Es ist sinnbildlich, dass mir ein katholischer Feiertag einen Strich durch meine Blogpost-Rechnung gemacht hat; schliesslich kommt Sarah Siegwart, die Protagonistin der „Uhrmacherin“, aus der katholischen Hochburg Luzern…! Einen Tag später als geplant möchte ich Euch nun mitnehmen auf eine Reise in das Dorf, in dem „Die Uhrmacherin“ spielt – und hoffe, dass Euch mein kleiner Rundgang gluschtig macht!
Vom Dorf zur Stadt im Eilzugstempo
Der Ausdruck „Dorf“ mag irritieren, wenn man sich das Grenchen von heute ansieht. Mit einer Bevölkerungszahl von fast 18’000 sind wir keine Grossstadt, aber die Zeit des Dorfes ist lange vorbei. Das merkt man allerdings nicht, wenn man älteren Einwohnern zuhört, die zum Einkaufen immer noch „ins Dorf“ gehen…! Tatsächlich wurde Grenchen nach 1930 zur Stadt, als es die Marke von 10’000 Einwohnern erreichte.
Als Sarah Siegwart 1873 nach Grenchen kam, zählte die Stadt allerdings erst rund 2’500 Einwohner. Eine gewaltige Steigerung, die das Juradörflein in kurzer Zeit hingelegt hat. Wie ging das bloss? Das, meine Lieben, erfahrt Ihr früh genug. Erst einmal soll Schluss sein mit „Infodump“, wie wir das unter Schreibenden nennen. Hier als Einstieg das Grenchen von heute durch die liebenden, ironisch zwinkernden Augen zweier begabter Sprösslinge unserer Stadt:
Cool, findet Ihr nicht auch? Aber zurück zu Grenchen um 1873 mit seinen 2’500 Einwohnern. Was hat Sarah gesehen, als sie den ersten Fuss in unser Dörflein setzte?
Genau: Eine Uhrenfabrik, oder besser: DIE Uhrenfabrik, die damals den Ton angab. Und heute? Die Juraberge im Hintergrund haben sich nicht verändert, aber ansonsten schaut die Ecke etwas anders aus:
Natürlich gab es zu Sarahs Zeiten nicht nur Fabriken in Grenchen. Unter anderem traf man sich auch in Gasthöfen wie diesem:
Den „Löwen“ gibt es immer noch, allerdings nicht mehr als Gasthof. Äusserlich hat er sich nicht verändert, genauso wenig wie das Schulhaus I, in dem ich übrigens meine ersten vier Primarschuljahre verbrachte:
Dass ich Euch den „Löwen“ zeige, hat seine Gründe; er wird in der „Uhrmacherin 1“ Schauplatz eines besonderen Ereignisses. Aber davon nicht mehr; Ihr sollt ja dann das Buch kaufen…!
Natürlich gäbe es noch viele Gebäude, die ich Euch zeigen könnte: Die Wallfahrtskapelle Allerheiligen, „Chappeli“ genannt, in der Sarah einmal Zuflucht suchen wird; das Knabeninstitut Breidenstein, das heute „Bachtelen“ heisst, oder das Wohnhaus von Adolf und Pauline Schild, die zu Sarahs Vertrauten und Freunden werden. Ach, sei’s drum; eins geht noch:
Und so sieht es heute aus:
Von den Häusern zu den Menschen
Vielleicht fragt Ihr Euch inzwischen, wer all die Schilds, Hugis und wie sie sonst noch hiessen, denn waren und warum Ihr Euch für sie interessieren sollt. Zum einen wie bereits erwähnt, weil sie in der „Uhrmacherin“ öfters zu Wort kommen und sogar einmal ein Lied anstimmen. Aber auch, weil ohne Schilds, Hugis, Girards und viele andere Grenchen heute keine 18’000-Einwohner-Stadt und kein Uhren- und Technologiezentrum im Grünen wäre.
Aber mehr dazu, wenn es wieder heisst: „Es pickt die Uhr“…! Und das ist übrigens kein Tippfehler, wie man meinen könnte: So beginnt ein Gedicht eines anderen wichtigen Grenchners, das ebenfalls einen prominenten Platz in meinem Buch hat. Davon mehr beim nächsten Mal! Bis dahin wünsche ich Euch eine gute Zeit und viel Vorfreude auf die „Uhrmacherin“.
Und ganz zum Schluss ein kleiner Tipp: Schon bald werde ich die Leserunde für die „Uhrmacherin“ auf Lovelybooks veröffentlichen. Dort könnt Ihr Euch dann um Freiexemplare des Buches bewerben und zusammen mit mir und Sarah vor allen anderen die „Uhrmacherin“ und Grenchen erleben. Es würde mich freuen!
Der heutige Sonntag hat bei uns still und weiss gestartet; der ideale Tag, um sich mit ein paar Filmen in Weihnachtsstimmung zu bringen. Und da gibt es so einige, die ich mir im Vorfeld und während Weihnachten gern ansehe. Während sich die Amerikaner immer gern „Stirb langsam“ reinziehen, stehen wir in Europa mehr auf die süsseren Exponate. Da wäre zum Beispiel das legendäre „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ mit der unvergesslichen Filmmusik, das auf allen TV-Kanälen rauf und runter gezeigt wird. Ich mag den auch, aber meine persönlichen Favoriten sind andere:
Aus der moderneren Sparte schaue ich mir immer wieder gern „Love actually“ an; ein Film, der alles hat: Liebe und Tod, Humor, Verrat, Sehnsucht, und natürlich tolle Schauspieler wie Keira Knightley, Alan Rickman, der dieses Jahr gestorben ist, Emma Thompson, Andrew Lincoln (für Netflix-Fans: „Rick“ aus The Walking Dead) und natürlich Hugh Grant als britischer Premierminister, der es den Amis so richtig zeigt. Für alle, die etwas Erheiterndes brauchen, hier die Tanzszene des „Kicking Ass Prime Minister“:
Wenn ich dann bereit bin für noch mehr Weihnachten und, wie die Amerikaner solche Filme nennen, einen „Weep-a-Ton“ (einen Film, bei dem man etwa zwei Packungen Taschentücher braucht), sehe ich mir „Der kleine Lord“ an. Diese Geschichte über den Jungen, der das Herz eines alten, verbitterten Mannes erweicht, ist einfach der Inbegriff von Weihnachten. Ich habe bereits einmal einen längeren Post zum Film gemacht; heute als Appetizer der deutsche Trailer zum Film.
Und was sind Eure Lieblinge, die Ihr um die Weihnachtszeit nicht verpassen wollt? Heute wäre der richtige Tag, um es sich mit Popcorn vor dem Fernseher gemütlich zu machen…!
Ich bin ein eher „temperierter“ Mensch und gerate selten in die Höhen und Tiefen der Emotionalität. Wenn es passiert, dann oft über Bücher und Filme – und manchmal überrascht mich dann die Heftigkeit meines Gefühls. So wie diese Woche.
Ich hatte mir den zweiten Teil der Trilogie „Die Bestimmung“ angesehen, ein Science Fiction Film über eine Welt, in der Menschen im Alter von 16 Jahren gemäss ihrem Charakter und ihren Gaben mittels eines Simulationstests in sogenannte Fraktionen eingeteilt werden und dort gemäss der Devise „Fraktion vor Blut“ ihr Leben verbringen. Es gibt die kühnen, kampfesfreudigen Ferox, die selbstlosen Altruan, die smarten Kem, die ehrlichen Candor und die friedfertigen Amité. Doch die Heldin des Films wird auf mehrere Fraktionen positiv getestet und ist damit eine Unbestimmte. Damit beginnt ihr Abenteuer, denn die Unbestimmten gelten als Problem.
Ich will nicht mehr ins Detail gehen, falls sich jemand die Trilogie noch ansehen wird, und ich versuche auch nicht zu spoilern, denn eigentlich geht es nur am Rand um den Film. Als der zweite Teil seinem Ende entgegen geht, kommt eine Szene, in der die Menschen die ihnen bekannte Welt und ihre Grenzen verlassen, um sich mit Menschen jenseits dieser Grenzen zu verbünden.
Diese Szene hat mich mit einer Sehnsucht erfüllt, die heftig mit der Realität zusammengeprallt ist – und das Resultat war, wie ich es nennen will, der herzzerreissende Schmerz über die unerlöste Schöpfung.
Einen Moment hatte ich das Gefühl, das alles, was in unserer Welt kaputt, böse und verdorben ist, mich körperlich und seelisch quält. Es war, als würde ich vor einem kleinen Globus knien, darauf all den Hass und Hunger, das Elend und den Egoismus, die Gier und die Gewalt sehen und nur darüber weinen können.
Wann wird es anders? Wann dürfen wir Frieden, Liebe, Gerechtigkeit sehen? Müssen wir wirklich warten, bis Jesus wiederkommt?Was können wir tun, um Gegensteuer zu geben?
Es gibt seit Adam und Eva Licht und Schatten, Gut und Böse, aber in den letzten paar Jahren scheinen sich die Gegensätze zu verschärfen, die Widerwärtigkeiten immer widerwärtiger zu werden. Es ist, als ob die Welt in ihren Grundfesten erzittert. Gleichzeitig ruft das genau dieses Sehnen hervor und verstärkt es noch – dieses irrationale Sehnen nach Weltfrieden und Nahrung für alle und Gewaltlosigkeit und allem, was gut ist.
Egal ob Christ oder nicht – ich glaube, wir sehnen uns alle nach dieser Welt. Und so sehr ich daran glaube, dass die Schöpfung eines Tages erlöst wird, so sehr bin ich entschlossen, dieses irrationale Sehnen nach dem grossen Frieden in praktische Handlung umzugiessen. Und so bin ich wieder an dem Punkt, wo ich für mich festhalte, was ich tun kann und will.
Unter dem Motto Frieden will ich Akzeptanz und Verständnis für andere leben und dort, wo ich die Verantwortung habe, diese Kultur fördern.
Unter dem Motto Versorgung will ich in meinem Umfeld grosszügig sein und ein Ohr für die feine Stimme haben, die mir sagt, wo ich helfen kann.
Und ich will mich nicht fürchten.
Kürzlich bin ich auf dem Freitagsmarkt einer Schulfreundin begegnet, die dem muslimischen Glauben angehört. Über unseren Einkäufen sind wir über Gott und die Welt ins Gespräch gekommen, und sie hat gesagt, dass wir unseren Glauben an Gott ab und zu an unserer Furcht messen sollten. Ich will mich von diesem Gedanken herausfordern lassen.
Und ich will den „Weltschmerz“ umarmen. Dieser Schmerz zeigt mir, dass ich lebe, und beweist mir, dass ich mich nicht nur um mein eigenes kleines Leben drehe. Gleichzeitig macht er eine Schlaufe und führt mich zu meinem Leben zurück, nämlich da, wo ich in meiner Berufung stehe.
Dieser Filmmoment hat in mir etwas Tiefes ausgelöst. Mit der Vereinigung und Versöhnung dieser Welt hat er eine Wahrheit angedeutet, die noch nicht existiert, hat gezeigt, was noch kommen wird und was wir uns ersehnen. Und diese Sehnsucht hat in mir etwas Gutes bewirkt: Mitgefühl, Trauer, aber auch den Wunsch, mit meinem Leben einen Unterschied zu machen.
Und genau das möchte ich erreichen, wenn ich schreibe.
Mein Buch, das in Roh- und Halbgarfassung zu drei Vierteln steht, wird kein hochphilosophisches Werk. Es wird eine Geschichte erzählen, die die Leser hoffentlich packt, unterhält und nicht mehr loslässt. Aber das reicht mir nicht. Ich werde nicht eher aufhören, daran zu schreiben, bis ich weiss, dass es auch an diese Wahrheiten rührt, die mir wichtig sind und wegen derer ich schreibe: Echtsein, Versöhnung mit sich selbst und anderen, Annahme, Glaube, Vertrauen. Wenn ich Sehnsucht nach diesen Dingen wecken kann, weil sie zwischen den Seiten durchschimmern, dann – und erst dann – habe ich mein Ziel erreicht.
Wie geht es Euch mit diesem Schmerz an der Welt? Kennt Ihr ihn auch, was löst ihn aus, und was löst er bei Euch aus? Ich glaube, wenn wir uns durch diesen Schmerz bewegen lassen, in unserem kleinen Garten etwas für die bessere Welt zu tun, hat er seinen Zweck erfüllt.
Vor einigen Tagen ist der Schauspieler Alan Rickman gestorben, und wie viele andere hat mich sein Tod getroffen. Ich habe nicht nur den Darsteller, sondern viele Filme, in denen er spielte, und die Personen, die er verkörperte, sehr geliebt: Ich schätzte die reservierte und doch tief empfindende, loyale Persönlichkeit Colonel Brandons in Sense and Sensibility, und ich empfand erst Abneigung und dann Hochachtung und Mitgefühl für den Potions Master Severus Snape auf der Reise durch die Harry-Potter-Filme.
Die heutige Popcorn-Perle, die ich zu Ehren von Rickman präsentiere, handelt von einem weiteren Film, den nicht so viele Leute kennen, der aber auch zu meinen „All Favorites“ gehört und die Kraft von Geschichten beleuchtet: Tim Allens schräge Sci-Fi-Parodie Galaxy Quest.
Der Film erzählt die Story eines in die Jahre gekommenen Schauspielerteams, dessen Sci-Fi-Serie Galaxy Quest vor fast 20 Jahren ein Renner war und das heute nur noch auf Fan-Conventions auftritt. Der arrogante Captain Jason Nemith, gespielt von Tim Allen, ist ein Egomane, der sich ständig in den Vordergrund drängt, weshalb der Rest der Crew die Nase voll von ihm hat. Ganz besonders trifft dies auf Alexander Dane zu (gespielt von Rickman). Er, der einst – und das erwähnt er in seiner traditionellen Krise vor jedem Fan-Auftritt – „einmal ein Schauspieler war“ und „als Henry III. fünf Vorhänge bekam“, wird als Dr. Lazarus von seinen Fans nur für einen Satz geliebt, den er bei jeder Gelegenheit zitieren soll.
„Bei Grabthars Hammer, bei den Söhnen von Warvan, du wirst gerächt werden!“
Er hasst den Satz wie die Pest, aber er wird seine Meinung im Verlauf der Geschichte noch ändern – denn etwas gänzlich Unerwartetes kommt auf die Truppe zu. An einer Convention trifft der „Captain“ auf ein paar seltsame Männer, die behaupten, sogenannte Thermianer zu sein, die ihn in einer „Angelegenheit von größter Wichtigkeit“ sprechen müssen. Er hält das Ganze für ein Amateurprojekt und sagt scherzhaft zu, worauf sie ihn am nächsten Morgen abholen. Als er auf dem Rücksitz einer Limousine verkatert ein Nickerchen macht, beamen sie sich mitsamt Auto auf ihr Raumschiff. Nesmith wacht auf und hält erst alles für Staffage. Auch als sie ihn über einen Bildschirm mit ihrem Kriegsgegner, einem humanoiden Reptilienwesen namens General Sarris, in Verbindung setzen, damit er für sie verhandelt, hält er das für ein Spiel. Er lässt ein paar Torpedos abfeuern und will dann nach Hause. Daraufhin wird er in einer Art durchsichtigem, geleeartigen Kokon auf die Erde gebeamt und stellt entsetzt fest, dass alles real war.
Kurz darauf kommen die Thermianer zurück und brauchen erneut seine Hilfe. Nesmiths Crew wird in die Sache hineingezogen: Es stellt sich heraus, dass die Thermianer, eine friedliche und naive Spezies, in ihrer Ecke des Universums die Live-Ausstrahlungen von Galaxy Quest empfangen konnten, und weil sie keine Vorstellung von Fiktion haben, hielten sie die Sendungen für historische Aufzeichnungen. Sie begannen, ihre Gesellschaft nach dem Vorbild der Serie aufzubauen und die vermeintlichen technischen Errungenschaften nachzubauen. Als sie in Not gerieten, wandten sie sich an die vermeintlichen Helden und waren sicher, dass die Crew ihnen rettend beistehen würde.
Der Echtkampf im All in der eigenen Rolle fordert allen Crewmitgliedern eine Menge ab, aber sie lernen auch etwas dazu und entwickeln sich weiter. Der Captain muss einsehen, dass er auf die anderen angewiesen ist und sich ihr Vertrauen erst verdienen muss. Alexander Dane versöhnt sich mit seiner Rolle als Dr. Lazarus. Und obwohl Mathesar, der Anführer der Thermianer, irgendwann erfährt, dass die Geschichten um Galaxy Quest erfunden waren, finden auch die Thermianer die Kraft, weiterzukämpfen, und besiegen am Ende den Bösewicht.
Abgesehen davon, dass der Film das ganze Star Trek Universum herrlich veralbert und ein köstlicher Spaß ist, fasziniert mich der darin enthaltene Gedanke, dass Geschichten eine gewaltige Kraft entwickeln können.
Wenn wir uns auf ein Buch oder einen Film einlassen, leben wir für eine bestimmte Zeit in einer anderen Welt. Auch wenn unser Verstand weiß, dass diese Welt fiktiv ist, läuft in unserem Gehirn und in unserem Körper ein Prozess ab, der das Gelesene und Gesehene als Realität erlebt. Wird es spannend, erhöht sich unser Puls, stirbt eine geliebte Figur, empfinden wir Trauer. Verlieben sich zwei Menschen, empfinden wir ihr Glück mit.
Eine Episode von „Star Trek. The Next Generation“ treibt diese Vorstellung noch weiter. In ihr entdeckt die Crew eine Sonde, die um einen zerstörten Planeten kreist. Die Sonde stammte von den Bewohnern des Planeten und wurde dort platziert, damit sie jemand findet und der Planet und die Geschichte seiner Bewohner nicht in Vergessenheit geraten. Captain Picard fällt in eine Art Schlafzustand und erlebt in seinem Geist auf dem Planeten ein ganzes Leben. Er lernt Flöte spielen, hat eine Familie, lebt in dieser friedlichen Gesellschaft und stirbt irgendwann im Kreise seiner Lieben, und als er wieder aufwacht, weiß er erst gar nicht, wer er ist, weil für ihn tatsächlich 70 Jahre vergangen sind.
So ähnlich geht es uns, wenn wir aus einem langen Buch oder einem intensiven Film auftauchen: Wir haben das Leben eines anderen gelebt, haben gesehen und gefühlt, was er oder sie erlebt hat und was wir sonst vielleicht noch nie empfunden haben. Wir haben unvergessliche Einblicke erhalten und wurden mit Erkenntnissen beschenkt, die uns sonst verborgen geblieben wären.
So wie ich immer wieder zu den Filmen und Büchern zurückkehre, die mir etwas Einmaliges mitgegeben haben, möchte ich auch schreiben. Manchmal verzweifle ich an diesem Anspruch, vor allem, wenn ich an meine noch kaum existente Erfahrung im Prosaschreiben denke. Ginge es nicht etwas einfacher? Aber ich will schreiben, was ich selber lesen würde, was mich fasziniert, zu Tränen und Freudenausbrüchen bewegt und mir eine Erfahrung schenkt, die mein Leben verändert und bereichert. Und darunter gebe ich mich nicht zufrieden. Wenn es dauert, dauert es eben.
Wir wissen bis heute nicht genau, was die Geschöpfe auf diesem Planeten alles mit uns gemeinsam haben. Mit Sicherheit ist es eine Menge: Viele Tiere haben eine enorme Lernfähigkeit, sie sorgen füreinander und haben Gesellschaften, die unseren ähnlich sind, und es steht – zumindest für mich – außer Frage, dass sie Trauer, Freude, Wut und anderes empfinden. Ich glaube aber, dass das Erkennen einer Fiktion uns von den anderen Geschöpfen absondert und uns Menschen noch enger miteinander verbindet. Die Liebe zu Geschichten umspannt den Erdball und alle Menschen aller Epochen und aller Gesellschaften. Das beweist die Tatsache, dass die ganz großen Geschichten überall gelesen und geschätzt werden. Und dank Schauspielern wie dem gewesenen Alan Rickman erwachen sie manchmal optisch zum Leben und lassen uns auf ganz neue Weise an ihnen teilhaben.
Der folgende kleine Ausschnitt aus Galaxy Quest zeigt die Wandlung, die die Figur von Dr. Lazarus im Film gemacht hat. Er ist eine letzte Hommage an den großen Künstler und mein Sonntagsgruß an Euch. Und falls ihr wie ich auch manchmal daran zweifelt, ob ihr der Vision, die in Euch brennt, gerecht werden könnt: Schaut Euch noch die 40 Sekunden im unteren Ausschnitt an und lasst Euch vom Motto inspirieren, das der Captain in Galaxy Quest so gern zitiert: „Never give up, never surrender!“ (Niemals aufgeben, niemals kapitulieren!)
Welches war die erste Geschichte in Buch oder Film, die Euch gepackt hat? Gibt es Bücher und Filme, zu denen Ihr immer wieder zurückkehrt? Ich bin gespannt auf Eure Kommentare!
Ich bin bekennender Trekkie und der Science Fiction auch sonst nicht abgeneigt, und neben allen Erscheinungsformen von Star Trek habe ich besonderen Gefallen an der „Men in Black“-Serie gefunden. Das liegt einerseits am zerknautscht-faltigen Gesicht und der lakonischen Art von Tommy Lee Jones, der mich in der gespielten Figur „K“ sowohl optisch als auch charakterlich an unseren legendären Schweizer FDP-Politiker Franz Steinegger erinnert, andererseits aber auch daran, dass ich in diesen witzigen Filmen auch immer ein Quentchen Philosophisches finde, das mich zum Nachdenken bringt.
Die Serie von aktuell drei Filmen beginnt mit dem jungen Polizisten James Edwards (gespielt von Will Smith), der einen seltsamen Verbrecher durch News Yorks Straßen jagt und dabei die Aufmerksamkeit einer geheimen Behörde auf sich zieht. Die Organisation der „Men in Black“ kümmert sich um die Einreise, die Ausreise und den Aufenthalt von Außerirdischen auf der Erde. 1947 statteten diese der Erde erstmals einen Besuch ab und baten um politisches Asyl, und seitdem nutzen sie den Planeten als neutrales Gebiet, sozusagen ein „Casablanca ohne Nazis“, wie Agent K bemerkt. James‘ Interesse ist geweckt. Er lässt sein altes Leben hinter sich, wird zu J und macht sich zusammen mit seinem meist miesepetrigen Kumpel K erfolgreich auf die Jagd nach Aliengangstern. Hier zum Eingewöhnen ein kleiner Clip:
Die Filme leben von den lustigen, bizarren Außerirdischen, vom ewigen Geplänkel zwischen den beiden Hauptdarstellern und von spannenden Stories. Ein besonderes Highlight sind die Überwachungsbildschirme, auf denen man sieht, welche irdischen Berühmtheiten in Wahrheit Außerirdische sind (zum Beispiel Silvester Stallone, Lady Gaga, Bill Gates und Justin Bieber). Natürlich fällt auch Elvis unter diese Kategorie, oder wie K es ausdrückt: „Nein, Elvis ist nicht tot. Er ist nur wieder nach Hause gegangen.“
Im dritten Film taucht außerdem Andy Warhol als verdeckt operierender „Man in Black“ namens „W“ auf, der von seinem eigenen sphärischen Geschwätz fast Pickel bekommt. Daneben geht es um den Bösewicht Boris die Bestie, den K seinerzeit ins Gefängnis gebracht hat und der nach seinem gelungenen Ausbruch versucht, per Zeitreise die Erde zu unterjochen. J reist in die Vergangenheit und nimmt gemeinsam mit dem jungen K den Kampf gegen die Bestie auf – natürlich erfolgreich.
Besonders angetan hat es mir in diesem Film ein Außerirdischer, dem J und K auf ihrem Feldzug gegen Boris begegnen: Griffin ist ein Archanier – der letzte seiner Rasse – und hat die Fähigkeit, in die Zukunft zu blicken.
Mehr noch: er hat die Gabe (oder den Fluch, wie man es sehen will), alle überhaupt möglichen Zukunftsszenarien gleichzeitig zu sehen und erkennt bei jeder kleinen Handlung oder Entscheidung sofort, welche Realität sich nun manifestieren wird. So sitzt er am Schluss des Films an einer Kaffeetheke, sieht J und K das Lokal verlassen und bemerkt, dass kein Kleingeld auf Ks Unterteller liegt. Entsetzt realisiert er, dass in diese Fall ein Asteroid auf die Erde stürzen und alles Leben vernichten wird. Zu seiner immensen Erleichterung geht die Tür auf, K kommt zurück und legt einen Schein auf den Unterteller. Das Universum ist noch einmal davongekommen.
Ich kann mir beim Ansehen dieser Szenen lebhaft vorstellen, dass das Jonglieren mit so vielen möglichen Realitäten den armen Kerl fast in den Wahnsinn treibt. Dann bin ich dankbar, dass unsere eigene Wahrnehmung in diesem Punkt begrenzt ist und wir uns die „was wäre wenn damals“-Fragen nicht stellen müssen. Egal, ob für Gott Zeit irrelevant ist oder alles gleichzeitig stattfindet: wir leben in unserer einen Realität und Gegenwart. Sie gründet sich auf unserer Vergangenheit – auf Umständen, die uns prägten und die wir nicht beeinflussen konnten, aber auch auf Entscheidungen, die wir getroffen haben. Wo und wer wir jetzt sind, ist ein Resultat dieser Umstände, unserer Entscheidungen, und – zumindest bei mir sehe ich das – Gottes Gnade, die manchmal auch aus kläglichen Entscheidungen und Fehlern noch etwas Gutes machen kann.
Somit haben wir die Freiheit, sogar die Pflicht und Aufgabe, unser Leben allein aus unserer jetzigen Realität heraus zu leben und unsere Zeit nicht mit unnützen Spekulationen zu vergeuden.
Natürlich wären wir keine menschlichen Wesen, wenn wir es nicht dennoch täten und in schwierigen Zeiten alles rückwärts analysieren, um herauszufinden, was wir hätten anders machen sollen. Doch das raubt uns die Energie, uns der Gegenwart zu stellen und das Beste aus ihr zu machen.
Was kann uns helfen, von diesen nutzlosen Überlegungen Abstand zu nehmen? Mir hilft vor allem der Gedanke, dass Gott einen guten Plan mit uns hat und souverän ist. Egal, wie verkorkst oder schwierig meine Situation gerade ist: er hat sie im Griff. Ich stand schon öfters an Punkten, an denen ich unter selbst- oder fremdverschuldeten Umständen gelitten habe und mir nicht vorstellen konnte, wie es wieder gut werden kann. Das Wissen um den Einen, der einen guten Plan und die Souveränität hat, ihn in meinem Leben zu verwirklichen, hat mir die Kraft gegeben, die Zeit zu überstehen. Manchmal war es ein „jeden Tag einzeln hinter sich bringen“-Gefühl, aber irgendwann haben sich Situationen verändert, konnte Neues entstehen und konnten alte Wunden heilen.
Hast Du das auch erlebst und kannst das glauben?
Oder erlebst Du gerade eine Realität, die grauer Melasse gleicht – klebrig, unansehnlich und schwer und in der Lage, Dir jede Energie aus dem Körper und der Seele zu ziehen, Dich unbeweglich zu machen?
Mich ermutigt in diesen Situationen das Bild der sich verpuppenden Raupe. Ich stelle mir vor, dass dieses Tier, das gerade noch friedlich über die Erde gekrochen ist und sich genüsslich durch Blätter gefressen hat, erst nicht weiß, wie ihm geschieht. Plötzlich kann es sich nicht mehr richtig bewegen und wird in seiner Freiheit immer mehr eingeschränkt. Alles wird dunkel und still, und die Raupe denkt, das sei das Ende, weil sie sich schlicht nicht vorstellen kann, dass eine neue Existenz auf sie wartet, die die Grenzen ihres bisherigen Lebens sprengt und sie die Welt mit neuen Freiheiten erleben lässt.
Wenn Du gerade in der Melasse steckst, ist sie vielleicht Teil eines Kokons, den Du bald verlassen wirst – mit farbenfrohen Flügeln, die Dich an Orte tragen werden, die Du Dir nicht im Traum vorgestellt hast.
Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. Jesaja 40,31
Um die Festtage flimmern bestimmte Schinken obligatorisch über den heimischen Bildschirm – „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und „Dinner for One“ sind nur zwei aus dieser Reihe. Einer, den ich mir nach Möglichkeit immer anschaue, ist „Der kleine Lord“.
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Er erzählt die Geschichte des alten Earl of Dorincourt, der verbittert, voller Dünkel und Menschenhass auf seinem großen Anwesen in England lebt. Da seine drei Söhne gestorben sind, muss er sich um seine Nachfolge kümmern. Sehr zu seinem Missfallen ist der einzig übrige Erbe das Kind seines jüngsten Sohnes, der eine Amerikanerin aus einfachen Verhältnissen geheiratet hat. Der alte Earl hat ihn daraufhin verstoßen, und das Paar wanderte nach Amerika aus, wo die junge Frau nach dem Tod ihres Mannes ihr Kind allein aufzog.
Der alte Lord beißt in den sauren Apfel und bietet der jungen Witwe an, ihren Sohn als seinen Erben aufzuziehen. Aus Liebe zu ihrem Sohn, für den sie sich eine bessere Zukunft wünscht, sagt sie zu, stellt allerdings eine Bedingung: der Junge darf niemals erfahren, dass der alte Lord seine Mutter ablehnt. Der Lord ist erstaunt, doch er stimmt zu, und so übersiedeln Mutter und Sohn nach England, wo die Mutter in einem Haus in der Nähe des Schlosses wohnt. Der kleine Cedric muss sich an das neue Umfeld gewöhnen, aber bald zeigt sich, dass die größte Veränderung nicht ihm, sondern dem alten Lord bevorsteht.
Cedric ist überzeugt, dass der Earl ein herzensguter, großzügiger Menschenfreund ist. Als ein Pächter den Earl aufsucht, weil er seine Pacht noch nicht zahlen kann, ist sich Cedric sicher, dass sein Großvater dem armen Mann die nötige Zeit geben wird. Das tut der Alte dann auch. Bei einem Spaziergang durch „Earls Lane“, wo die Pächter wohnen, muss der Earl entsetzt feststellen, wie heruntergekommen dieses Quartier ist. Beschämt, weil sein Enkel dieses Elend gesehen hat,lässt er die Häuser und Straßen wieder instand stellen.
Schritt für Schritt erweicht der Junge das Herz des alten Mannes, der seinen Enkel immer lieber gewinnt. Neues Leben kehrt im Schloss ein. Der alte Lord lädt zu einem Fest, und alle sind überrascht, wie sehr er sich verändert hat. Als plötzlich eine Frau auftaucht und behauptet, mit seinem ältesten Sohn verheiratet gewesen zu sein, ist der Earl schwer getroffen. Doch die nicht sehr feine Dame wird rasch als Lügnerin entlarvt, und endlich kehrt wirklich Friede ein. Der alte Lord versöhnt sich schließlich auch mit seiner Schwiegertochter, und alle feiern gemeinsam Weihnachten.
Es ist rührend und bewegend, wie der alte, verbitterte Mann nach und nach ein neuer Mensch wird. Mir ist heute aber noch ein anderer Grund eingefallen, wieso mir diese Geschichte so nahe geht. Sie erinnert mich daran, wie Gott uns ansieht.
Wenn wir ehrlich sind, fühlen wir uns öfter wie der alte Earl – gefangen in unseren Lebensmustern und ungesunden Verhaltensweisen, sind wir neidisch und missgünstig, kaltherzig, ungeduldig. Kurz gesagt: wir sind nicht die Menschen, die wir gern wären. Doch Gott sieht uns so, wie er uns gemacht hat – ohne Fehl und Tadel. Und wenn wir vor der Entscheidung stehen, richtig oder falsch zu handeln, unseren Freunden mit Ungeduld oder mit Mitgefühl zu begegnen, sieht er uns an wie Cedric den alten Lord. Und tief in unseren Herzen spricht seine Stimme zu uns. „Ich weiß, was Du tun wirst. Du bist ein guter, großzügiger, liebenswerter Mensch – Du kannst nur eine Entscheidung treffen.“ Unter diesem liebevollen Blick Gottes auf unser Herz stellen wir fest, dass wir wirklich nicht anders können. Wir wachsen über uns hinaus, unser Herz weitet sich, und wir tun das Richtige.
Erinnern wir uns so kurz vor Weihnachten an diesen Blick Gottes auf uns und in unser Herz. Er weiß, dass wir es können. Er weiß, was für Menschen wir wirklich sind, und er glaubt an uns. So lange, bis wir es auch tun.
Ich bin in bestimmten Dingen ein Routinemensch: Montags, an meinem Ganzarbeitstag, esse ich am Mittag etwas Kleines, trinke einen Kaffee und mache mich auf meinen Spaziergang zum Schloss Waldegg. In dieser Dreiviertelstunde genieße ich die Natur, führe Gespräche mit Gott, hadere mit mir oder trotte in Gedanken versunken dahin – manchmal auch alles auf einmal. Besonders dankbar bin ich, wenn es mir gelingt, mich nicht ablenken zu lassen und ersteres zu tun. Wenn ich die Natur ungefiltert auf mich wirken lasse, entsteht Raum für ruhige, kraftvolle Gedanken, die mich im Gegensatz zu meinen erschöpfenden Gehirnstrudeln stärken und beruhigen.
Der gestrige Spaziergang begann lärmig. Es schlug gerade zwölf, Schule und Kindergarten waren aus, und auf den Straßen und Bürgersteigen wimmelte es. Lachen, Schreien, Fahrradgeklingel, quietschende Reifen der Hungrigen auf dem Weg zum Mittagessen. Dann kehrte langsam etwas Ruhe ein. Die Kirche und ihr kleiner Friedhof lagen still in der Herbstsonne. Trockene Blätter raschelten unter meinen Füßen; Efeu und Essigbaum leuchteten an der Steinmauer um die Wette – ein Farbenspiel von grün, gelb und orange über rosafarben bis brennendrot.
Nach dem Gang durch ein Einfamilienhausquartier bog ich ab Richtung Schloss , genoss den Blick auf Wiesen und Felder und spazierte durch die Parkallee. Neben dem Weg ein Maisfeld, bereits zur Hälfte abgeerntet. Abrasierte Stoppel ragten aus der Erde, auf einem Feld dahinter schwebten weiß umhüllte Strohkugeln . Dazwischen flatterten Krähen und pickten noch etwas Gutes aus der Erde.
Die leuchtenden Farben neben den stummen Erntestoppeln haben etwas Zerreißendes, das für mich zum Herbstschmerz gehört. Die Natur bäumt sich noch einmal auf und zeigt sich uns von der schönsten Seite, voller Wärme und Strahlkraft. Doch Abschied liegt in der Luft. Die abgemähten Felder weisen auf die Zeit, in der die Hügel unter klammen Nebelschwaden verschwinden, in der der Tag im Dunkeln beginnt und aufhört, in der der Boden hart wird und die Äste kahl sind und das Leben sich tief verkrochen hat.
Ähnliche Gefühle beschleichen mich oft auf Geburtstagsfeiern meiner Verwandten und Freunde. Es sind schöne Feste, voller Vertrautheit und Feierlaune, aber jeder neue Altersmeilenstein weist auch still auf die Vergänglichkeit des Lebens hin. Wenn sich bei den Geschwistern meines Mannes der Fünfzigste nähert, wenn Eltern in den Siebzigern sind, dann kann ich nicht anders, als den Bogen zu sehen, der sich auch in meinem Leben irgendwann nach unten senkt.
Das klingt vielleicht etwas dramatisch – aber wir wissen nun mal nicht, wann unser Leben zu Ende geht. Sich der Zyklen der Natur und des menschlichen Lebens bewusst zu werden, mag schmerzhaft sein, aber in diesem Bewusstsein verbirgt sich auch Tiefe. Im Wissen um die Vergänglichkeit meiner Zeit hier auf Erden wird das Leben kostbar. Wenn ich an meine Lieben denke und den schmerzhaften Gedanken zulasse, dass ich mich eines Tages verabschieden muss, wird mir die Zeit mit ihnen wertvoller.
„So jung kommen wir nie mehr zusammen“. Der Spruch ist kurz, knackig und jedes Mal wahr, aber er birgt auch die Wahrheit, dass wir nicht wissen, ob wir überhaupt noch zusammenkommen. Er sollte uns Wach- und Mahnruf sein, unsere Beziehungen zu pflegen und zu schätzen und nicht zu vergessen, dass sich auf dem Totenbett noch niemand gewünscht hat, er hätte mehr gearbeitet, ferngesehen oder das Haus geputzt. Und er sollte uns daran erinnern, dass unsere Tage nicht in unserer Hand liegen – dass wir Blumen sind, die auf dieser Erde blühen und vergehen, wie es die „Casting Crowns“ so berührend singen.
Am Sonntag haben Beat und ich uns „Bucket List angesehen“, ein Film über zwei Männer, die in einem halben Jahr sterben und gemeinsam eine Liste der Dinge abarbeiten, die sie im Leben noch erleben wollen. Was für Dinge würde ich auf meine Liste setzen? Und was, wenn ich noch weniger Zeit hätte? Was wäre zum Beispiel, wenn es noch exakt drei Tage wären – was würde ich damit anfangen?
Ein paar Ideen habe ich. Am ersten Tag würde ich prüfen, ob ich noch einen Groll loslassen oder etwas Persönliches ins Reine bringen muss, und würde das tun, damit ich die letzten Tage meines Lebens genießen kann. Dann würde ich eine Konzertlesung geben und allen Menschen noch einmal erzählen, dass es Gott gibt, wie sehr er sie liebt und wie wertvoll sie sind. Ich würde ein Abschiedspost mit der gleichen Botschaft auf meinen Blog setzen und mich bei allen Menschen bedanken, die mein Leben bereichert haben.
Den zweiten Tag würde ich allein mit meinem Mann und den letzten Tag mit meiner engen Familie verbringen – auf der Dinglehalbinsel in Irland, dem Land meines Herzens. Und wenn es meine Familie erträgt, würde ich mich gegen Ende des Tages von ihnen verabschieden und sie in ein Pub schicken, um ein Guinness auf mich zu trinken. Dann würde ich mich auf einem schönen irischen Hügel setzen, ein irisches Lied singen und darauf warten, dass Gott mich nach Hause holt.
Nachdem ich lange versprochen habe, mal wieder etwas Leichtfüßigeres zu bringen, stehe ich heute zu meinem Wort und präsentiere Euch eine amüsante Popcornperle. Sie verbindet die in der Luft liegenden Fragen der religiösen Verständigung mit riesigem Filmvergnügen. I proudly present einen meiner liebsten Filme überhaupt – „Die Abenteuer des Rabbi Jakob“.
An Hauptdarsteller Louis de Funès scheiden sich bekanntlich die Geister. Die einen lieben den kleinen, quirlig-nervösen Glatzkopf, die anderen hassen ihn. Wer ihn liebt, wird sicher weiterlesen; die andere Seite gebe sich einen kleinen Ruck und sehe sich zum Eingewöhnen den deutschen Filmtrailer an.
Quelle: Youtube
Im Mittelpunkt des Films steht der reiche Geschäftsmann Victor Buntspecht. Auf dem Weg zur Hochzeit seiner Tochter erfährt der mit einigen Vorurteilen behaftete Unternehmer zu seinem Entsetzen, dass sein Chauffeur Salomon – wer hätte das bei diesem Namen gedacht – nicht „katholisch wie alle Welt“, sondern Jude ist. Schlimmer noch: sein Onkel ist ein berühmter New Yorker Rabbiner. Buntspecht sieht erst gnädig darüber hinweg, aber damit ist es bald vorbei: nach einer Autopanne weigert sich Salomon wegen des beginnenden Sabbats, nach dem Eindunkeln weiterzuarbeiten. Buntspecht entlässt ihn erbost und macht sich auf die Suche nach Hilfe, aber das kommt nicht gut heraus: er landet in einer alten Kaugummifabrik, wo der Geheimdienst eines arabischen Landes gerade den Revolutionär Mohamed Larbi Slimane umbringen will, der im Fall eines Umsturzes Premierminister werden würde. Ungewollt verhilft Buntspecht ihm zur Flucht, aber nun ist ihnen der Geheimdienst auf den Fersen. Weil es in der Fabrik zudem ein paar Tote gegeben hat, verfolgt auch die Polizei das ungleiche Paar.
Am Flughafen von Paris kommt es fast zum Showdown, aber Buntspecht und Slimane können sich retten: sie überfallen auf der Flughafentoilette zwei Rabbiner, nehmen ihnen die Kleider, Bärte und Haarlocken ab und verkleiden sich. Allerdings werden sie von den wartenden Verwandten für die echten Rabbiner gehalten und mit ins jüdische Viertel genommen. Es stellt sich heraus, dass man Buntspecht für Rabbi Jacob hält – den berühmten New Yorker Onkel seines Chauffeurs Salomon. Notgedrungen muss er die für den Rabbi geplanten Empfangsfeierlichkeiten über sich ergehen lassen und aufpassen, dass er in kein religionstechnisches Fettnäpfchen tritt. Er schlägt sich ganz gut, obwohl er die jubelnde Menge erst mit dem Kreuzzeichen segnet. Als er von einer jüdischen alten Dame aufgefordert wird, einen Tanz mitzumachen, schickt er sich mit dem Mut der Verzweiflung hinein und entpuppt sich als gar nicht so unbegabt:
Die Lage spitzt sich zu, als Buntspechts Frau ihn einer Affäre verdächtigt und dabei dem arabischen Geheimdienst in die Hände fällt. Dort landen schließlich auch Buntspecht und Slimane, aber im letzten Moment nimmt das Drama eine gute Wendung: Die Araber erfahren, dass die Revolution geglückt und Slimane jetzt der rechtmäßige Präsident der Republik ist, worauf sie ihn demütigst um Verzeihung bitten. Buntspechts Tochter verliebt sich in Slimane und heiratet ihn, und der echte Rabbi Jacob verzeiht Buntspecht die Maskerade und lädt ihn zu einem jüdischen Fest ein.
Der Film lebt natürlich vom typischen Spiel von Louis de Funès. Neben aller Situationskomik spielt der Film aber auch sehr gekonnt mit unseren Vorurteilen gegen Ausländer, andere Rassen oder Religionen, die in der Person von Buntspecht so gut verkörpert werden und heute so aktuell sind wie vor 40 Jahren. Die geniale Szene, in der Buntspecht die Anschuldigung seines Chauffeurs, er sei etwas rassistisch, zurückweist, ist ein tolles Beispiel dafür. Leider gibt es sie im Netz nur auf Französisch, aber Funès‘ Mienenspiel ist die halbe Miete zum Verständnis:
Gerade diese feine Art, ein solches Thema unterzubringen, macht den Film trotz Komik und Klamauk zu einem Mutmacher. Victor Buntspecht verliert während seiner Abenteuer die Berührungsängste gegenüber anderen Religionen und Rassen, freundet sich mit einem Rabbi an und lässt einen Araber in die Familie einheiraten (wobei er Gewicht darauf legt, dass seine Tochter „einen Präsidenten der Republik“ heiratet!).
Natürlich ist dieses Happy End simpel, und wenn ich mir allein die Konflikte in unserem Land ansehe, die sich um „das Fremde“ drehen, weiß ich sehr wohl, dass es mit „habt Euch doch alle etwas lieb“ nicht getan ist. Zum Teil gilt es, eklatante Missstände zu beheben, die die Aggressionen der Menschen gegenüber Flüchtlingen zu Recht aufflackern lassen. Dennoch: Wenn ich mir „Rabbi Jacob“ ansehe, kann ich nicht anders, als optimistischer zu werden. Wenn Menschen einander wirklich begegnen, verliert das Etikett „Ausländer“, „Jude/Muslim/Christ“, oder „Flüchtling“ schnell an Bedeutung. Darum bin ich gerade heute dankbar für diejenigen, die sich für solche echten Begegnungen einsetzen.
Wie stehst DU zu Louis de Funès – Top oder Flop? Macht er Dich rasend, oder findest Du ihn lustig? Und wenn ja, welches ist Dein Lieblingsfilm mit Funès? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
Letzten Sonntag habe ich mir einen Film angesehen, der vor ziemlich genau zehn Jahren in die Kinos kam. „I robot“ mit Will Smith basiert frei auf einer Buchvorlage von Isaak Asimov, und obwohl ich es normalerweise nicht so mit Robotern habe (abgesehen natürlich von Data in Star Trek und R2D2 in Star Wars), hat mich der Film berührt und zum Nachdenken gebracht.
Im Jahr 2035 unterstützen Robots die Menschen in vielen Bereichen des Lebens als Arbeiter und Helfer. Um sicherzustellen, dass sich ein Robot niemals gegen die Menschen stellt, wurden jedem Exemplar drei Gesetze eingebaut:
Ein Robot darf keinem Menschen schaden oder durch Untätigkeit einen Schaden an Menschen zulassen.
Ein Robot muss jeden von einem Menschen gegebenen Befehl ausführen, aber nur, wenn dabei das erste Gesetz nicht gebrochen wird.
Ein Robot muss seine eigene Existenz bewahren, es sei denn, dies spricht gegen das erste oder zweite Gesetz.
Die Herstellerfirma steht kurz davor, eine neue Generation Robots auszuliefern, als deren Erfinder tot aufgefunden wird. Ist es Selbstmord, oder ist es Mord? Der Polizist Spooner, der den künstlichen Intelligenzen misstraut, macht sich an die Aufklärung des Falls. Dabei lernt er einen Robot kennen, der ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat und sich selbst Sonny nennt. Er findet heraus, dass Sonny eine Zentraleinheit für Emotionen besitzt und als einziger Robot nicht mit dem Zentralcomputer V.I.K.I. verbunden ist.
Schließlich stellt sich heraus, dass die künstliche Intelligenz V.I.K.I. aufgrund der drei Gesetze zum logischen Schluss gekommen ist, dass man die Menschheit entmündigen muss, um sie vor sich selbst zu schützen. V.I.K.I. initiiert mit der neuen Generation Robots einen Putsch Reverse Phone Lookup , um die Macht zu übernehmen. Mit Hilfe von Sonny kann dieser Plan verhindert werden, weil Sonny auch Emotionen in seine Entscheidungen einbeziehen kann und sich nicht zwingend an die Logik der drei Gesetze halten muss.
Als ich über die Entscheidung von V.I.K.I. nachdachte, ist mir ehrlich gesagt als erstes in den Sinn gekommen, dass dieser Silikonhaufen nicht so unrecht hat.
Wir befinden uns in einer optimalen Zeit, um uns darüber klar zu werden, wie weit wir Menschen in unserem Bestreben, in Harmonie mit der Umwelt und im Frieden mit unseren Nachbarn zu leben, schon gekommen sind.
Ein Bericht der Pendlerzeitung „20 Minuten“ von dieser Woche zeigt auf, wie menschenverachtend manche Schweizer in bestimmten Facebookgruppen über Menschen anderer Nationalitäten und Religionen sprechen. In SMS-Spalten meiner Regionalzeitung werden Asylanten als „Gesindel“ bezeichnet. Daneben brodelt es rund um den Globus. Der Nahostkonflikt schlägt Wellen, die auch bei uns zu bedenklichen Reaktionen führen. Ich brauche nur meine Facebook-News anzuschauen, um in eine übelerregende Flut von Rechtfertigungen, gegenseitigen Anschuldigungen und Hass einzutauchen. Und die Erde, die Gott uns zur sorgfältigen Bewahrung anvertraut hat? Ihr Zustand ist auch nicht gerade ermutigend.
Ich gebe V.I.K.I. Recht – die Menschheit gehört eigentlich entmündigt. Und doch hat der, der es könnte, es nicht getan.
Gott hat uns so geschaffen, dass wir selber entscheiden können. Er hat wissentlich und willentlich keine fleischlichen „Robots“ kreiert, die ihm ohne eigenen Willen zur Hand gehen, weil er ein Gegenüber wollte, mit dem er einen echte Beziehung pflegen kann. Damit ist das Risiko eingegangen, dass wir Mist bauen, was wir natürlich prompt getan haben. Aber Gott hat uns auch da nicht alleingelassen. Er hat uns Hilfe geschickt und damit die Wiederherstellung der Schöpfung eingeleitet. Aber immer noch können wir uns selbst entscheiden – für Gutes oder Schlechtes, jeden Tag neu.
Manchmal verzweifle ich am Zustand der Welt. Ich sehe mein eigenes Unvermögen und brüte über aktuellen Konflikten. Und es schmerzt mich, wenn es dort am schlimmsten zugeht, wo die Menschen Gott mit in die Gleichung hineinnehmen, beide Seiten ihn auf ihrer Seite wissen wollen und zutiefst überzeugt sind, dass er ihnen zum Recht verhelfen wird.
Aber ich sehe auch Lichtpunkte. Menschen in diesen Krisenregionen, die – aus einem klaren, definiertem Glauben heraus – mit Menschen anderen Glaubens zusammenspannen, sich bewusst entschließen, in der Not theologische Fragen auf der Seite zu lassen, um gemeinsam Not zu lindern.
Und dann bin ich doch wieder froh, dass Gott uns so geschaffen und uns den freien Willen gelassen hat. Wir werden immer mit Fragen wie „Wo war Gott, als…“ kämpfen. Aber letztlich sind wir aufgefordert, zu handeln. Gottes Geschenk des freien Willens verpflichtet uns und fordert uns auf, unsere Hände, unsere Füße, unser Hirn und unser Herz einzusetzen, um etwas zum Besseren zu bewirken. In einem Lied von den Casting Crowns wird diese Herausforderung eindrücklich besungen – und diese Worte will ich mir auch immer wieder neu ins Herz schreiben.
Wenn wir der Leib sind – warum strecken sich seine Arme nicht aus?
Warum heilen seine Hände nicht? Warum lehren seine Worte nicht?
Und wenn wir der Leib sind – warum gehen seine Füße nicht?
Warum zeigt ihnen seine Liebe nicht, dass es einen Weg gibt?
Nachdem ich es mir nicht nehmen ließ, den WM-Final in voller Länge zu genießen – bei dieser Gelegenheit herzliche Gratulation an unsere Nachbarn! – habe ich mich inzwischen wieder in mein altes, dem Fußball eher apathisch gegenüberstehendes Ich zurückverwandelt. Und ich habe festgestellt, dass es eine Ewigkeit her ist, seit ich mir das letzte Mal das „Herr der Ringe“-Epos zu Gemüte geführt habe.
Diese Geschichte und die starken Bilder faszinieren mich immer wieder aufs Neue, und ich staune besonders über Tolkiens unerschöpfliche Fantasie bei der Erschaffung seiner Wesen: schon unter Frodos Gefährten finden sich die unterschiedlichsten Charaktere mit ihren eigenen Lebensthemen und ganz besonderen Zügen.
Da gibt es Zwerg Gimli mit seiner Abneigung gegenüber den Elfen, dessen raue Schale ausgerechnet von der Elfenfrau Galadriel geknackt wird. Gimlis grummlige Kommentare tragen viel zum Spaß an Buch und Film bei, und seine sich vertiefende, ungewöhnliche Freundschaft zum Elfenkönig Legolas ist skurril und zauberhaft zugleich.
Dann Legolas selbst, der äußerlich das pure Gegenteil von Gimli markiert: schlank und hochgewachsen, mit glattem Blondhaar, heller Haut und feinen Zügen. Doch trotz dieses Äußeren ist Legolas ein genauso unerschrockener Kämpfer wie sein Zwergenfreund. Ich liebe die Bilder, in denen seine scharfen Elfenaugen das nächste Ziel ausmachen, er geschmeidig einen Pfeil nach dem anderen aus dem Köcher zieht und die Orks reihenweise umnietet.
Schließlich Aragorn, der zukünftige König von Gondor. Er steht Gimli und Legolas bezüglich Kampfesmut in nichts nach, aber er hat eine besondere Bürde zu tragen: als letzter Abkömmling des Geschlechts der Numenòr muss er sich erst dazu durchringen, sein Erbe anzutreten. Er fürchtet sich vor der Verantwortung, und nur das Vertrauen und der Zuspruch seiner Freunde überzeugen ihn, dass er dieser Herausforderung gewachsen ist und nicht aufgrund seiner menschlichen Schwächen scheitern wird.
Im Vergleich zu diesen schillernden und streitbaren Figuren ist Samwise Gamgee unauffällig. Trotzdem berühren mich sein Kampf und sein Weg am meisten. Er ist nicht der beste Kämpfer und nicht der strahlendste der Gefährten, aber ohne ihn hätte Frodo es niemals auf den Schicksalsberg geschafft. Treu steht er Frodo bis zum Ende bei und kämpft dabei vielleicht den härtesten und bittersten Kampf, als seine Loyalität in Frage gestellt wird.
Während des Aufstiegs im Gebirge kommt es zu einem Streit, weil der gesamte Essensvorrat verschwunden ist. Frodo verdächtigt Sam, und obwohl Sam seine Unschuld beteuert, glaubt ihm Frodo nicht. Zu lange war er der Kraft des Rings ausgesetzt, zu lange hatte der intrigante, vom Ring besessene Gollum sein feines Gift versprüht und in Frodo den Verdacht genährt, dass Sam den Ring für sich will. So schickt Frodo Sam fort, und Sam macht sich mit gebrochenem Herzen auf den Heimweg.
Doch auf dem Rückweg entdeckt er an einem Felsvorsprung die Überreste ihrer Vorräte, und ihm wird klar, dass Gollum das Essen mit Absicht weggeworfen hat, um Frodos Misstrauen gegen ihn zu schüren. Sam zögert keine Minute, kehrt um und kann Frodo im letzten Moment vor der Riesenspinne Kankra retten.
Wenn ich mir Sams Geschichte ansehe, staune ich immer wieder über seinen Mut, seine Entschlusskraft und vor allem seine Demut, die ihn dazu gebracht hat, seinen verletzten Stolz zu überwinden und Frodo nachzugehen. Wie konnte er die Zurückweisung hintanstellen und sich wieder auf den beschwerlichen Weg den Berg hinauf machen, wo er doch wusste, dass Frodo ihm nicht glaubte?
Ich glaube, der erste und wichtigste Grund dafür war Sams Versprechen an Gandalf, auf Frodo achtzugeben. Es hatte sich unauslöschlich in Sams loyales Herz gebrannt und ließ ihm keine Ruhe. Dann wusste er auch sehr genau, dass sich sein Freund auf dem Weg zum Schicksalsberg in Lebensgefahr befand. Und schließlich war Sam klar, dass von Frodos Erfolg das Schicksal von ganz Mittelerde abhing.
Was aber wäre, wenn der Fall anders liegen würde? Wenn es dieses Versprechen nicht gegeben hätte, Frodos Leben nicht gefährdet und Frodos Erfolg keine Schicksalsfrage für Mittelerde gewesen wäre? Wäre Sam dennoch umgekehrt? Ich weiß es nicht, aber ich glaube, ich hätte es nicht getan. Ich hätte Frodo ziehen lassen und gehofft, dass er sich irgendwann eines Besseren besinnen würde.
Sam kehrt schließlich mit den anderen Hobbits in sein geliebtes Shire zurück, und die überstandenen Abenteuer verleihen ihm den nötigen Mut, um seiner angebeteten Rosie seine Liebe zu gestehen. Das dürfte ihn mindestens so viel Mut gekostet haben wie all die Momente, in denen er dem Tod ins Auge blickte. Dass er Erfolg hat, gönne ich ihm vom Herzen. Aber ich glaube, sein größter Lohn war der Moment, in dem er Frodo im Berg vor der Spinne retten konnte und ein Blick in Frodos Augen ihm klarmachte, dass er das Vertrauen seines Freundes wieder gewonnen hatte.
Ich tauche immer wieder gern in Tolkiens Welt der schillernden Figuren ein, und ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen wieder einmal Zeit für den epochalen Zehnstünder finde. Ich werde mit einer Schachtel Popcorn gespannt vor dem Bildschirm sitzen und all die schillernden Kämpfer und Streiter bewundern. Aber vor allem wird mein Herz wieder bei Sam sein, und ich werde mich mit ihm freuen, dass sein Mut und seine Treue am Ende mit der Sicherheit für Mittelerde und sein Shire, mit einer liebenden Frau und mit dem wiederhergestellten Vertrauen seines Freundes belohnt werden.
Bist Du auch bekennender LOTR-Freak? Und falls ja: wer ist DEIN Held in dieser Geschichte? Welche Stellen im Buch oder Film berühren Dich am meisten? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
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