Die Joneses lassen sich in einem wohlhabenden amerikanischen Viertel nieder und werden innert Kürze zu Trendsettern. Alle Damen eifern dem Stil von Gattin Kate nach, die Männer sind beeindruckt von Steves technischem Klimbim, und die Teenager Mick und Jenn dominieren die Highschool mit ihren Outfits und Gadgets. Was niemand weiss: in Wahrheit sind alle Joneses Schauspieler, die von einer Marketingfirma angestellt wurden, um den Umsatz von Produkten anzukurbeln.
Nachdem er seinem Team erst hinterherhinkt, gewinnt Steve rasch Einfluss auf seine Nachbarn, indem er ihre Ängste und Zweifel nutzt, um sie zum Konsumieren anzuregen. Geschickt bringt er seinen direkten Nachbarn Larry dazu, immer exklusivere Produkte zu kaufen, um sich die Liebe seiner notorisch unzufriedenen Frau und die Anerkennung der Nachbarn zu sichern. Was Steve nicht weiss: Larry hat kein Geld für diese Eskapaden und schlittert immer tiefer in die Schuldenfalle. Doch es muss noch mehr passieren, bis Steve einsieht, wie sinnlos und zerstörerisch sein vermeintlicher Traumjob ist.
Quelle: Youtube
Im englischen Sprachgebrauch steht „Keeping up with the Joneses“ für unsere Bemühungen, mit Nachbarn, Freunden und Arbeitskollegen mitzuhalten und bestimmte Standards zu erfüllen, und damit für die vergiftende Haltung des Vergleichens, die ich im letzten Post kurz angeschnitten habe.
Ein gutes Beispiel für diese Haltung findet sich in der Geschichte des Weinbergbesitzers in der Bibel: Er stellt Arbeiter für seinen Weinberg ein und vereinbart mit ihnen einen Tageslohn von einem Denar, den sie bereitwillig akzeptieren. Den Tag über stellt er weitere Arbeiter ein, die letzten eine Stunde vor Feierabend.
Nach getaner Arbeit übergibt der Besitzer den zuletzt dazugekommenen Arbeitern einen Denar für ihre Mühen. Daraufhin nehmen alle anderen an, dass sie mehr bekommen werden. Als er auch ihnen nur den vereinbarten Denar gibt, protestieren sie heftig gegen diese vermeintliche Ungerechtigkeit – der Lohn, der bei der Vereinbarung am Morgen noch ein guter und gerechter Lohn war, ist urplötzlich mies geworden.
Genauso funktioniert das Prinzip des Vergleichens, und in dieser Haltung ist jeder Versuch, Zufriedenheit zu erlangen, zum Scheitern verurteilt – weil unser Massstab davon abhängt, was andere haben. Und das betrifft nicht nur materiellen Besitz, sondern auch unsere Gaben und Fähigkeiten.
Ich bin mir bewusst, dass haufenweise Menschen besser singen, schreiben und performen als ich. Wenn mich das deprimiert und entmutigt, werde ich nie zu schätzen wissen, worin meine einzigartige Gabenkombination besteht. Und wenn grosses Talent und Exzellenz in mir nur Neid oder Frust auslösen, werde ich solche Begegnungen vermeiden und dadurch Anstösse und Ideen verpassen, die mich auf meinem Weg motivieren und inspirieren könnten.
Doch oft haben wir unser Problem nicht mit den grossen Stars, sondern mit denen, die in unserer Liga spielen – ich mache da keine Ausnahme. Und Grund dafür ist oft Unsicherheit. Das hört sich für Menschen mit einem gesunden und lange gewachsenen Selbstvertrauen wahrscheinlich neurotisch an, aber meine Zweifel an meinen Fähigkeiten führen manchmal dazu, dass mich Lob für andere verunsichert und ich meine Person, meine Leistung oder meine eigenen Gaben hinterfrage. Das hindert mich daran, das zu tun, wozu ich berufen bin, weil ich es mit dem vergleiche, was andere leisten und wofür sie Anerkennung erhalten.
Ich frage mich, woher diese Haltung kommt. Glauben wir, dass uns mehr zusteht als allen anderen, und sind daher unzufrieden mit dem, was wir haben? Oder glauben wir tief in unserem Innersten, dass wir weniger wert sind als andere und uns unseren Wert darum erarbeiten oder beweisen oder ihn vor anderen sichtbar demonstrieren müssen? Hängen die beiden vielleicht sogar zusammen?
Ich glaube, Gott schmerzt es, wenn wir uns selbst im Weg stehen, und ich höre Ihn Fragen wie diese stellen:
„Wie stellst Du Dir meine Grosszügigkeit vor –
darf ich nur Dich beschenken, und andere nicht?“„Warum glaubst Du nicht, dass das, was ich Dir gegeben habe, genau richtig ist – egal, was und wie viel andere haben?“
Ich will noch freier werden, damit ich die Gaben anderer schätzen und durch sie inspiriert werden kann und damit ich dem, was Gott mit meinen Gaben in meinem Leben und dem von anderen Menschen tun will, nicht im Weg stehe. Ich will aufhören, mich zu vergleichen, und ich will Gott vertrauen und Ihn grosszügig sein lassen – nicht nur mit mir, sondern auch mit anderen.
Ich glaube, dass es nur eine Befreiung aus dem Gefängnis des Vergleichens gibt: Ich muss mit jeder Faser meines Seins verinnerlicht haben, dass ich wunderbar und einzigartig geschaffen wurde, bedingungslos geliebt bin und mir meinen Wert nicht verdienen muss. Und egal, welchen Ursprung die Haltung des Vergleichens hat– mein Fundament für dieses Bewusstsein der Annahme und Wertschätzung ist Gott.
What about you? Ist Dein Vertrauen in Deine Fähigkeiten unerschütterlich? Oder kennst Du diese „warum muss der jetzt so gut ….“-Gefühle? Was sind Deine persönlichen Rezepte, um damit umgehen zu können? Ich freue mich auf Dein Feedback!
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