Letzten Sonntag habe ich mir einen Film angesehen, der vor ziemlich genau zehn Jahren in die Kinos kam. „I robot“ mit Will Smith basiert frei auf einer Buchvorlage von Isaak Asimov, und obwohl ich es normalerweise nicht so mit Robotern habe (abgesehen natürlich von Data in Star Trek und R2D2 in Star Wars), hat mich der Film berührt und zum Nachdenken gebracht.
Im Jahr 2035 unterstützen Robots die Menschen in vielen Bereichen des Lebens als Arbeiter und Helfer. Um sicherzustellen, dass sich ein Robot niemals gegen die Menschen stellt, wurden jedem Exemplar drei Gesetze eingebaut:
Ein Robot darf keinem Menschen schaden oder durch Untätigkeit einen Schaden an Menschen zulassen.
Ein Robot muss jeden von einem Menschen gegebenen Befehl ausführen, aber nur, wenn dabei das erste Gesetz nicht gebrochen wird.
Ein Robot muss seine eigene Existenz bewahren, es sei denn, dies spricht gegen das erste oder zweite Gesetz.
Die Herstellerfirma steht kurz davor, eine neue Generation Robots auszuliefern, als deren Erfinder tot aufgefunden wird. Ist es Selbstmord, oder ist es Mord? Der Polizist Spooner, der den künstlichen Intelligenzen misstraut, macht sich an die Aufklärung des Falls. Dabei lernt er einen Robot kennen, der ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat und sich selbst Sonny nennt. Er findet heraus, dass Sonny eine Zentraleinheit für Emotionen besitzt und als einziger Robot nicht mit dem Zentralcomputer V.I.K.I. verbunden ist.
Schließlich stellt sich heraus, dass die künstliche Intelligenz V.I.K.I. aufgrund der drei Gesetze zum logischen Schluss gekommen ist, dass man die Menschheit entmündigen muss, um sie vor sich selbst zu schützen. V.I.K.I. initiiert mit der neuen Generation Robots einen Putsch Reverse Phone Lookup , um die Macht zu übernehmen. Mit Hilfe von Sonny kann dieser Plan verhindert werden, weil Sonny auch Emotionen in seine Entscheidungen einbeziehen kann und sich nicht zwingend an die Logik der drei Gesetze halten muss.
Als ich über die Entscheidung von V.I.K.I. nachdachte, ist mir ehrlich gesagt als erstes in den Sinn gekommen, dass dieser Silikonhaufen nicht so unrecht hat.
Wir befinden uns in einer optimalen Zeit, um uns darüber klar zu werden, wie weit wir Menschen in unserem Bestreben, in Harmonie mit der Umwelt und im Frieden mit unseren Nachbarn zu leben, schon gekommen sind.
Ein Bericht der Pendlerzeitung „20 Minuten“ von dieser Woche zeigt auf, wie menschenverachtend manche Schweizer in bestimmten Facebookgruppen über Menschen anderer Nationalitäten und Religionen sprechen. In SMS-Spalten meiner Regionalzeitung werden Asylanten als „Gesindel“ bezeichnet. Daneben brodelt es rund um den Globus. Der Nahostkonflikt schlägt Wellen, die auch bei uns zu bedenklichen Reaktionen führen. Ich brauche nur meine Facebook-News anzuschauen, um in eine übelerregende Flut von Rechtfertigungen, gegenseitigen Anschuldigungen und Hass einzutauchen. Und die Erde, die Gott uns zur sorgfältigen Bewahrung anvertraut hat? Ihr Zustand ist auch nicht gerade ermutigend.
Ich gebe V.I.K.I. Recht – die Menschheit gehört eigentlich entmündigt. Und doch hat der, der es könnte, es nicht getan.
Gott hat uns so geschaffen, dass wir selber entscheiden können. Er hat wissentlich und willentlich keine fleischlichen „Robots“ kreiert, die ihm ohne eigenen Willen zur Hand gehen, weil er ein Gegenüber wollte, mit dem er einen echte Beziehung pflegen kann. Damit ist das Risiko eingegangen, dass wir Mist bauen, was wir natürlich prompt getan haben. Aber Gott hat uns auch da nicht alleingelassen. Er hat uns Hilfe geschickt und damit die Wiederherstellung der Schöpfung eingeleitet. Aber immer noch können wir uns selbst entscheiden – für Gutes oder Schlechtes, jeden Tag neu.
Manchmal verzweifle ich am Zustand der Welt. Ich sehe mein eigenes Unvermögen und brüte über aktuellen Konflikten. Und es schmerzt mich, wenn es dort am schlimmsten zugeht, wo die Menschen Gott mit in die Gleichung hineinnehmen, beide Seiten ihn auf ihrer Seite wissen wollen und zutiefst überzeugt sind, dass er ihnen zum Recht verhelfen wird.
Aber ich sehe auch Lichtpunkte. Menschen in diesen Krisenregionen, die – aus einem klaren, definiertem Glauben heraus – mit Menschen anderen Glaubens zusammenspannen, sich bewusst entschließen, in der Not theologische Fragen auf der Seite zu lassen, um gemeinsam Not zu lindern.
Und dann bin ich doch wieder froh, dass Gott uns so geschaffen und uns den freien Willen gelassen hat. Wir werden immer mit Fragen wie „Wo war Gott, als…“ kämpfen. Aber letztlich sind wir aufgefordert, zu handeln. Gottes Geschenk des freien Willens verpflichtet uns und fordert uns auf, unsere Hände, unsere Füße, unser Hirn und unser Herz einzusetzen, um etwas zum Besseren zu bewirken. In einem Lied von den Casting Crowns wird diese Herausforderung eindrücklich besungen – und diese Worte will ich mir auch immer wieder neu ins Herz schreiben.
Wenn wir der Leib sind – warum strecken sich seine Arme nicht aus?
Warum heilen seine Hände nicht? Warum lehren seine Worte nicht?
Und wenn wir der Leib sind – warum gehen seine Füße nicht?
Warum zeigt ihnen seine Liebe nicht, dass es einen Weg gibt?
Denn es gibt einen Weg.
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