen. Wenn ich näher darüber nachdenke – belassen wir es mal bei ein paar Minuten.

ENTJ: Herr, hilf mir, es ruhiger anzugehendundnichtdurchallesdurchzuhetzen.

Na, welches Gebet entspricht Dir? Falls Du mehr wissen willst, kannst Du hier einen Gratistest machen. Danach aber unbedingt im Kommentar hineinschreiben, welcher Typ Du bist, damit ich künftig weiß, mit wem ich es zu tun habe!

Spazgang 8 2Ich bin in bestimmten Dingen ein Routinemensch: Montags, an meinem Ganzarbeitstag, esse ich am Mittag etwas Kleines, trinke einen Kaffee und mache mich auf meinen Spaziergang zum Schloss Waldegg. In dieser Dreiviertelstunde genieße ich die Natur, führe Gespräche mit Gott, hadere mit mir oder trotte in Gedanken versunken dahin – manchmal auch alles auf einmal. Besonders dankbar bin ich, wenn es mir gelingt, mich nicht ablenken zu lassen und ersteres zu tun. Wenn ich die Natur ungefiltert auf mich wirken lasse, entsteht Raum für ruhige, kraftvolle Gedanken, die mich im Gegensatz zu meinen erschöpfenden Gehirnstrudeln stärken und beruhigen.

Spazgang 1 linksDer gestrige Spaziergang begann lärmig. Es schlug gerade zwölf, Schule und Kindergarten waren aus, und auf den Straßen und Bürgersteigen wimmelte es. Lachen, Schreien, Fahrradgeklingel, quietschende Reifen der Hungrigen auf dem Weg zum Mittagessen. Dann kehrte langsam etwas Ruhe ein. Die Kirche und ihr kleiner Friedhof lagen still in der Herbstsonne. Trockene Blätter raschelten unter meinen Füßen; Efeu und Essigbaum leuchteten an der Steinmauer um die Wette – ein Farbenspiel von grün, gelb und orange über rosafarben bis brennendrot.

 

 

Spazgang 5Nach dem Gang durch ein Einfamilienhausquartier bog ich ab Richtung Schloss , genoss den Blick auf Wiesen und Felder und spazierte durch die Parkallee. Neben dem Weg ein Maisfeld, bereits zur Hälfte abgeerntet. Abrasierte Stoppel ragten aus der Erde, auf einem Feld dahinter schwebten weiß umhüllte Strohkugeln . Dazwischen flatterten Krähen und pickten noch etwas Gutes aus der Erde.

Spazgang 4Die leuchtenden Farben neben den stummen Erntestoppeln haben etwas Zerreißendes, das für mich zum Herbstschmerz gehört. Die Natur bäumt sich noch einmal auf und zeigt sich uns von der schönsten Seite, voller Wärme und Strahlkraft. Doch Abschied liegt in der Luft. Die abgemähten Felder weisen auf die Zeit, in der die Hügel unter klammen Nebelschwaden verschwinden, in der der Tag im Dunkeln beginnt und aufhört, in der der Boden hart wird und die Äste kahl sind und das Leben sich tief verkrochen hat.

Ähnliche Gefühle beschleichen mich oft auf Geburtstagsfeiern meiner Verwandten und Freunde. Es sind schöne Feste, voller Vertrautheit und Feierlaune, aber jeder neue Altersmeilenstein weist auch still auf die Vergänglichkeit des Lebens hin. Wenn sich bei den Geschwistern meines Mannes der Fünfzigste nähert, wenn Eltern in den Siebzigern sind, dann kann ich nicht anders, als den Bogen zu sehen, der sich auch in meinem Leben irgendwann nach unten senkt.

Spazgang 9Das klingt vielleicht etwas dramatisch – aber wir wissen nun mal nicht, wann unser Leben zu Ende geht. Sich der Zyklen der Natur und des menschlichen Lebens bewusst zu werden, mag schmerzhaft sein, aber in diesem Bewusstsein verbirgt sich auch Tiefe. Im Wissen um die Vergänglichkeit meiner Zeit hier auf Erden wird das Leben kostbar. Wenn ich an meine Lieben denke und den schmerzhaften Gedanken zulasse, dass ich mich eines Tages verabschieden muss, wird mir die Zeit mit ihnen wertvoller.

 

 

„So jung kommen wir nie mehr zusammen“. Der Spruch ist kurz, knackig und jedes Mal wahr, aber er birgt auch die Wahrheit, dass wir nicht wissen, ob wir überhaupt noch zusammenkommen. Er sollte uns Wach- und Mahnruf sein, unsere Beziehungen zu pflegen und zu schätzen und nicht zu vergessen, dass sich auf dem Totenbett noch niemand gewünscht hat, er hätte mehr gearbeitet, ferngesehen oder das Haus geputzt. Und er sollte uns daran erinnern, dass unsere Tage nicht in unserer Hand liegen – dass wir Blumen sind, die auf dieser Erde blühen und vergehen, wie es die „Casting Crowns“ so berührend singen.

 

Spazgang 7Am Sonntag haben Beat und ich uns „Bucket List angesehen“, ein Film über zwei Männer, die in einem halben Jahr sterben und gemeinsam eine Liste der Dinge abarbeiten, die sie im Leben noch erleben wollen. Was für Dinge würde ich auf meine Liste setzen? Und was, wenn ich noch weniger Zeit hätte? Was wäre zum Beispiel, wenn es noch exakt drei Tage wären – was würde ich damit anfangen?

 

 

 

Ein paar Ideen habe ich. Am ersten Tag würde ich prüfen, ob ich noch einen Groll loslassen oder etwas Persönliches ins Reine bringen muss, und würde das tun, damit ich die letzten Tage meines Lebens genießen kann. Dann würde ich eine Konzertlesung geben und allen Menschen noch einmal erzählen, dass es Gott gibt, wie sehr er sie liebt und wie wertvoll sie sind. Ich würde ein Abschiedspost mit der gleichen Botschaft auf meinen Blog setzen und mich bei allen Menschen bedanken, die mein Leben bereichert haben.

Den zweiten Tag würde ich allein mit meinem Mann und den letzten Tag mit meiner engen Familie verbringen – auf der Dinglehalbinsel in Irland, dem Land meines Herzens. Und wenn es meine Familie erträgt, würde ich mich gegen Ende des Tages von ihnen verabschieden und sie in ein Pub schicken, um ein Guinness auf mich zu trinken. Dann würde ich mich auf einem schönen irischen Hügel setzen, ein irisches Lied singen und darauf warten, dass Gott mich nach Hause holt.

Irland Landschaft

Und Du?

Vor zwei Jahren habe ich ein Buch zum Thema „Werte“ gelesen und einen kleinen Selbsttest gemacht. Er sollte zeigen, welche sieben aus etwa 130 Werten für mein Leben existenziell sind. Die sieben wurden dann gegeneinander gewichtet, und heraus kamen meine persönlichen „Top Seven“:

Wahrheit – Integrität – Glaube – Echtheit – Liebe – Lebenssinn – Kreativität

Ich war erst erstaunt, dass Wahrheit an der Spitze steht, aber nachdem ich etwas darüber nachgedacht hatte, konnte ich mich damit sehr gut identifizieren. Tatsächlich ist „Wahrheit“ für mich die Grundvoraussetzung, um mich selbst und die Welt besser zu verstehen.

Damit meine ich nicht in erster Linie die Wahrheit, die sich an Fakten misst. Faktenwahrheit verändert sich ständig anhand der Erkenntnisse, die wir mit unseren Sinnen und den uns zur Verfügung stehenden Techniken ergründen können. Vor einigen hundert Jahren galt es als Tatsache, dass die Erde eine Scheibe und gleichzeitig das Zentrum des Sonnensystems und des Universums ist. Die Wahrheit, die mir wichtig ist, ist das, was neben und hinter den Fakten abläuft und nicht immer offenbar wird.

Meine Leidenschaft für Geschichte passt da gut hinein, weil sie Fakten und darüber hinaus gehende Erkenntnisse verbindet. Je mehr Fakten wir zusammentragen, desto klarer wird das Bild. Je mehr Quellen wir studieren, desto besser verstehen wir, wie die Menschen der Zeit die Ereignisse interpretiert und wahrgenommen haben, was in ihnen vorgegangen ist und wie ihre Lebenswelt ausgesehen hat. Die Wahrheit Stück für Stück freizulegen, ihr immer näherzukommen, fasziniert mich.

Ebenso spüre ich in meinem Leben den Wunsch, der Wahrheit näher zu kommen und zu ergründen, wie bestimmte Ereignisse zustande gekommen sind. Natürlich ist es nicht immer möglich und nicht immer sinnvoll, allem auf den Grund zu gehen, und ab einem bestimmten Zeitpunkt wird es fruchtlos und rückwärtsgerichtet. Trotzdem will ich meine Vergangenheit so weit wie möglich verstehen und aus ihr lernen.

Brunnen BlätterIch entdecke auch an mir selbst immer wieder Neues und erhalte ein klareres Bild. In letzter Zeit ist mir bewusst geworden, wie stark mein Sinn für Strukturen ist. Ich erkenne rasch, wie etwas strukturiert ist, kann Material gut ordnen und mag das Chaos nicht besonders – Überraschung! Ich warte allerdings noch darauf, dass man mit Tests wie „Finde unter 2000 Fünfen innert zehn Sekunden die 2“einen Haufen Geld verdienen kann.

 

 

Meine Leidenschaft und Liebe für die Wahrheit prägt auch mein Schreiben. Mehr als alles wünsche ich mir, „Wahrheit“ zu schreiben, wie es Ingeborg Bachmann in einer Dankesrede aus dem Jahr 1959 ausdrückt.

„Wie der Schriftsteller die anderen zur Wahrheit zu ermutigen versucht durch Darstellung, so ermutigen ihn die andren, wenn sie ihm, durch Lob und Tadel, zu verstehen geben, dass sie die Wahrheit von ihm fordern und in den Stand kommen wollen, wo ihnen die Augen aufgehen. Die Wahrheit nämlich ist dem Menschen zumutbar (…) Wir sagen sehr einfach und richtig, wenn wir in diesen Zustand kommen, den hellen, wehen, in dem der Schmerz fruchtbar wird: Mir sind die Augen aufgegangen. Wir sagen das nicht, weil wir eine Sache oder einen Vorfall äußerlich wahrgenommen haben, sondern weil wir begreifen, was wir doch nicht sehen können. Und das sollte die Kunst zuwege bringen: dass uns, in diesem Sinne, die Augen aufgehen.“

Tief im Innern wollen wir Menschen sehend werden und die Wahrheit kennen – nicht die Wahrheit, die mit Fakten ergründet wird, sondern die, in der wir begreifen, was wir doch nicht sehen können. Dabei ist die Wahrheit nicht immer leicht: Wie Bachmann es ausdrückt, kann sie schmerzen, kann das grelle Licht in unseren Augen brennen. Aber wir brauchen sie.

Ich liebe sie, diese Wahrheit, die schwer zu ergründen ist und doch existiert. Die wir nie vollständig sehen, die aber da ist und sich uns unverhofft zeigt – in einem Buch, einem Bild oder einem Film, jenseits von nachweisbaren, auf Quellen oder Tatsachen beruhenden Erkenntnissen. Dann entfaltet sie sich in unserem Herzen wie die duftenden Blätter einer Blume und füllt uns mit ihrem Wohlgeruch.

Rose Pixabay

 

Und das Fundament meiner Liebe zur Wahrheit – die erste, größte und wertvollste Wahrheit – ist diejenige, die sich mir in Christus offenbart. Sie ist dafür verantwortlich, dass ich mich vor anderen Wahrheiten nicht fürchten muss.

Wales Kreuz PixabayIn Johannes 8,32 sagt Jesus: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und sie wird Euch frei machen.“ Er meint, dass wir erkennen werden, dass er Gottes Sohn ist und für uns das Martyrium des Kreuzes auf sich genommen hat, um uns mit Gott zu versöhnen und mit seiner Auferstehung den Tod endgültig zu besiegen.

Die unauslöschliche, bedingungslose Liebe Gottes zu uns Menschen, die aus dieser Tat spricht, setzt uns frei. Der Wert, der jedem Menschenleben durch sie verliehen wird, fegt die Ängste vor jeder irdischen Wahrheit hinweg.

Das heißt nicht, dass mir keine Wahrheit etwas anhaben kann. Manche Wahrheiten schmerzen trotzdem. Aber wenn ich meinen Wert aus Gottes Liebe zu mir beziehe, kann angesichts seines JA zu mir und meinem Leben keine noch so hässliche Wahrheit über mich, über meine Liebsten oder über die Welt mich zerstören.

Denn was ich (wert) bin, hängt von keiner irdischen Wahrheit ab.

 

Was sind Deine „Lieblingswerte“? Gehört „Wahrheit“ dazu, oder findest Du die eher staubtrocken und öde? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!