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Das gute 2016 ist schon mehr als eine Woche alt, und eigentlich wollte ich Euch schon längst mein „Wort des Jahres“ präsentieren. Ich hatte das Post frühzeitig begonnen, weil ich schon ziemlich sicher war, was es sein würde: Ich muss dieses Jahr Prioritäten setzen, um meine Ziele zu erreichen, und deshalb kam mir das Wort „Fokus“ in den Sinn. Weil ich noch nicht ganz zufrieden war, habe ich das Post liegen lassen und mir gedacht, dass mir das bessere Wort, das wohl in die gleiche Richtung gehen würde, schon noch einfallen würde.

Dann bin ich am Dienstag als erste Einlösung eines Neujahrsvorsatzes wieder mal auf den Hometrainer gestiegen, habe mich eine halbe Stunde moderat abgestrampelt und erleichtert festgestellt, dass mein mittelalter Body noch leidlich funktioniert. Als ich danach die Stille im Haus und die müde Nachtrainings-Zufriedenheit genoss, wurde mir klar, dass ich meinen Fokus doch anders setzen muss. Im Grunde hat mir Gott so etwas wie das hier mitgeteilt:

„Meine Liebe, das mit dem Fokus ist eine schöne Idee. Aber wenn wir es genauer betrachten, kannst Du das schon gar nicht schlecht, und ich habe keine Angst, dass Du Dich verzetteln wirst. Du läufst eher Gefahr, Dir zu viel Druck aufzusetzen, morgens schon Angst zu haben, dass Du nicht genug erledigst, und durch Deine Tage zu hetzen. Was Dir fehlt, ist das Leben im Jetzt.“

Und er hatte (natürlich) recht.

Ich lebe oft in meinem Kopf und selten in der Gegenwart. Ich beschäftige mich mit der Vergangenheit, analysiere meine Handlungen, frage mich, was richtig und was falsch war und was für Konsequenzen es in meinem Leben hatte, ob dies und das eine direkte Folge davon ist – alles aus dem Wunsch heraus, zu verstehen und „es künftig besser zu machen“. In gleicher Weise bin ich innerlich oft schon in der Zukunft, zähle auf, was ich heute und was ich morgen noch alles tun muss, krame Zettel hervor und mache To-Do-Listen, um „es im Griff zu haben“. Und wenn ich nicht in einer anderen Zeit lebe, lebe ich in einem anderen Universum wie dem meines Buches, in einem Film oder einem Roman, den ich lese oder gelesen habe.

Das ist alles gut und wichtig, aber der winzige Moment des Jetzt ist der einzige Moment, wo mir andere Menschen und Gott begegnen können, wo ich mich selbst spüren und leben kann.
Deshalb soll mein Jahresmotto heißen:

„JETZT ist die Zeit.“

Jetzt. Die warme Dusche am Morgen, ohne in Gedanken schon hinter dem Computer zu sitzen.
Jetzt. Im Auto durch den Regen zur Arbeit, dem Prasseln und der Musik lauschen, ohne in Gedanken schon vom Auto ins Büro zu hetzen.
Jetzt. Mit jemandem ein Gespräch führen, da sein, neugierig sein, ohne schon zu überlegen, was ich danach mache.

Wenn ich das „Jetzt“ genieße, gebe ich anderen und mir selbst mehr Raum. Ich spüre mich besser, erde mich und ich bin mehr „da“. Gerade als Mensch, der kreativ arbeitet, Geschichten mit neuen Welten und Charakteren erschaffen will, bin ich auf die Inspiration durch das wirkliche Leben angewiesen. Egal, ob ich Menschen beobachte, mich unterhalte, durch den Regen laufe, ein Lied singe oder bete: Die Gegenwart mit all ihren Facetten ist ein Füllhorn derIdeen, die ich zu neuen Geschichten verarbeiten kann.

Ich freue mich auf ein Jahr mit mehr „Jetzt“ und weniger „morgen will ich“ und „warum habe ich“. Und es hat schon gut angefangen. Letzten Freitag bedeutete „Jetzt“ einen schönen Vormittag mit einer befreundeten Sängerin und Songwriterin bei Müsli, Brötchen und Kaffee, einen Shoppingnachmittag und ein exzellentes Essen am Abend mit Freunden. Ich konnte an dem Tag nicht viel Produktives erledigen, aber ich habe ihn in vollen Zügen genossen, weil es das war, was „jetzt“ passierte.

Ich könnte auch sagen, ich „pflücke den Tag“, ganz nach dem von Horaz formulierten „Carpe diem“. Aber obwohl wir, wie Horaz es schreibt, nicht wissen können und sollen, wie viele Winter wir noch vor uns haben und ob dieser hier der letzte ist, glaube ich im Gegensatz zu ihm nicht, dass die Zeit mir missgünstig und feindlich gesinnt ist. Wenn ich sie aufmerksam betrachte, zeigt sie mir, wie kostbar das Jetzt ist, denn als Mensch, der an die Einmaligkeit unseres irdischen Lebens glaubt, bin ich mir bewusst, dass jeder Tag zählt. Und auch wenn ich glaube, dass es danach weitergeht – anders, gewaltig, unvorstellbar, nicht fassbar – behält dieses Leben seine Bedeutung. Hier lebe und wirke ich genau jetzt; es ist die Zeit, die mir geschenkt wurde, um sie zu gestalten und zu nutzen, zu genießen, um zu lieben, zu wagen und zu scheitern – Spuren zu hinterlassen.

Ich will die Zeit auskaufen, bis nichts mehr übrig ist! Bist Du dabei?

Hast Du auch ein „Wort“ oder „Worte“, die für Dich das neue Jahr symbolisieren? Wovon träumst Du, was wünschst Du Dir vom neuen und noch frischen 2016? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

Facebook erweist sich immer mehr als Hüter der Vergangenheit, indem es einem Bilder, Posts und Statements der letzten Jahre vorführt. Mich mahnt das vor allem daran, dass die Jahre mit zunehmendem Alter immer schneller vergehen. Umso wichtiger wird es mir, zurückzublicken und mit dem Jahr abzuschließen. Wenn ich darüber sinniere, was ich in diesem Jahr erlebt und gelernt habe, fallen mir sieben große G‘s ein.

2015 war ein Jahr, in dem ich mir meiner Grenzen bewusst wurde und meinen Schwächen ins Auge sehen musste. Das war auch darum schmerzhaft, weil die Konsequenzen wie so oft nicht auf mich allein beschränkt blieben. Das muss ich akzeptieren, abgeben und mich damit und mit mir selbst versöhnen. Dabei ist mir klar, dass ich nie ausgelernt habe und wohl auch im nächsten Jahr meine Fehler mache, aber wie immer hoffe ich, dass ich zumindest nicht in die gleich Kerbe hauen werde.

Weiter habe ich dieses Jahr im Positiven wie im Negativen die Kraft der Gedanken erfahren. Sie sind der erste Schritt, auf den Worte und Taten folgen; diese wiederum formen unseren Charakter, der am Ende unser Schicksal mitbestimmt. In der Rückschau mahnt mich das, künftig besser über meine Gedanken zu wachen, ermutigt mich aber auch, wenn ich mir ihre gestalterische Kraft in Erinnerung rufe. Wenn ich mein kreatives Werk innerlich weiterspinne, schenkt mir das die Energie, mich jeden Tag hinzusetzen und befeuert meine Zuversicht, das, was momentan noch ungeordnet in meinem Hirn herumwuselt, auf die Reihe und zu Papier zu bringen.

Das dritte G habe ich in der Gnade und Barmherzigkeit erlebt, die ich gerade im Hinblick auf meine Schwächen dringend nötig hatte. Gott hat mich immer spüren lassen, dass er auch dann treu ist, wenn ich es nicht bin. Dabei ist ihm keineswegs egal, wenn ich mich falsch verhalte. Doch er bleibt an meiner Seite und spricht geduldig zu mir, bis er mein Herz erreicht.

Als viertes G betrachte ich das Glück. Ich habe zwar in einem Post darüber sinniert, dass die Jagd nach dem Glück nicht glücklich macht, aber Glück begegnet uns trotzdem – gerade dann, wenn wir es nicht suchen. Dieses Jahr unter anderem in einer Woche England mit ergreifenden Landschaften und geschichtsträchtigen Bauten, in der Zeit in Italien mit meiner Autorenfreundin Lee Strauss, wo wir viel Neues lernen und spannenden Menschen begegnen durften, in Ausflügen mit Patenkindern und Zeit mit der Familie. Nicht zuletzt an einem spannenden Krimiworkshop, der für mich ein ganz unerwartetes Ergebnis gebracht und mich auf meinem Weg bestärkt hat.

Wen ich einen Kunstgriff verwende und in die englische Sprache wechsle, kann ich ein fünftes G anfügen. Es ist das G, das ich als Schlüssel für die Zufriedenheit und Gelassenheit (auch ein gutes G-Wort) im Leben ansehe, und es heißt Gratitude – Dankbarkeit. Ich glaube, wenn wir es uns zur Übung machen, darüber nachzudenken, wofür wir dankbar sind, nehmen sehr viele kleine und größere Ärgernisse, über die wir uns gerade aufregen wollen, auf magische Weise die ihnen wirklich zustehende Größe an. Und ich kann für vieles dankbar sein: Für meine Gesundheit, für meine Familie und meine Freunde, für eine Vision und eine Berufung, für die ich mich geschaffen sehe und die mich begeistert.

Und für die genannten Höhen, aber genau so sehr für die Tiefen. Denn während ich an das denke, was mich weitergebracht hat, und hinter mir lasse, was unter „nicht so gelungen“ fällt, stelle ich fest, dass diese beiden oft zusammenfallen.

Und natürlich denke ich an das ultimative G, an meinen Gott, an den ich mit jeder Faser meines Herzens glaube. Und dieser Glaube, das letzte G für heute, ist ein Geschenk. Er ist nicht immer gleich stark, nicht immer gleich beschaffen, sondern wandelt sich stetig, während ich mich mit kritischen Stimmen und anderen Ideen auseinandersetze. Ich blende nicht aus, was in der Welt um mich herum geschieht, und das hat zur Folge, dass ich mir Fragen stelle und manchmal Zweifel in mein Herz einziehen. Was, wenn alles nur eine Illusion ist und wir in einer rein physischen Welt leben? Was, wenn all diese Gottesideen am Ende dasselbe sind? Wenn ich dann zu meinem Glauben zurückkehre, geschieht es nicht durch das Ausblenden dieser Fragen, sondern durch eine auf geheimnisvolle Weise neu gewachsene Überzeugung, die meinen Glauben gleichzeitig stärkt und am richtigen Ort umgestaltet.

An diesem Tag vor dem Übergang ins Jahr 2016 bin ich auch für Euch dankbar, die Ihr hier ab und zu oder immer wieder vorbeischaut und an meinen Gedanken teilhabt. Jeder, der schreibt und sein Geschriebenes öffentlich zugänglich macht, will gelesen werden, und da bin ich keine Ausnahme. Eurer Lesen, Eure Klicks, Likes, Shares und Kommentare zeigen mir, dass Euch etwas angesprochen und berührt hat, und dafür schreibe ich.

Ich wünsche Euch einen wunderbaren Übergang ins neue Jahr – einen, wie Ihr ihn Euch wünscht. Ob mit vielen Freunden, laut und fröhlich, ob allein oder zu zweit, in der Stille – landet gut und habt einen tollen Start. Ich freue mich auf weitere Begegnungen und interessante Diskussionen mit Euch.

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Be all blessed!

Herzlich, Claudia

Und wie war Dein 2015? Feurig, lauwarm, Achterbahn oder gemächlicher Spaziergang? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

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Leute, es ist Heiligabend! Und da ich dieses Post auch als 24. Türchen im Blogger Adventskalender schreibe und mich dort als Expertin für die spirituellen Fragen rund um Weihnachten angepriesen habe, gehe ich in diesem Post der simplen Frage nach, was wir heute eigentlich zu feiern haben.

Im Gegensatz zu Ostern oder, Gott bewahre, Pfingsten erinnern sich im Fall von Weihnachten die meisten noch vage an die ursprüngliche Geschichte. Ich möchte der Frage deshalb auf eine konkretere, persönlichere Weise nachgehen, und verrate Euch erst einmal ein offenes Geheimnis, das auch in meinen letzten Posts eine Rolle gespielt hat.

Ich bin ein „Erfüller“.
Immer noch.
*Seufz*

Ich arbeite daran und habe schon viele Schritte gemacht. Mein Buch-Debut enthält ein Kapitel zum Thema „Erwartungen erfüllen wollen und wie man das überwindet“, in dem ich meine Kämpfe und Offenbarungen niedergeschrieben habe. Ich habe zum Thema sogar ein Lied getextet. Dennoch kommt es öfters vor, dass Freunde mir raten, mal wieder Kapitel zwei meines Buches durchzuarbeiten.

Man wird solche Muster nicht so leicht los California region phone , und diese Vorweihnachtszeit war in punkto Erfüllersyndrom hammerhart. Ich fühlte mich all dem, was auf meiner Liste stand, hinten und vorne nicht gewachsen. Zwar habe ich mir in einem Post den Druck vom Herzen geschrieben, aber davon gehen die Anforderungen auch nicht weg. Wer kennt sie nicht? Im Job noch mal Vollgas geben. Ein aufgeräumtes Haus haben. Baum kaufen. Geschenke für Nichten und Neffen besorgen und keine Ahnung haben, was die denn so wollen könnten…nach Belieben zu ergänzen.

In diesen Tagen fühle ich mich manchmal so ungenügend, dass mir meine Zeit in der Militärverwaltung in den Sinn kommt. Das Schweizer Militär hat für den Zustand des Versagens eine eigene Abkürzung. Sie heißt nef, was so viel heißt wie: nicht erfüllt.

„Nef“ bin ich – und genau hier kommt für mich Weihnachten rein. Denn an Weihnachten feiern wir, dass es einen Ort gibt, an dem wir nicht erfüllen müssen.

Viele Religionen haben ihre Regelwerke, mit denen sich der Gläubige seine Erlösung erkaufen beziehungsweise erarbeiten kann: Er erfüllt die Anforderungen seines Gottes und verdient sich damit den Eintritt ins Allerheiligste und ins ewige Leben. Esoterische Ansätze funktionieren oft gleich: Es geht um „Aufstieg“, darum, sich seine Erlösung in ein besseres Ich zu erarbeiten. An Weihnachten feiern wir eine total andere Sicht, die einerseits ansatzweise deprimierend, andererseits unglaublich befreiend und beschenkend ist.

Der deprimierende Teil: Wir können uns Erlösung nicht erarbeiten. Wir werden niemals so „gut“, so „anständig“, so „heilig“ sein, dass es Gott genügt. Vielleicht klingt das dem einen oder anderen zu hart, aber ich zumindest gebe zu, dass ich es nicht kann. Ich bin kein Verbrecher, aber es vergeht kein Tag, an dem ich nicht einen lieblosen Gedanken hege, mich zu ansatzweise bösartigem Geschwätz hinreißen lasse oder sonst irgendwie danebenhaue.

Durch unsere Taten können wir nicht genügen, aber – und damit kommen wir zum befreienden Teil: Das müssen wir auch nicht. Für uns hat jemand anderes erfüllt, und diese unglaubliche Gnade feiern wir heute.

Mir fällt es immer wieder schwer, diese Gnade anzunehmen, wenn ich sehe, wo ich  scheitere. Aber wenn ich mir heute bewusst mache, wie uneingeschränkt und bedingungslos Gott mich annimmt, wenn ich das wirklich sacken lasse, dann wird etwas in mir weich, und in meinem Herzen öffnet sich ein Raum, macht es weit und füllt es auf.

Anstatt zu erfüllen, werde ich erfüllt. Denn ER füllt.

In der letzten Woche habe ich mir viele Male den Werbeclip der Berliner Vekehrsbetriebe mit Kazim Akboga angesehen (etwas für Freunde des speziellen Humors wie mich). Er interpretiert darin sein nihilistisches Lied „Is mir egal“ so um, dass eine Liebeserklärung der Ticketkontrolleure für die skurrilen Berliner herauskommt, mit Zeilen wie „Mann mach Umzug, is mir egal“, „Bart an Ladies – is mir egal“. Am Schluss singen die Kontrolleure: „Wir euch lieben“ – und so  empfinde ich die Gnade Gottes.

Gott liebt uns, egal was. Egal, wie skurril, verrückt und verdreht wir sind. Egal, ob wir in manchen Dingen auf dem falschen Dampfer fahren und noch einen weiten Weg vor uns haben.

Für ihn müssen wir uns an Heiligabend nicht in Seidenbluse und Samtschüpp werfen und unter dem Weihnachtsbaum ein gekünsteltes Lächeln aufsetzen. Sein Weihnachten fand in einem schmutzigen Stall statt, aber was er uns an diesem Tag mit der Geburt seines Sohnes in diese Welt geschenkt hat, ist einmalig, unkäuflich, unbezahlbar und immer wieder unbegreiflich.

Zugang und eine persönliche Beziehung zum Schöpfer des Universums.
Vergebung aller Sünden.
Ewiges Leben.

Wenn ich heute „Weihnachten“ denke, dann denke ich „Gnade“ – überschäumende, überquellende Gnade, die für alle Menschen reicht und geboren ist aus Gottes unermesslicher Sehnsucht und Liebe für seine Menschen – für jeden einzelnen. Für Dich und mich.

Und wenn Du heute feierst, wünsche ich Dir, dass Du nicht nur einen Zipfel dieser Gnade erhaschst, sondern die volle Breitseite abbekommst. Dass sie Dich aus den Schuhen haut und auf den Rücken wirft und Du nur noch breit und idiotisch lächeln kannst. Dass sie Dein Herz füllt und es nie mehr leer werden lässt.

Und egal, wo Du gerade stehst, was für Gefühle Du gegenüber Gott hast und ob Du überhaupt an ihn glaubst; egal, was in Deinen Augen in Deinem Leben schief läuft oder verkorkst ist oder von dem Du denkst, dass Du „so“ niemals zu Gott kommen kannst – ER sieht es anders. Um es im Kazim-Akboga-Slang zu sagen:

„Er Dich lieben – is ihm egal!“

Blogger Adventskalender

Mein Post beendet den Blogger Adventskalender – gestern war Julie dran, und mehr tolle Posts und Ideen rund um Weihnachten findet Ihr, wenn Ihr auf das obige Bild klickt. Frohe Weihnachten Euch allen!

Cover für Website…und die Freude groß! Ihr mögt mir verzeihen, dass ich diesem frohen Ereignis ein eigenes Post widme. Einige von Euch sind ja vielleicht auch gespannt, was sich aus meiner Ankündigung in einem Juli-Post entwickelt hat.

Zuerst eine Info für die, die später zugeschaltet haben: Im Sommer hattee ich angekündigt, dass ich zum zweijährigen Jubiläum meines Blogs die besten Post in einem kleinen Taschenbuch zusammenfassen werde.

Weiter hatte ich geplant, neben zwanzig alten Posts auch noch fünf brandneue ins Buch zu integrieren. Diese Idee habe ich am Ende fallen gelassen, vor allem, weil es mir so schwer fiel, mich unter den vielen Posts zu entscheiden. Am Ende haben es einunddreißig Posts ins Buch geschafft, also eine ganze Monatsration! Ich werde Euch nicht verraten, welche Posts genau enthalten sind, aber ich habe sie in die fünf Unterkapitel Wofür mein Herz brennt, The real me, Creation calls, Gott und die Welt und Meine Lieben eingeteilt. Wer mehr wissen will, kann sich die Vorschau auf Amazon ansehen: Mit einem Klick auf „Blick ins Buch“ findet Ihr in der Inhaltsangabe alle Posts und den Buchanfang.

Hinter dem kleinen Buch steckt eine Menge Arbeit, obwohl die Texte mit einer Ausnahme schon bestanden. Beim Lesen habe ich noch die eine oder andere Unebenheit ausgemerzt, ganz zu schweigen von kleinen grammatikalischen Fehlern, die nun hoffentlich alle beseitigt sind. Neben der Arbeit am Text war das Wiedersehen mit meinen Posts aus zweieinhalb Jahren auch sehr berührend. Manchmal habe ich über mich selbst gestaunt und ein paar Tränen vergossen, manchmal war ich beim Lesen wieder mitten in der Gefühlslage, die das Post verursacht hatte. Eine schöne Erfahrung!

Jetzt ist das Büchlein also fertig und erhältlich: Eine Kiste davon steht bei mir, und die Datei ist auch auf Amazon aufgeschaltet. Wenn Ihr also für Euch selbst eine schöne Einstimmung auf Weihnachten wollt oder noch ein Geschenk sucht, kriegt ihr hier ganz einfach erklärt, wie Ihr dazu kommt:

Über Amazon als Taschenbuch oder Ebook: Guckst Du hier.
Über meinen Shop bei Bandcamp: Guckst Du hier.

Als Ebook bei:

Zum Preis: Das Buch kostet bei Amazon 9,97 Euro. In meinem Shop muss ich leider Porto draufschlagen (ich verschicke das selbst), weshalb es etwas teurer wird – vor allem für deutsche und österreichische Leser dürfte Amazon der beste Weg bleiben.

Wer keine Kreditkarte hat oder einfach nicht gern online mit Karte zahlt, darf mir über die Kontaktseite auf meiner Website auch eine Mail mit Bestellung und seiner Adresse schicken und bekommt das Buch mit Einzahlungsschein zugeschickt.

Es würde mich sehr freuen, wenn Ihr Euch selbst oder Eure Freunde mit einer Monatsration meiner Posts beschenken würdet. Als Indie-Autorin bin ich auch Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen. Auch Online-Rezensionen sind sehr hilfreich – falls Ihr also an meinen Posts und am Buch Freude habt, freue ich mich, wenn Ihr das nicht für Euch behaltet.

Und sonst so? Was steht an? Momentan beende ich die Übersetzung für Lee Strauss und bereite mit  unserer kleinen Gospelformation den Auftritt am Weihnachtsmarkt Grenchen vor. Außerdem war ich Ende Oktober am Krimiworkshop in München – eine fantastische Erfahrung! Wegen dieses Kurses und dem, was daraus entstanden ist, freue ich mich riesig auf das neue Jahr und die Arbeit an meinem Projekt. Aber davon bald einmal mehr! Für den Moment wünsche ich Euch allen eine besinnliche, wunderbare Adventszeit. Und wenn Ihr dafür noch Lesestoff braucht – siehe weiter oben!

Herzlich
Claudia

Cover Seelensnack 2…und die Freude groß! Ihr mögt mir verzeihen, dass ich diesem frohen Ereignis ein Post widme. Viele von Euch sind ja vielleicht auch gespannt, was sich aus meiner Ankündigung in einem Juli-Post entwickelt hat.

Zuerst eine Info für die, die später zugeschaltet haben: Im Sommer habe ich angekündigt, dass ich zum zweijährigen Jubiläum meines Blogs die besten Posts in einem kleinen Taschenbuch zusammenfassen werde. Dabei wart Ihr eingeladen, mir Eure Lieblingsposts zu melden, damit sie auch sicher im Büchlein enthalten sind. Ein paar von Euch – nämlich Silvia, Antje und Regula – haben das Angebot angenommen und erhalten wie versprochen ein signiertes Exemplar nach Hause geschickt. Sendet mir doch noch als Kommentar oder über Facebook-PN Eure Adresse, damit das Buch auch am richtigen Ort ankommt!

Weiter hatte ich vor, neben zwanzig alten Posts auch noch fünf brandneue ins Buch zu integrieren. Diese Idee habe ich am Ende fallen gelassen, vor allem, weil es mir schon so schwer fiel, mich unter den vielen existierenden Posts zu entscheiden. Am Ende haben es einunddreißig ins Buch geschafft, also eine ganze Monatsration! Ich werde Euch nicht verraten, welche Posts genau enthalten sind, aber ich habe sie in die fünf Unterkapitel Wofür mein Herz brennt, The real me, Creation calls, Gott und die Welt und Meine Lieben eingeteilt. Wer mehr wissen will, kann sich die Vorschau auf Amazon ansehen: Mit einem Klick auf „Blick ins Buch“ findet Ihr in der Inhaltsangabe alle Posts und den Buchanfang.

Hinter dem kleinen Buch steckt eine Menge Arbeit, obwohl die Texte mit einer besonderen Ausnahme schon bestanden. Beim Lesen habe ich noch die eine oder andere Unebenheit ausgemerzt, ganz zu schweigen von kleinen grammatikalischen Fehlern, die nun hoffentlich alle beseitigt sind. Und neben der Arbeit am Text war das Wiedersehen mit meinen Posts aus zweieinhalb Jahren auch sehr berührend. Manchmal habe ich über mich selbst gestaunt und ein paar Tränen vergossen, manchmal war ich beim Lesen wieder mitten in der Gefühlslage, die das Post verursacht hatte. Eine schöne Erfahrung!

Jetzt ist das Büchlein also fertig und erhältlich: Eine Kiste davon steht bei mir, und die Datei ist auch auf Amazon aufgeschaltet. Wenn Ihr also für Euch selbst eine schöne Einstimmung auf Weihnachten wollt oder noch ein Geschenk sucht, kriegt ihr hier ganz einfach erklärt, wie Ihr dazu kommt:

Über Amazon als Taschenbuch oder Ebook: Guckst Du hier.
Über meinen Shop bei Bandcamp: Guckst Du hier.

Als Ebook bei:

Zum Preis: Das Buch kostet bei Amazon 9,97 Euro. In meinem Shop muss ich leider Porto draufschlagen (ich verschicke das selbst), weshalb es etwas teurer wird – vor allem für deutsche und österreichische Leser dürfte Amazon der beste Weg bleiben.

Wer keine Kreditkarte hat oder einfach nicht gern online mit Karte zahlt, darf mir über die Kontaktseite auf meiner Website auch eine Mail mit Bestellung und seiner Adresse schicken und bekommt das Buch mit Einzahlungsschein zugeschickt.

Es würde mich sehr freuen, wenn Ihr Euch selbst oder Eure Freunde mit einer Monatsration meiner Posts beschenken würdet. Als Indie-Autorin bin ich auch Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen. Auch Online-Rezensionen sind sehr hilfreich – falls Ihr also an meinen Posts und am Buch Freude habt, freue ich mich, wenn Ihr das nicht für Euch behaltet. Und jetzt wünsche ich Euch viel Spaß beim Reinschauen auf Amazon und freue mich auf hoffentlich zwei und mehr weitere Jahre Seelensnack mit Euch!
Herzlich
Claudia

Sprung AbgrundMein letztes Post ist eine Weile her, und das hat vielerlei Gründe: Ich übe gerade für einen örtlichen Theaterauftritt, studiere mit einer kleinen Gospelformation ein paar Songs für unseren Weihnachtsmarkt ein und bereite – last, but not least! – das „Best of Seelensnack“-Büchlein vor. Außerdem war ich letztes Wochenende in München an einem Workshop zum Thema Krimis, Thriller und dergleichen.

Der Kurs war eine tolle Erfahrung – nette Leute, viel Zeit, um  uneingeschränkt über das Schreiben zu reden und Erfahrungen auszutauschen, und unschätzbare Tipps für das eigene Projekt. Daneben waren diese Tage aber auch herausfordernd: Wenn ich meine Texte mit denen erfahrener Autoren vergleiche, deren Projekte schon ausgereifter sind, und mir kritische Bemerkungen über Verkäuflichkeit, Lücken im Plot und anderes anhören muss, lässt das den Kopf schon mal rauchen: Was, wenn ich es nicht draufhabe? Was, wenn meine Idee völlig abstrus oder unsäglich altbacken ist? Wer soll das lesen? Und stemme ich so ein Projekt überhaupt?

Diese Gefühle haben mich an das Post einer anderen Bloggerin erinnert. Auch sie hat die Gedanken beschrieben, die einen überkommen, wenn man sein großartiges Projekt vor Augen hat und plötzlich die nackte Angst vor dem Scheitern ausbricht. Die Bloggerin hat aus diesen Gedanken ihre Schlüsse gezogen und den Lesern ein Rezept gegen diese Ängste präsentiert, das in Kürze so zusammengefasst werden kann: Mach Dich selbst und das, was du vorhast, klein und unbedeutend. Dann fürchtest Du dich nicht zu scheitern und kannst befreit vor dich hin werkeln.

Ich kann ihre Gefühle nachvollziehen: Mein kleiner „Krimi zu Übungszwecken“ wurde zumindest in der Planung unerwartet zu einer Reihe, und als völliges Prosagreenhorn fürchte ich immer mal wieder, mit fliegenden Fahnen unterzugehen. Dennoch finde ich den Rat der Bloggerin, der aus dieser Angst geboren wurde, falsch. Ihr und allen, die mit solchen Gedanken kämpfen – also auch mir selbst – will ich heute dies zurufen:

Mach dich selbst, deine Träume und Visionen niemals klein! Vertrau dir und deiner Idee. Wenn Du deinen Traum klein machst, läufst du Gefahr, deinem Projekt genau das zu nehmen, was dich daran fasziniert und begeistert und dich letztendlich auch antreibt, über dich selbst hinauszuwachsen.

Fang einfach an. Es ist noch nie etwas Großes erschaffen worden, ohne dass das Scheitern im Raum stand. Und scheitern ist erlaubt – nur aufgeben nicht.

Und für diejenigen unter euch, die an einen Gott glauben, der uns inspiriert, Werke für uns vorbereitet und uns hilft, sie zu vollenden, hier ein zusätzlicher Gedanke: Wenn Du Deine Vision verkleinerst, damit sie für dich machbar wird, läufst Du Gefahr, dein Werk nur aus eigener Kraft anzugehen. Wenn Du hingegen das nimmst, was Dich inspiriert hat, und damit vertrauensvoll startest, entsteht etwas, das über dich und dein Können hinausgeht. Vertrau darauf! Oder wie ich es in einem Tweet formuliert habe:

Mach Deine Träume nicht kleiner, weil Du Angst vor dem Scheitern hast.
Wenn Gott Dich inspiriert, hat er seinen Beitrag mit einkalkuliert!

Gott hat immer wieder Menschen mit Aufgaben betraut, die zu groß für sie waren und sie an sich zweifeln ließen. Mose traute sich die Führung der Israeliten nicht zu und hielt sich für einen schlechten Redner. Gideon bat Gott, ihm durch das Vlies-Orakel eine Antwort zu geben, und als er sie hatte, wiederholte er das Orakel – so groß waren seine Angst zu scheitern und sein Widerwille, sich dem Risiko auszusetzen. Dennoch haben sie und andere es gepackt und sind mit der Hilfe von oben in ihre Aufgabe hinein- und damit über sich hinausgewachsen.

In Indiana Jones und der letzte Kreuzzug muss Indy auf der Suche nach dem Gral verschiedene Tests bestehen, und beim vorletzten wären mir im Bruchteil einer Sekunde alle Haare ausgefallen: Indy steht auf einem winzigen Felsvorsprung und muss einen breiten Abgrund überqueren, über den es scheinbar keinen Pfad gibt. Indy realisiert, dass dies ein Sprung des Glaubens ist, setzt gegen jeden Instinkt den Fuß ins Leere – und tritt auf einen schmalen Pfad, der farblich so geschickt an den Stein angeglichen ist, dass man ihn nicht sehen konnte. Ich glaube, manchmal muss man den ersten Schritt wagen, ohne die weiteren zu sehen. Und mein Vertrauen in einen Gott, der mehr und weiter sieht als ich, hilft mir dabei.

Was ist es bei dir, was du dich nicht zu träumen oder anzufangen traust? Wo denkst du, dass du es nicht schaffst oder deine Vision anmaßend ist? Denk daran, dass jede Vision mit einem ersten Schritt beginnt und dass Gott diesen Schritt mit dir geht. Und vergiss nicht, dass du und das, was du zu geben hast – egal, was genau es ist – nicht klein und unbedeutend ist, sondern einzigartig und wertvoll.

?Ich bin kein ausgeprägter Wandervogel – ich bin zu gern daheim, und viele meiner Reisen finden innerlich statt. Dennoch hab ich meinen kürzlichen Italienaufenthalt sehr genossen. Im Übrigen habe ich wieder ein paar Lektionen gelernt, die ich mir für die nächste Reise hinter die Ohren schreiben will.

Falls bei dir gerade Ferien anstehen, kannst du ja vielleicht etwas mitnehmen…:

Planung ist das halbe Leben!

?Es wirkt hochgradig stressmindernd, wenn man Tickets rechtzeitig besorgt und die eine oder andere Übernachtung schon gebucht hat, gerade, wenn man herumreist. In dieser Hinsicht hatten Lee und ich unsere Hausaufgaben gemacht. Hätten wir uns auch den Weg zu unseren B&Bs etwas genauer angeschaut, wäre uns unter anderem ein schweißtreibendes Rennen durch Roms ellenlange „Via Cavour“ erspart geblieben. Als wir nach 45 Minuten keine Ahnung mehr hatten, wo wir waren, schleppten wir uns erschöpft und hungrig zum nächsten Restaurant und bestellten erst mal Pizza. Nach dem Essen packte ich mein rostiges Italienisch aus, um festzustellen, dass wir in unserer Hektik am B&B vorbeigerannt waren, das sich knapp 100 Meter vom Restaurant entfernt befand.

„Une portion de laisser-faire“

Wie im letzten Post erwähnt, war der Rückflug von Bari oder zumindest das Prozedere davor ein amüsantes Beispiel schweizerischer und italienischer Eigenart. Ich war sicherheitshalber viel früher am Flughafen und wanderte alle 15 Minuten am angegebenen Check-in-Schalter vorbei. Zwei Stunden vor Abflug stellten sich dann die ersten braven Schweizer in die Schlange, aber nichts geschah. Ich ging noch einmal bei einem Bildschirm vorbei, um sicherzugehen, dass ich auch am richtigen Ort wartete, und stand mir mit allen anderen geduldig die Beine in den Bauch, bis eine halbe Stunde später eine Flughafenangestellte herbeihastete und uns an einen anderen Schalter dirigierte.

Das hat mich gelehrt, in Ländern mit einer schwächeren Infrastruktur als unserer (also in so ziemlich allen, because we are the best!) eine Portion „laisser-faire“, Geduld und wenn nötig Fatalismus mitzubringen. Irgendwie lösen sich die Dinge meistens; sich darüber aufzuregen, dass es anders geht als geplant, ist reine Zeitverschwendung und verursacht höchstens Magengeschwüre und Ärgerpickel.

Offen sein für „Anderes“

Frühstück in Bari...!
Frühstück in Bari…!

Wir haben auf unserer Reise in B&Bs übernachtet, und sie waren samt und sonders toll. Die meisten waren auch ernährungstechnisch gut auf internationales Publikum eingestellt. Das letzte in Matera war wunderschön und an einer Toplage, aber hinsichtlich Frühstück traditioneller, wenn man das so sagen kann: auf nebeneinanderliegenden Tellern konnte man zum Frühstück zu Pizzastücken und Schokoladencroissants greifen. Meine Offenheit für Neues ging nicht so weit, dass ich so etwas Fettiges hätte frühstücken wollen, und Gott sei Dank gab es auch Joghurt und Cereals. Ich hätte mir aber garantiert den Urlaub verdorben, wenn ich mit einer festgefahrenen Erwartung, wie ein Frühstück auszusehen hat, in die Ferien gefahren wäre.

Und ein kleiner Nachtrag: im letzten B&B (siehe Bild) gab es selbstgemachtes Cake zum Frühstück, und das haben wir zur Feier des Tages tatsächlich gegessen.

Mit leichtem Gepäck reisen

?Ich habe es bis heute nicht gelernt, mich beim Kofferpacken zu beschränken, und in diesen Ferien habe ich dafür schwer gebüßt: einen sperrigen Koffer im Bahnhof treppauf und –ab zu tragen ist äußerst mühselig, aber noch schlimmer waren die engen Bürgersteige in Florenz, auf denen man sich auf Pflastersteinen zwischen Touristen und Autos durchquetschen musste. Ich habe meinem gebeutelten Rücken und meinen Nerven hoch und heilig versprochen, das nächste Mal einen kleineren Koffer zu nehmen und ein paar T-Shirts zuhause zu lassen.

 

Zuhause ist’s am Schönsten!

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Ich habe Italien genossen – ich konnte feststellen, dass ich doch noch viel italienisch verstehe und mich leidlich verständigen kann; ich habe endlich den Petersdom gesehen, und das Städtchen Matera mit seinen Restaurants war eine Augen- und Gaumenweide. Dennoch bin ich wieder gern in die Schweiz und in das olle kleine Grenchen am Jurasüdfuß zurückgekehrt – an den Ort, wo ich weiß, wie die Duschen funktionieren und wie sich die Türen öffnen, wo ich alles verstehe und verstanden werde – den Ort, wo ich hingehöre. Sich auf Reisen zu begeben, zeigt einem auch immer, was man hat und sonst für selbstverständlich ansieht, und man bekommt einen neuen Blick und eine neue Dankbarkeit dafür.

 

Wenn ich meine Reiseerkenntnisse anschaue, stelle ich fest, dass sie sich auch wunderbar auf das Leben an und für sich übertragen lassen. In knackig kurzer Form mache ich mir daraus…

…meine fünf neuen Wegweiser für die Reise durchs Leben!

Ich will planen, was sich planen lässt, und mich weder von anderen noch vom Geschehen treiben lassen. Nur ich kann wissen, wohin ich will, und es ist an mir, das Nötige dafür zu tun, damit ich dort ankomme. Ich will dieses einmalige Leben auf Erden so gestalten, dass ich „quantum in me fuit“(ich habe mein Bestes gegeben) auf meinen Grabstein schreiben kann.

Ich will mir eine große Portion „laisser-faire“, Gottvertrauen und Gelassenheit bewahren, da sich nun mal nicht alles planen lässt. Ich will mich von kleinem Unbill nicht irritieren lassen, weil es sich nicht lohnt, und die großen Schläge will ich hinnehmen und darauf vertrauen, dass auch das vorbei geht.

Ich will offener sein für Neues, für das, was mich herausfordert oder mich aus meiner Komfortzone holt.  Ich will ab und zu eingefahrene Wege verlassen und mir die Demut bewahren, dass es andere Sichtweisen und Erfahrungen als die meinen gibt.

Ich will mit leichtem Gepäck reisen. Das heißt, dass ich keinen unnötigen Besitz anhäufe, sondern mir überlege, was es wirklich braucht. Es heißt aber auch, dass ich emotionalen Ballast – sei es Schuld, Zorn oder Bitterkeit – ablege. Das ist manchmal schwieriger als der Umgang mit Besitz, aber fast noch wichtiger.

Ich will dankbar sein und mich auf „Zuhause“ freuen.

?Dankbar sein für alles Schöne, was mir in diesem Leben begegnet, aber auch dafür, dass nach meiner Reise durch dieses Leben ein ewiges Zuhause wartet; der Ort, an dem ich zutiefst erkannt und geliebt bin. Ich weiß zwar nicht, wie dort die Duschen funktionieren, aber darauf lasse ich es ankommen!

In manchen Punkten bin ich schon gut unterwegs; andere wie das „offen sein“ fallen mir mitunter schwerer. Aber ich bleibe dran. Wie ist es mit Dir – kannst du meinen Vorsätzen etwas abgewinnen? Und was fällt dir schwer? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

Spazgang GottHeute ist selbst ernannter „schräger Sonntag“, darum einmal eine ganz besondere Geschichte. Das Folgende hat sich exakt so zugetragen – die Hand drauf…

Kürzlich befand ich mich bei wieder einmal angenehmen Temperaturen auf meinem neu eingeführten „strammen Abendspaziergang“. Ich war bereits auf dem Weg nach Hause und wie immer, wenn niemand in der Nähe ist, im hörbaren Gespräch mit Gott. Wie so oft redete ich mit ihm über die Menschen in meinem Leben und über alles, was mir sonst so auf dem Herzen liegt. Es hörte sich gerade so an:

„Herr, bitte sei xy in den nächsten Wochen nahe. Schenk mir Weisheit, wenn es darum geht, ob ich über Dich sprechen und was ich sagen soll. Ich vertraue Dir, dass Du mir die richtigen Worte eingibst und mir sagst, wann ich mich zurückhalten soll. Und hilf Du mir und den Menschen, die ich liebe, immer näher an den Ort zu kommen, an dem wir unsere, Deine ganze Kraft entfalten und Dein Reich weitertragen können. Ich vertraue Dir, dass Du mich zurüstest und bewahrst.“

In diesem Moment hörte ich die Stimme aus dem Off, und es entspann sich folgendes Gespräch.

„Ich glaube, das reicht für heute, meinst Du nicht?“

„Wer spricht da?“

„Genug gearbeitet. Lass uns etwas chillen.“

„Herr???“

„Wer sonst? Und jetzt zur Sache: Dein Auftrag in Ehren – glaub mir, ich nehme ihn sehr ernst. Ich helfe Dir, öffne Dir die Türen, das volle Programm. Aber jetzt will ich einfach ein bisschen mit Dir zusammen sein.“

„Oh…! Ehrlich, es entlastet mich zu wissen, dass Du Dich um alles kümmerst, was außerhalb meiner Macht liegt. Und es berührt mich, dass Du einfach meine Gesellschaft willst.“

„So ist es. Und wie wäre es, wenn Du mir jetzt diesen Joplin-Song singst?“

„Joplin? Welchen denn?“

„Na den mit dem Auto und dem Fernseher!“

„Doch nicht „Mercedes Benz“?

„Genau den! Ich liebe ihn.“

Aber er ist völlig respektlos und ketzerisch!“

„Ach was. Erstens sage ich hier, was ketzerisch ist, und zweitens singt Janis doch nur ein satirisches Lied auf all diejenigen, die mich als Gebetserfüllungsautomaten sehen und neben materiellen Gelüsten nicht wissen, was wirklich wichtig ist. Das müsste Dir doch gefallen, als ursprünglicher Sozi! Also mach mal.“

„Na gut. (Räusper)

Oh Lord, won’t you buy me a Mercedes Benz?
My friends all drive Porsches, I must make amends.
Worked hard all my lifetime, no help from my friends,
So Lord, won’t you buy me a Mercedes Benz?

Oh Lord, won’t you buy me a color TV?
Dialing For Dollars is trying to find me.
I wait for delivery each day until three,
So oh Lord, won’t you buy me a color TV?

Oh Lord, won’t you buy me a night on the town?
I’m counting on you, Lord, please don’t let me down.
Prove that you love me and buy the next round,
Oh Lord, won’t you buy me a night on the town?

Everybody!
Oh Lord, won’t you buy me a Mercedes Benz?
My friends all drive Porsches, I must make amends,
Worked hard all my lifetime, no help from my friends,
So oh Lord, won’t you buy me a Mercedes Benz?

“Na also – hat doch gar nicht wehgetan! Das war toll.“

„Danke Dir! Aber dass Du dieses Lied wolltest, und von Joplin…es gibt doch so viele schöne Worshipsongs!“

„Na klar, aber auch viele andere gute Musik! Ich liebe Janis auch – und sie war so begabt. Es bricht mir das Herz, dass sie sich so zugrunde gerichtet hat.“

„Dein Herz ist einfach unsagbar gross…Du bist Hammer, Herr!“

„Ich weiss. Du aber auch – schliesslich weiss ich, was ich mache. Und nächstes Mal singst Du mir dieses lustige Lied aus „Meaning of life“ mit den vielen Kindern.“

„Herr – das kann unmöglich Dein Ernst sein!“

„Hehe – nur ein kleiner Scherz am Rande. Übertreiben wollen wir es nicht; ich habe ja einen Ruf zu verlieren oder so.“

„Das beruhigt mich! Aber das bisschen göttlicher Spass hat gut getan – jetzt kann ich mich wieder meinen Aufgaben widmen.“

„Tu das. Aber vergiss nicht zu chillen und ab und zu einfach so mit mir Zeit zu verbringen. Das hat mein Sohn auch immer getan, als er bei Euch unten war, und das wünsche ich mir am allermeisten. Mit Dir zusammen zu sein.“

„Danke, das werde ich.“

„Und lass ein bisschen lockerer, ok? Du kannst nicht alles kontrollieren. Und ich bin ja auch noch da.“

„Ich weiss. Danke Vater.“

„Gern geschehen.“

In diesem Sinne allen einen schönen Sonntag mit vielen himmlischen Begegnungen der besonderen Art…!

SteilwandIch weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich bin selten zufrieden mit dem, was ich gesanglich, schreibtechnisch, organisatorisch oder zwischenmenschlich hinkriege – es geht immer noch besser. Das stresst mich in der Regel nicht, solange ich mir eine Portion gesunden Realismus bewahre.

Damit kann ich einschätzen, ob ich die „Mängel“ mit mehr Übung oder gutem Willen hätte beheben können oder ob es einfach das Beste war, was ich momentan schaffe. Solange ich diese Unterscheidung mache, kann ich motiviert nach meinem Ideal streben und das Potential anzapfen, das in mir schlummert.

Drifte ich aber in Richtung Perfektionismus ab, wird es gefährlich.

Wenn ich Lee Harpers „Wer die Nachtigall stört“, einen Krimi von Dick Francis oder einen Thriller von Stephen King lese, weiß ich, dass ich genau so schreiben möchte. Mir ist aber klar, dass noch ein langer Weg vor mir liegt und ich das hier und heute nicht so hinkriegen werde. Wenn ich versuche, einen Song von Eva Cassidy detailgetreu nachzusingen, spornt mich das an, und ich habe so schon viel gelernt. Wenn ich aber erwarte, dass ich mich jetzt so anhöre wie sie und das Gefühl habe, versagt zu haben, wenn dem nicht so ist, gebe ich vielleicht auf – oder ich rede mir ein, dass ich genauso klinge und alles super ist.

Wenn er uns dazu verführt, aufzugeben oder unsere Leistung schönzureden, kann der Drang nach Perfektion paradoxerweise gerade verhindern, dass wir uns entwickeln und unser Potential ausschöpfen. Und während das bei unseren Talenten schon sehr schade ist, hat es verheerende Folgen, wenn es um unseren Charakter geht.

Wir haben alle noch eine Menge Luft nach oben. Die einen gehen Konflikten gern aus dem Weg, andere neigen zu Ungeduld und Unbeherrschtheit oder dazu, abfällig über andere zu sprechen. An diesen Neigungen können wir arbeiten, uns verändern und verändern lassen. Wenn wir von uns aber Perfektion erwarten und uns bei jedem Ausrutscher das Gefühl beschleicht, versagt zu haben, laufen wir Gefahr, unsere Augen vor diesen Schwächen zu verschließen. Damit verweigern wir uns dem Wachstum und kommen vielleicht nie an den Ort, den Gott für uns vorgesehen hat – oder wir kommen unvorbereitet dort an und produzieren am Ende mehr Schaden als Gutes.

Wie kommen wir aus der Perfektionsmusfalle heraus? Ein Schlüssel für mich war die erstaunliche Veränderung des Hitzkopfs Petrus.

Als er Jesus auf dem See Genezareth begegnete, hatte Petrus gerade eine Nacht lang erfolglos versucht, Fische zu fangen. Jesus wies ihn an, die Netze noch einmal am selben Ort auszuwerfen, und obwohl Petrus sich nicht viel davon versprach, tat er es. Als die Netze sich daraufhin zum Bersten füllten, war er tief erschüttert.

„Als aber Simon Petrus das sah, fiel er zu den Knien Jesu und sprach: ‚Herr, gehe von mir hinweg, denn ich bin ein sündiger Mensch.’“ (Lukas 5,8)

Der Anblick dieses Wunders machte Petrus klar, dass Jesus kein gewöhnlicher Rabbi, sondern, wie er später zu Jesus sagte, „Der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ war. Und die Vorstellung, mit all seinen Schwächen und seiner Sündhaftigkeit dem Heiligen so nahe zu sein, entsetzte ihn.

Am Ende des Neuen Testaments begegnen wir einem völlig anderen Petrus. Nach der Auferstehung Jesu fischten die Jünger wieder am See Genezareth und fingen einmal mehr gar nichts. Da rief ihnen Jesus vom Ufer aus zu, die Netze auszuwerfen. Die Jünger erkannten den Auferstandenen nicht, aber sie gehorchten und sahen auch dieses Mal, wie sich die Netze füllten und zu reißen drohten. Daraufhin erkannte Johannes Jesus und sagte zu Petrus, dass es der Herr sei. Und was tat Petrus?

„Als nun Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er das Obergewand um sich, denn er war nur im Untergewand, und warf sich in den See.“ (Johannes 21, 7)

Die anderen Jünger fuhren mit dem Schiff zum Ufer, aber Petrus konnte nicht warten. Der Mann, der sich einst für seine Sündhaftigkeit geschämt und Jesus gebeten hatte, sich von ihm zu entfernen, warf sich voll bekleidet ins Wasser, um seinem Freund und Herrn so schnell wie möglich wieder nahe zu sein.

Wie war dieser Wandel möglich? Hatte Petrus in den paar Jahren bewiesen, dass sein Charakter ohne Fehl und Tadel war und er es sich verdient hatte, in Jesu Nähe zu sein? Eher nicht. Tatsächlich hatte Petrus erst vor ein paar Tagen ein vollmundiges Versprechen ewiger Treue geleistet und gleich darauf schändlich versagt.

Nach dem letzten gemeinsamen Mahl hatte Jesus seine Jünger damit konfrontiert, dass sie ihn alle verlassen würden. Petrus widersprach heftig und beteuerte, er würde Jesus auch ins Gefängnis und in den Tod folgen, worauf Jesus erwiderte, bevor der Hahn krähe, werde ihn Petrus nicht nur einmal, sondern gleich dreimal verleugnen.

Jesus sollte recht behalten. Als Petrus mit ansehen musste, wie man seinen Herrn abführte und die Option „Gefangennahme und Tod“ plötzlich real wurde, schrumpften all seine heißblütigen Beteuerungen in sich zusammen. Bevor er wusste, was passiert war, hatte er dreimal behauptet, Jesus nicht zu kennen. Der Hahn krähte, Petrus realisierte seinen Verrat – und weinte bitterlich.

Diese Ereignisse sind noch frisch, als Petrus Jesus am See begegnet, und dennoch versteckt er sich nicht voller Scham, sondern stürzt sich kopfüber in die Fluten, um bei Jesus zu sein. Was war geschehen?

Ich glaube, mit der Auferstehung Jesu wurde Petrus klar, dass Jesus durch seinen Tod und seine Auferstehung Sünde und Tod endgültig besiegt und damit jeden Menschen mit sich selbst und mit Gott versöhnt hat. Petrus begriff, dass ihn nun keine Charakterschwäche und kein Fehlverhalten mehr von seinem Gott trennen konnten, weil sein Herr all das mit ans Kreuz genommen hat. Ihm wurde klar, dass an diesem Kreuz auch sein altes Ich gestorben und er selbst als neuer Mensch auferstanden war – als Mensch, der nach wie vor gegen Schwächen kämpft, der aber nicht mehr danach handeln muss und ungeachtet seines täglichen „Erfolgs“ auf ewig erlöst ist.

Gott weiß, dass ich Luft nach oben habe. Dennoch nimmt er mich im aktuellen, verbesserungswürdigen Zustand uneingeschränkt an. Das hilft mir, mutig auf meine Schwächen zu blicken und nicht daran zu verzweifeln. Es ermöglicht mir, einem vielleicht unerreichbaren Ziel nachzueifern, daran zu wachsen und dennoch jeden Tag mit dem zufrieden zu sein, was ich schon erreicht habe.

Und so macht mir Wachsen und Lernen Freude – und sogar das Straucheln wird zu einer zwar nicht angenehmen, aber doch erhellenden Erfahrung, die mich der Erkenntnis, dass ich Gott brauche, und damit Gott selbst immer näher bringt.

Wie geht es Dir mit dem Thema Perfektion? Bist Du da „voll easy“ und entspannt, oder erwartest Du immer sehr viel von Dir? Und was hilft Dir, loszulassen?

Snacks PottMeine Schwester hat viele Talente: neben dem Reiten, Singen und Unterrichten hat sie das Flair, in ihrem Heim eine tolle Atmosphäre zu schaffen. Wenn sie eine Party oder ein Hauskonzert schmeißt, serviert sie die tollsten Getränke und Snacks und richtet alles so schön her, dass man sich sofort wohl fühlt und es sich gut gehen lässt.

Ich habe von diesem Erbe meiner Mutter nicht so viel abgekriegt; dafür bin ich in anderen Dingen nicht unbegabt. Das Schreiben geht mir prinzipiell leicht von der Hand, und Mailantworten rassle ich normalerweise in Lichtgeschwindigkeit runter. Die erstaunte Reaktion meines Mannes beweist mir, dass es nicht allen so geht, aber ich selbst finde das nicht besonders erwähnenswert.

Und hier liegt das Problem – das Du vielleicht auch kennst. Oft stellen wir unsere eigenen Fähigkeiten zu Unrecht in den Schatten. Wenn andere uns für unsere Gaben loben, entgegnen wir: „Das ist doch nichts Besonderes!“ Wir nehmen sie nicht wirklich wahr, und das hat gleich zwei negative Folgen: Wir schätzen unsere Talente gering und provozieren Konflikte mit anderen. Wie reagiere ich, wenn andere sich mit etwas schwertun, das mir leichtfällt? Wenn ich nicht nachvollziehen kann, wieso jemand eine Riesensache aus einem Mail macht, ist meine übliche, leicht ungeduldige Reaktion: „Kann es denn wirklich so schwer sein….?“ Eine Frage, die den anderen zu Unrecht herunterzieht, denn die Antwort heißt: Ja, es kann – wenn man die Begabung dafür nicht hat.

Geschenke 1Wir tun auch aus anderen Gründen gut daran, das, was wir können, nicht für selbstverständlich zu halten: In den Dingen, die wir gern tun und die uns leicht von der Hand gehen, liegt oft der Schlüssel für unsere Berufung. „Gabe/Begabung“ heißt auf Englisch „Gift“ und bedeutet auch Geschenk, und ich stelle mir unsere Begabungen gern wie einen Riesenhaufen Geschenke vor, den unser Schöpfer liebevoll für uns zusammengestellt hat.

Geschenke 2Und was tun wir damit – packen wir alle Geschenke aus? Wissen wir, was wir können, oder liegt hinter einem grossen Paket vielleicht ein kleines, unauffälliges, in dem etwas ganz Besonderes darauf wartet, ausgepackt und eingesetzt zu werden?

 

Oft bewegen wir uns in den Gaben, die uns in der Gesellschaft am weitesten bringen oder dem Lebensunterhalt dienen. Gerade letzteres ist grundsätzlich nichts Schlechtes und oft einfach notwendig, aber wenn wir unsere Gaben nur aus dieser Sicht betrachten, verpassen wir vielleicht das Wichtigste und Wertvollste. Um dieses Besondere zu entdecken, müssen wir uns andere Fragen stellen als die, die wir normalerweise für nützlich halten. Wir sollten nicht fragen, ob etwas opportun, konservativ, liberal, revolutionär oder spießig ist – das sind Wertungen des Zeitgeistes, und der kann morgen wieder anders sein. Stattdessen sollten wir uns fragen: „Ist es das Richtige für mich – für meine Neigungen, meine Begabungen? Kann ich damit das tun, was mein Herz zum Brennen bringt?“

Manchmal hilft es auch, wenn ich mich frage, was ich tun würde, wenn jemand von heute an all meine aktuellen Lebenshaltungskosten übernehmen und allfällige Investitionen in eine neue Berufung finanzieren würde. Was würde ich mit meiner Zeit anfangen, wenn ich nicht mehr von Geld abhängig wäre und frei entscheiden könnte?

Aktuell quetsche ich meine Berufung neben die Erfordernisse, einen bescheidenen Beitrag an unser Budget zu leisten und auf sehr tiefem Niveau meinen Haushalt zu führen, aber ich weiss ziemlich genau, wie mein Traumleben aussieht: ich würde jemanden für den Haushalt, die Website, Buchungen und das Marketing engagieren und selbst nur noch Bücher und Blogbeiträge schreiben, singen, Kurse und Konferenzen besuchen sowie Lesungen und Konzerte abhalten. YAY!

Diese Gedankenspiele sind keineswegs egozentrisch. Jeder von uns einzigartige Gaben erhalten hat, um einen ganz bestimmten Platz auszufüllen, und wenn wir diesen Platz nicht einnehmen, bleibt er leer. Das wäre schade, denn es ist der Ort, an dem wir für andere der größte Segen sind und selbst die größten Entfaltungsmöglicheiten haben. Das sollten wir nicht verpassen.

Vielleicht denkst Du, für solche Ideen sei es schon zu spät – aber das ist es nie. Ich habe mit 40 herausgefunden, was ich wirklich will, und andere Menschen waren noch älter und haben grössere Risiken getragen – und es dennoch gewagt.

Der Großvater meines CD-Produzenten Norm Strauss war 46 Jahre alt, als er mit Frau und vier Kindern von Deutschland nach Kanada ausgewandert ist. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg verließ er sein Heimatland an einem kalten Oktobermorgen und reiste per Schiff vierzehn Tage über den Atlantik, um sich ein neues Leben aufzubauen – ohne Sicherheit, aber mit einem Traum und einer beträchtlichen Portion Gottvertrauen. In Norms wunderbarem Song „Immigrant“, den er als Hommage an seinen Großvater geschrieben hat, singt er im Refrain die magischen Worte, die ich Dir auf die Suche nach „Deinem“ Ort mitgeben möchte:

„Follow your heart – even to unfamiliar places“
Folge Deinem Herzen – auch an unbekannte Orte

Und das wünsche ich Dir: Dass Du unerschrocken aufbrichst an den Ort, den – um in Trekkianisch zu sprechen -„noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat“!

Hast Du Deine Geschenke alle ausgepackt? Was ist Dir eingefallen bei den Gaben, die Du als selbstverständlich ansiehst? Und was würdest Du tun, wenn Geld und Lebenskosten keine Rolle spielen würden? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!