Heute vor 15 Jahren, so um halb elf Uhr abends, kroch ich aus meinem Bett in meiner Wohnung im Berner Felsenauquartier, tappte ins Wohnzimmer, kniete mich vor den Metalljesus an der Wand, sprach das Übergabegebet auf der letzten Seite des Buches «Jesus unser Schicksal» und wurde Christin.

Sinnsuche hüben und drüben

Kirchenrechtlich war ich das natürlich schon, aber meine Glaubenspraxis erschöpfte sich in der Kindheit in vereinzelten Stossgebeten und als junge Erwachsene im widerwilligen Besuch der Semestergottesdienste meiner Studentenverbindung. Was ich wirklich suchte, schien mir weder dort noch in dem zu finden zu sein, was man sonst so erreichen kann: «The meaning of life», wie es bei Monty Python heisst. Auf der Suche nach eben diesem Sinn befasste ich mich in meinen Zwanzigern in loser Folge mit Astrologie, Heilsteinen und Tarotkarten, oft im Schlepptau meiner jüngeren Schwester, die in regelmässigen Abständen eine neue Philosophie für sich entdeckte. Den ersehnten Sinn fand ich dabei allerdings nie. Als meine Schwester im Herbst 2003 schliesslich mit Jesus ankam, schien mir das zur Abwechslung etwas wohltuend Normales zu sein, und so besuchte ich in meiner üblichen Bereitschaft, ihre neuste weltanschauliche Entdeckung kennenzulernen, mit ihr einen Gottesdienst.

„Sektenalarm“ und musikalischer Donnerschlag

Nach den ersten Minuten war ich überzeugt, in einer Sekte oder in der ominösen Besserungsanstalt aus Stephen Kings «Talisman» gelandet zu sein: Professioneller Parkdienst! Alle im Anzug! Alle viel zu freundlich! Riesige Soundanlage! Plüschvorhänge und Teppichboden! Dann begann die Lobpreismusik. Ich fing an zu weinen und hörte erst auf, als es die Musik tat. Meine Neugier, mein Hunger und meine Sehnsucht nach dem Sinn, den ich vermisste, waren entfacht, und der Glaube, den meine Schwester lebte, zog mich an. Es gab nur ein Problem: Sie verkündigte Jesus als den einzigen Weg. Das war an sich nichts Neues; meine Schwester pflegte das, woran sie glaubte, immer auf diese Art zu verkündigen, und bisher hatte ich diesen Teil einfach ignoriert. Störenderweise schien Jesus aber in die gleiche Kerbe zu hauen, und je länger ich mich mit diesem Glauben beschäftigte, desto hartnäckiger bestand eine innere Stimme auf dieser  Ausschliesslichkeit – für einen analytisch veranlagten Kopfmenschen, der die eigene Überzeugung niemals über die eines anderen stellen würde, ein harter Brocken.

Auferstehung und «Arc» der Jünger

Beim Versuch, diesen zähen Brocken irgendwie herunterzubringen, kreisten meine Gedanken immer enger um die Auferstehung und um (Achtung: Autorensprech!) den «Arc» der Jünger Jesu. Vielleser wissen, was ich meine: Eine Geschichte funktioniert nur, wenn ich nachvollziehen kann, wie der Protagonist handelt. Passen seine Entscheidungen zu seinem Charakter, dazu, wie ich ihn bisher wahrgenommen habe? Über die Jünger berichten die Evangelien von einer zweifachen Kehrtwende: Während sie vor Golgatha selbstbewusst an der Seite Jesu Seite standen, verschwanden sie nach seiner Gefangennahme und Kreuzigung von der Bildfläche. Sie versteckten sich voller Angst, selbst verhaftet zu werden, und Petrus, sonst Grossmaul par excellence, verleugnete Jesus sogar. Dann, nur drei Tage später, tauchten sie plötzlich wieder auf, und von diesem Tag an verkündigten sie scham- und furchtlos Jesu Auferstehung und sein Evangelium. In den folgenden Jahrzehnten bereisten sie mit dieser Mission die ganze ihnen bekannte Welt. Berichten nach starben die meisten von ihnen einen Märtyrer-Tod.

Diese Männer hatten ihre Furcht von einem Tag auf den anderen hinter sich gelassen, und für mich gab es nur einen logischen Grund: Es musste etwas passiert sein, das sie von Grund auf verändert hatte. Eine Lüge, die sie sich und anderen erzählten, hätte niemals genug Kraft gehabt, um ihnen ihre Angst zu nehmen und sie furchtlos in die Welt hinausziehen, Christus verkündigen und für diesen Glauben Folter und Tod auf sich nehmen zu lassen. Die Auferstehung musste wahr sein, und wenn sie das war, dann glaubte ich auch alles andere, was Jesus über sich gesagt hatte. Und dann wollte ich den Schritt wagen. Was damals geschehen ist.

Glauben und Schreiben

Trotz meines Fundichristseins will ich in meinen Büchern und Texten nicht in erster Linie missionieren. Ich möchte spannende Geschichten erzählen, die Menschen ermutigen, berühren und zum Nachdenken anregen. Aber die Quelle  meiner Inspiration und der Grund, warum ich Menschen ermutigen und aufbauen will, ist Gott; er ist das Fundament meiner Weltsicht, die meine Bücher durchzieht: Dass die Hoffnung niemals stirbt, dass jeder Mensch Würde besitzt, einzigartig und wertvoll ist, dass jeder Mensch sich verändern, erneuern, heilen und zu dem werden kann, der er wirklich ist – geschaffen von dem Gott, der ihn unendlich und bedingungslos liebt. Und letztlich ist diese Botschaft der Grund, warum ich schreibe.

Der Weg mit Jesus – keine «Erfolgsstory», sondern tägliche Begegnung

Als ich mich damals entschied, diesen Weg zu gehen, war ich in vielerlei Hinsicht herausgefordert. Ich lebte in einer schwierigen Beziehung, ich trank zu viel Alkohol, und ich wusste auf dem Weg in die Mittdreissiger nicht, was ich mit meinem Leben eigentlich anfangen sollten. Und heute? Bin ich ein Mensch ohne Fehl und Tadel? Das sei fern, wie Paulus oft schrieb. Ich kämpfe jeden Tag mit mir selbst, mit Mustern aus alten Tagen, schlechten Gewohnheiten, die ich noch nicht los geworden bin. Aber Gott hat mich Schritt für Schritt aus inneren Gefängnissen befreit, mich auf neue Wege geführt und mein Leben von Grund auf erneuert. Er hat wichtige Entscheidungen möglich gemacht – unter anderem meine Entscheidung für ein Leben ohne Alkohol. Die Abstinenz hat meine Kreativität freigesetzt, und erst danach hatte ich die nötige Disziplin, das Durchhaltevermögen und vor allem den Glauben an mich und meine Gaben, genährt aus dem Wissen, dass Gott mich geschaffen und mir diese Talente mitgegeben hat, um in der Welt Spuren zu hinterlassen.

Wer ich heute bin, verdanke ich diesem Abend vor 15 Jahren und dem Gott, mit dem ich seit diesem Tag durchs Leben gehe. Und am heutigen Tag gehört dem allein mein Dank und die Ehre, der mich zu diesem Leben befreit hat. Zu einem freieren, erfüllteren und glücklicheren Leben, als ich es jemals hatte; kühner, furchtloser und voller Leidenschaft. In diesem Sinne: danke Jesus. Ich erhebe mein Glas Sanbitter auf weitere 15 Jahre, hoffentlich noch viele mehr auf Erden und auf die Ewigkeit mit Dir.

Gestern haben mein Mann und ich einen seiner Göttibuben besucht und ein paar gemütliche Stunden verbracht, und wie meistens haben sich unsere Diskussionen irgendwann auch um Gott gedreht. Thema waren dieses Mal unter anderem „Freikirchenchristen“, die kein Gespräch führen können, ohne die Zuhörer erschöpfend über den „richtigen Glauben“ aufzuklären. Die Reaktion unserer Freunde auf solche Sermone kann ich gut nachvollziehen: „Vielen Dank, das habe ich jetzt oft genug gehört. Jetzt will ich es sehen.“

Ich rede gern über Gott. Mein Herz ist oft voll von dem, was er in meinem Leben getan hat, in welchen Situationen ich schon erleben durfte, dass er mir beisteht, mich stützt und herausfordert. Aber wenn das alles ist, was andere mitbekommen, wird der Effekt meiner Worte rasch verblassen. Ich bin die einzige Bibel, die manche Leute jemals lesen werden. Wie ich mit mir selbst, mit anderen und mit der Schöpfung umgehe, gibt mehr Zeugnis von Gott als alle schönen Worte.

Gott fordert uns auf, den alten Menschen hinter uns zu lassen, uns zu prüfen und auf seine leise Stimme zu hören, die uns sagt, wenn wir unser Verhalten ändern müssen, und den Beweis treten wir im Alltag an. Im Job, im Umgang mit Vorgesetzten und Untergebenen. In der Familie. In der Art, wie wir mit dem umgehen, was uns anvertraut ist: Finanzen und Besitz, Beziehungen. Wie freigiebig bin ich mit meiner Zeit? Mit meinen Geld? Wie achtsam gehe ich mit meinem Besitz um? Wie geduldig bin ich mit anderen?

Wir werden alle an unterschiedlichen Punkten herausgefordert, und wenn wir schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben, kennen wir in der Regel unsere Schwachstellen und können uns einfache Dinge vornehmen. Ich habe ein Problem mit allem, was man unter „Instandhaltung“ zusammenfassen könnte – Ordnung halten, Haushalt und andere Routineaufgaben. Deshalb habe ich mir unter anderem vorgenommen, achtsamer mit meiner Kleidung umzugehen und mich auf Verpflichtungen, egal wie simpel sie sind, gewissenhaft vorzubereiten.

Solche Bemühungen sind wichtig, aber wir können leicht in die falsche Richtung abdriften. Wenn wir uns als Spiegel sehen, durch den Menschen (unter anderem natürlich) Gott erfahren, können wir den Zwang verspüren, perfekt zu sein. Da wir sehr wohl wissen, dass wir dies nicht sind, kommen wir in Versuchung, eine fromme Fassade zu präsentieren – sei es als Einzelpersonen oder als christliche Gemeinde.

Unsere Gemeinde macht gerade eine herausfordernde Zeit durch. Personen in wichtigen Funktionen sind an ihre Grenzen gekommen; es gab zwischenmenschliche Konflikte, und für manche ist das im Hinblick auf diese „Vorbildfunktion“ eine grosse Herausforderung. Was denken andere über uns, wenn so etwas auch bei uns vorkommt? Ist das nicht ein Beweis dafür Reverse Phone Lookup , dass wir „auch nicht besser“ sind?

Vielleicht ist es das, aber vielleicht ist das ganz gut. Denn wir sind tatsächlich nicht besser. Wir kämpfen mit den gleichen Problemen, mit denen jeder kämpft. Wir haben Beziehungsprobleme, verausgaben uns zu sehr im Job, geraten mit anderen in Streit. Was uns ausmacht, ist nicht, dass uns so etwas nicht passiert; es ist, wie wir damit umgehen. Stehen wir dazu? Sind wir bereit, einander zu vergeben, wenn wir in Konflikt geraten sind?

Ich habe kein Problem damit, anderen von unseren Herausforderungen zu erzählen, und ich zweifle deswegen weder an Gott noch an unserer Gemeinde. Ich sehe es als Chance zu mehr Echtheit, zu einer Vertiefung der Beziehungen, dazu, einzugestehen, dass wir auch Schwächen haben und uns nicht scheuen, sie zu zeigen. Und ich bin überzeugt davon, dass wir andere Menschen mit diesem Auftreten weit mehr anziehen, als wenn wir versuchen, ihnen die perfekte Gemeinschaft zu verkaufen.

Heute hatten wir unseren ersten Gottesdienst des Jahres, und er hat mich tief berührt. Trotz der Schwierigkeiten waren viele Menschen da, um gemeinsam das neue Jahr zu beginnen. Niemand, der da war, bildet sich ein, in einer perfekten Gemeinde zu sein; niemand hält es für nötig auszublenden, dass es gerade schwierig ist. Aber alle, die da waren, glauben an unsere Gemeinschaft.

Das hat mir Hoffnung gemacht und mir gezeigt, was uns von weltlichen Vereinen und Gruppierungen unterscheidet: Es sind nicht wir, es ist Gott. Gott kann sich auch in zerbrochenen, beschädigten Spiegeln reflektieren. Er zeigt uns, was er mit uns vorhat, und er ermutigt uns zu einem authentischeren Christsein, dazu, uns selbst und anderen zuzumuten, mit dem zerbrochenen Gefäss, das wir als einzelne und als Gemeinschaft sind, zu leben und uns von ihm heilen zu lassen.

Ich möchte sein Spiegel sein. Ich möchte mich jeden Tag herausfordern lassen, Jesus ähnlicher zu werden. Aber ich will es im Bewusstsein tun, dass Gott mich rückhaltlos annimmt, wie ich bin. Denn nur dann habe ich den Mut, andere auch meine Schwächen sehen zu lassen. Und nur dann bin ich nahbar und glaubwürdig.

 

 

 

 

Heiligabend ist da, und wie jedes Jahr will ich zu diesem Freudentag ein Post verfassen. Aber einfach ist es dieses Jahr nicht. Die Welt wirkt zerbrochen, und das nicht nur wegen des Terrors, dwe diese Vorweihnachtswoche überschattet hat.

Wir möchten die Geschichte der Menschheit als aufwärtsführenden Pfad sehen, auf dem sich der Mensch Stück für Stück weiterentwickelt. Aber obwohl der Mensch in bestimmten Epochen immer wieder über sich hinausgewachsen ist und die weltweiten Zahlen zu Kindersterblichkeit, Ausbildung und extremer Armut heute viel besser aussehen als vor 200 Jahren, lässt mich der Blick in die Jahrhunderte, in die jüngste Vergangenheit und auf die Gegenwart ernüchtert zurück. Wenn ich mir die Kriege und Greuel seit dem Zweiten Weltkrieg, die nackte Gier und den explodierenden Kommerz in der westlichen Welt ansehe, komme ich zu einem bitteren Schluss.

Weder Aufklärung noch wissenschaftlicher Fortschritt noch die durch Globalität verblassenden Grenzen haben den Menschen im Grunde seines Herzens verändert. Ja, er ist fähig zu Güte, zu Grosszügigkeit und Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Selbstlosigkeit, aber im tiefsten Grund seines Herzens sieht er nur sich selbst und ist oft nicht willens, sich nur ein Jota in einen anderen Menschen hineinzuversetzen. Und die wissenschaftlichen Fortschritte haben dieses Wesen voller Machtstreben, Egoismus und Gier mit abertausenden neuer Möglichkeiten ausgestattet, seinen Willen durchzusetzen und andere zu unterdrücken oder zu vernichten.

An diesem Heiligabend 2016 sehe ich eine Welt in Trümmern, die sich vor Schmerzen windet. Eine Welt, die beweist, dass es mit der Sapientia des homo sapiens nicht weit her ist.

Und doch gibt es Gründe, gerade jetzt Weihnachten zu feiern.

Auch die erste Weihnacht ist in eine Zeit und eine Region des Aufruhrs gefallen. Gott hat nicht auf einen schönen und erhabenen Moment der Menschheitsgeschichte gewartet, um sich zu uns zu begeben – er kam mitten in das Chaos hinein.

Und so bedrückend und beängstigend wir diese Zeit empfinden mögen: In der Erkenntnis der menschlichen Grenzen und der menschlichen Widerborstigkeit, der sich wiederholenden Zyklen in der Menschheitsgeschichte, liegt ein gleichzeitig ernüchternder wie befreiender Gedanke: Der, dass unser hehres Geschlecht der Aufrechtgehenden, so sehr es das auch versucht, sich nicht selbst erlösen kann.

Und wir versuchen es unaufhörlich. Der moderne Mensch, der sich meist weigert, an einen Gott zu glauben, der ihn erlösen muss, lebt nicht frei und fröhlich vor sich hin, sondern verdammt, rechtfertigt und erlöst sich selbst in einem fort. Dieser Gedanke ist nicht von mir; ich habe ihn aus einem Blogbeitrag von Christof Lenzen, der ihn wiederum aus einem Vortrag von Andreas Malessa hat.

Der Mensch braucht auch keine Hölle mehr, denn er lebt bereits in einer. Er steht unter dem Druck, ein Leben zu leben, das „Erfolg“ ausstrahlt, er versucht, all den zivilisatorischen Regeln zu folgen, die mindestens so religiös verbrämt daherkommen wie die Zehn Gebote, und weil er nicht genügen kann, muss er sich immer wieder freisprechen. Das ist anstrengend, und vor allem funktioniert es nicht. Und genau hier liegt die harte, aber befreiende Erkenntnis:

Wir brauchen Gott.  Allein können wir es nicht und werden es nie können.

Aber wir müssen auch nicht, denn genau das bedeutet „Gnade allein“. Und an Weihnachten folgt, passend zum anstehenden Luther-Jahr, neben dem „Sola Gratia“ der Blick auf die Krippe, auf das „Solus Christus“. Nur Christus kann uns erlösen, nur durch ihn haben wir den Zugang zum Vater, die Erlösung der Sünde. Diese Aussage kann einengend und selbstgerecht wirken, aber diese Selbstgerechtigkeit wird dadurch aufgehoben, dass dieses Angebot allen Menschen gilt.

Ich feiere heute auch meine eigene Begegnung mit Jesus. Ich feiere, dass ich in den Jahren, in denen ich ihm in all meiner Unbeholfenheit und Widerborstigkeit gefolgt bin, schon viel Befreiung habe erleben dürfen. Was ich über das Menschengeschlecht gesagt habe, trifft auch auf mich zu – ich kann bösartig, rechthaberisch, egoistisch und ungeduldig sein und kann auf andere herunterblicken, und manchmal fällt mir das leichter, als gütig und geduldig zu sein. Aber immer dann, wenn Güte, wenn Liebe für meine Mitmenschen ohne Ansehen von Rang, Rasse oder Religion natürlich aus mir herausfliesst, weiss ich, dass Gott in mir wirkt.

Mehr als alles andere wünsche ich mir, dass die Angst und das Dunkel dieser Zeit Menschen zu Gott führen. Dadurch wird nicht sofort alles anders, aber wenn Menschen sein Angebot annehmen, sich berühren, heilen und verändern lassen, dann besteht Hoffnung für die Zukunft.

Wir können nicht, aber ER kann. ER kann in UNS. Und je mehr wir uns von ihm leiten lassen, desto stärker wird sein Reich sichtbar.  Wo die Welt aufklafft, wo sich Wunden auftun, öffnet sich auch immer Raum für das Licht. Das Licht, das von ihm kommt, das Licht, das uns vor zweitausend Jahren erschienen ist. Das Echte Licht.

Ich wünsche Euch allen eine segensreiche, lichtvolle Weihnachtszeit.
Be blessed!

Ich bin immer noch tief in die Windungen meines Romans verstrickt, aber letzte Woche habe ich einen großen Schritt auf der  Zielgeraden getan: Ich habe meinen Halbgarentwurf beendet und das erste Mal in dicken, fetten Lettern „ENDE“ geschrieben. Damit habe ich  das „Happily Ever After“ erreicht, auf gut Deutsch das „Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr seliges Ende“, in Kurzform: das HAPPY END.

Die meisten Romane, die nicht der Hochliteratur zugerechnet werden, bedienen sich eines Happy Ends. Es garantiert nicht, dass alle, die man liebgewonnen hat, noch leben, und es kriegt auch nicht jeder das, was er zu wollen meinte. Aber oft wird der Gerechtigkeit Genüge getan: Gute und böse Handlungen haben ihre Konsequenzen, und da Romanhelden in der Regel zwar Schwächen besitzen, aber prinzipiell als gute Menschen konstruiert sind, kriegen sie am Ende auch etwas für ihre Tugend.

Ja, das Happy End hat sich seit tausenden von Jahren bewährt, und die Nachfrage steigt.

Weil die Realität uns arg im Stich lässt.

So oft scheint das Böse zu siegen. Gute Menschen werden krank und sterben, eine Laune des Schicksals oder ein Fanatiker entreißt jemandem seine Liebsten, und wir können dahinter auch unter grössten spirituellen Verrenkungen kein Milligramm kosmische, globale oder persönliche Gerechtigkeit ausmachen.

Umso mehr wollen wir, brauchen wir das Happy End, und  umso lauter meldet sich eine kleine, ängstliche Stimme in uns zu Wort.

Wie ist es mit mir?

Kriege ich mein Happy End?

Was heißt das überhaupt? Wenn ich den Ausdruck auf mein Ende beziehe, wünsche ich mir, was sich alle wünschen: Geistig wach, gesund und schmerzfrei alt werden zu dürfen und irgendwann einzuschlafen; am liebsten so, dass ich spüre, wenn das Ende naht,  und mich noch von denen verabschieden kann, die mir wichtig sind und denen ich am Herzen liege.

Oft meinen wir mit dem Happy End aber mehr als ein geordnetes physisches Ende auf Erden. Wir fragen uns, ob sich unsere Träume erfüllen, ob unsere Liebsten behütet bleiben, ob wir von Schmerz und Krankheit verschont bleiben. Und wir wissen es nicht. Natürlich können wir auf unsere Gesundheit achten, unsere Mitmenschen gut behandeln und im Job unser Bestes geben. Aber wir können nicht oder nur begrenzt beeinflussen, ob die Firma in Konkurs geht, ob der Partner bei uns bleibt und ob unsere Kinder einen guten Weg einschlagen. Das, was man im Roman so schön konstruieren kann, ist im Leben nicht kontrollierbar, und wir können uns nicht auf eine solche Gerechtigkeit verlassen.

Das Wissen darum, dass wir es nicht wissen und nicht auf den letzten Punkt  beeinflussen können, kann ein Gefühl der Machtlosigigkeit auslösen und ist einer der Gründe, warum sinnstiftende Weltbilder so anziehend sind. Wir sehnen uns nach einfachen Konstrukten, die unsere Fragen beantworten. Doch leider werden viele dieser Gebilde gerade wegen ihrer Einfachheit der Wirklichkeit nicht gerecht. Sie funktionieren nicht und produzieren neues Unrecht.

Und manche sind nur grausam.  Wie vergiftet ist eine Lehre, die mir oder meinen Liebsten die Schuld an deren Tod aufbürdet, weil wir in einem früheren Leben böse waren? Die mir sagt, dass ich für meine Krankheit verantwortlich bin, weil ich zu wenige gute Gedanken habe? Dass ich arm bin, weil ich zu wenig „Reichtum denke“?

Die Wahrheit ist anders. Schmerzhafter. Spannungsreicher.

In einem der alten „Readers Digest“, die meine Eltern auf dem Gästeklo aufbewahrten, stand eine lustige Geschichte: Demnach beauftragte eine populäre Zeitschrift einen renommierten Wissenschaftler mit der Erstellung eines Artikels zur Frage „Gibt es Leben auf anderen Planeten?“ Umfang: 500 Wörter.

Er schrieb 166 mal „Das weiß niemand.“

Genauso sieht am Ende die Antwort auf all die quälenden Warum-Fragen aus, die wir uns manchmal stellen: Wir wissen es nicht. Schmerz und Spannung müssen ausgehalten werden, und alle, die mit einfachen Erklärungen kommen, machen uns und vielleicht auch sich selbst etwas vor.

Ich hätte gern eine endgültige Gerechtigkeit, und in einem transzendentalen Sinn glaube ich an sie. Jemand Areligiöses würde sagen, dass ich mich mit meinem Glauben an einen Gott und an die Ewigkeit in seiner Gegenwart tröste, und aus seiner Warte hätte er damit natürlich Recht. Angesichts dieser aus den Fugen scheinenden Welt ist Gott tatsächlich meine Bastion. In ihm und der letzten Gerechtigkeit ruhe ich, wenn alles andere verrückt und verrückter scheint. Und seinetwegen treiben mich die Fragen nach meinem Happy End, nach dem, was morgen geschieht, nach der Frage des „Was wäre wenn“ und „Erfüllen sich  meine Träume“ nicht so sehr um und rauben mir den Frieden nicht. Denn egal, was kommt, welcher Traum sich erfüllt, welche Ängste wahr werden – er wird immer da sein.

Zeiten wie diese, ob auf persönlicher oder globaler Ebene, können kostbare Perlen hervorbringen: Die Einsicht, dass es jemand Größeren gibt, dem wir vertrauen dürfen, und die Erkenntnis, dass jeder Tag des Lebens unglaublich kostbar ist und niemals wiederkommt.

Den Glauben an einen Gott kann man niemandem aufzwingen – schon gar nicht in Zeiten, in denen Mörder seinen Namen für ihre Zwecke missbrauchen. Aber lasst uns dieses kleine Credo verinnerlichen:

GrindelwaldDas Leben ist kostbar.
Jeder Tag davon.
Und am kostbarsten ist es genau heute.

Lasst es uns genießen. Lasst uns lieben, und lasst uns vergeben. Lasst uns lachen und tanzen, essen und trinken und das Leben feiern. Und ob wir an ihn glauben oder nicht: Auch damit ehren wir Gott.

 

Ich bin ein eher  „temperierter“ Mensch und gerate selten in die Höhen und Tiefen der Emotionalität. Wenn es passiert, dann oft über Bücher und Filme – und manchmal überrascht mich dann die Heftigkeit meines Gefühls. So wie diese Woche.

Ich hatte mir den zweiten Teil der Trilogie „Die Bestimmung“ angesehen, ein Science Fiction Film über eine Welt, in der Menschen im Alter von 16 Jahren gemäss ihrem Charakter und ihren Gaben mittels eines Simulationstests in sogenannte Fraktionen eingeteilt werden und dort gemäss der Devise „Fraktion vor Blut“ ihr Leben verbringen. Es gibt die kühnen, kampfesfreudigen Ferox, die selbstlosen Altruan, die smarten Kem, die ehrlichen Candor und die friedfertigen Amité. Doch die Heldin des Films wird auf mehrere Fraktionen positiv getestet und ist damit eine Unbestimmte. Damit beginnt ihr Abenteuer, denn die Unbestimmten gelten als Problem.

Ich will nicht mehr ins Detail gehen, falls sich jemand die Trilogie noch ansehen wird, und ich versuche auch nicht zu spoilern, denn eigentlich geht es nur am Rand um den Film. Als der zweite Teil seinem Ende entgegen geht, kommt eine Szene, in der die Menschen die ihnen bekannte Welt und ihre Grenzen verlassen, um sich mit Menschen jenseits dieser Grenzen zu verbünden.

Diese Szene hat mich mit einer Sehnsucht erfüllt, die heftig mit der Realität zusammengeprallt ist – und das Resultat war, wie ich es nennen will, der herzzerreissende Schmerz über die unerlöste Schöpfung.

Einen Moment hatte ich das Gefühl, das alles, was in unserer Welt kaputt, böse und verdorben ist, mich körperlich und seelisch quält. Es war, als würde ich vor einem kleinen Globus knien, darauf all den Hass und Hunger, das Elend und den Egoismus, die Gier und die Gewalt sehen und nur darüber weinen können.

Wann wird es anders? Wann dürfen wir Frieden, Liebe, Gerechtigkeit sehen? Müssen wir wirklich warten, bis Jesus wiederkommt?Was können wir tun, um Gegensteuer zu geben?

Es gibt seit Adam und Eva Licht und Schatten, Gut und Böse, aber in den letzten paar Jahren scheinen sich die  Gegensätze zu verschärfen, die Widerwärtigkeiten immer widerwärtiger zu werden. Es ist, als ob die Welt in ihren Grundfesten erzittert. Gleichzeitig ruft das genau dieses Sehnen hervor und verstärkt es noch – dieses irrationale Sehnen nach Weltfrieden und Nahrung für alle und Gewaltlosigkeit und allem, was gut ist.

Egal ob Christ oder nicht – ich glaube, wir sehnen uns alle nach dieser Welt. Und so sehr ich daran glaube, dass die Schöpfung eines Tages erlöst wird, so sehr bin ich entschlossen, dieses irrationale Sehnen nach dem grossen Frieden in praktische Handlung umzugiessen. Und so bin ich wieder an dem Punkt, wo ich für mich festhalte, was ich tun kann und will.

Unter dem Motto Frieden will ich Akzeptanz und Verständnis für andere leben und dort, wo ich die Verantwortung habe, diese Kultur fördern.

Unter dem Motto Versorgung will ich in meinem Umfeld grosszügig sein und ein Ohr für die feine Stimme haben, die mir sagt, wo ich helfen kann.

Und ich will mich nicht fürchten.

Kürzlich bin ich auf dem Freitagsmarkt einer Schulfreundin begegnet, die dem muslimischen Glauben angehört. Über unseren Einkäufen sind wir über Gott und die Welt ins Gespräch gekommen, und sie hat gesagt, dass wir unseren Glauben an Gott ab und zu an unserer Furcht messen sollten. Ich will mich von diesem Gedanken herausfordern lassen.

Und ich will den „Weltschmerz“ umarmen. Dieser Schmerz zeigt mir, dass ich lebe, und beweist mir, dass ich mich nicht nur um mein eigenes kleines Leben drehe. Gleichzeitig macht er eine Schlaufe und führt mich zu meinem Leben zurück, nämlich da, wo ich in meiner Berufung stehe.

Dieser Filmmoment hat in mir etwas Tiefes ausgelöst. Mit der Vereinigung und Versöhnung dieser Welt hat er eine Wahrheit angedeutet, die noch nicht existiert, hat gezeigt, was noch kommen wird und was wir uns ersehnen. Und diese Sehnsucht hat in mir etwas Gutes bewirkt: Mitgefühl, Trauer, aber auch den Wunsch, mit meinem Leben einen Unterschied zu machen.

Und genau das möchte ich erreichen, wenn ich schreibe.

Mein Buch, das in Roh- und Halbgarfassung zu drei Vierteln steht, wird kein hochphilosophisches Werk. Es wird eine Geschichte erzählen, die die Leser hoffentlich packt, unterhält und nicht mehr loslässt. Aber das reicht mir nicht. Ich werde nicht eher aufhören, daran zu schreiben, bis ich weiss, dass es auch an diese Wahrheiten rührt, die mir wichtig sind und wegen derer ich schreibe: Echtsein, Versöhnung mit sich selbst und anderen, Annahme, Glaube, Vertrauen. Wenn ich Sehnsucht nach diesen Dingen wecken kann, weil sie zwischen den Seiten durchschimmern, dann – und erst dann – habe ich mein Ziel erreicht.

Wie geht es Euch mit diesem Schmerz an der Welt? Kennt Ihr ihn auch, was löst ihn aus, und was löst er bei Euch aus? Ich glaube, wenn wir uns durch diesen Schmerz bewegen lassen, in unserem kleinen Garten etwas für die bessere Welt zu tun, hat er seinen Zweck erfüllt.

 

Cover für Website…und die Freude groß! Ihr mögt mir verzeihen, dass ich diesem frohen Ereignis ein eigenes Post widme. Einige von Euch sind ja vielleicht auch gespannt, was sich aus meiner Ankündigung in einem Juli-Post entwickelt hat.

Zuerst eine Info für die, die später zugeschaltet haben: Im Sommer hattee ich angekündigt, dass ich zum zweijährigen Jubiläum meines Blogs die besten Post in einem kleinen Taschenbuch zusammenfassen werde.

Weiter hatte ich geplant, neben zwanzig alten Posts auch noch fünf brandneue ins Buch zu integrieren. Diese Idee habe ich am Ende fallen gelassen, vor allem, weil es mir so schwer fiel, mich unter den vielen Posts zu entscheiden. Am Ende haben es einunddreißig Posts ins Buch geschafft, also eine ganze Monatsration! Ich werde Euch nicht verraten, welche Posts genau enthalten sind, aber ich habe sie in die fünf Unterkapitel Wofür mein Herz brennt, The real me, Creation calls, Gott und die Welt und Meine Lieben eingeteilt. Wer mehr wissen will, kann sich die Vorschau auf Amazon ansehen: Mit einem Klick auf „Blick ins Buch“ findet Ihr in der Inhaltsangabe alle Posts und den Buchanfang.

Hinter dem kleinen Buch steckt eine Menge Arbeit, obwohl die Texte mit einer Ausnahme schon bestanden. Beim Lesen habe ich noch die eine oder andere Unebenheit ausgemerzt, ganz zu schweigen von kleinen grammatikalischen Fehlern, die nun hoffentlich alle beseitigt sind. Neben der Arbeit am Text war das Wiedersehen mit meinen Posts aus zweieinhalb Jahren auch sehr berührend. Manchmal habe ich über mich selbst gestaunt und ein paar Tränen vergossen, manchmal war ich beim Lesen wieder mitten in der Gefühlslage, die das Post verursacht hatte. Eine schöne Erfahrung!

Jetzt ist das Büchlein also fertig und erhältlich: Eine Kiste davon steht bei mir, und die Datei ist auch auf Amazon aufgeschaltet. Wenn Ihr also für Euch selbst eine schöne Einstimmung auf Weihnachten wollt oder noch ein Geschenk sucht, kriegt ihr hier ganz einfach erklärt, wie Ihr dazu kommt:

Über Amazon als Taschenbuch oder Ebook: Guckst Du hier.
Über meinen Shop bei Bandcamp: Guckst Du hier.

Als Ebook bei:

Zum Preis: Das Buch kostet bei Amazon 9,97 Euro. In meinem Shop muss ich leider Porto draufschlagen (ich verschicke das selbst), weshalb es etwas teurer wird – vor allem für deutsche und österreichische Leser dürfte Amazon der beste Weg bleiben.

Wer keine Kreditkarte hat oder einfach nicht gern online mit Karte zahlt, darf mir über die Kontaktseite auf meiner Website auch eine Mail mit Bestellung und seiner Adresse schicken und bekommt das Buch mit Einzahlungsschein zugeschickt.

Es würde mich sehr freuen, wenn Ihr Euch selbst oder Eure Freunde mit einer Monatsration meiner Posts beschenken würdet. Als Indie-Autorin bin ich auch Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen. Auch Online-Rezensionen sind sehr hilfreich – falls Ihr also an meinen Posts und am Buch Freude habt, freue ich mich, wenn Ihr das nicht für Euch behaltet.

Und sonst so? Was steht an? Momentan beende ich die Übersetzung für Lee Strauss und bereite mit  unserer kleinen Gospelformation den Auftritt am Weihnachtsmarkt Grenchen vor. Außerdem war ich Ende Oktober am Krimiworkshop in München – eine fantastische Erfahrung! Wegen dieses Kurses und dem, was daraus entstanden ist, freue ich mich riesig auf das neue Jahr und die Arbeit an meinem Projekt. Aber davon bald einmal mehr! Für den Moment wünsche ich Euch allen eine besinnliche, wunderbare Adventszeit. Und wenn Ihr dafür noch Lesestoff braucht – siehe weiter oben!

Herzlich
Claudia

Cover Seelensnack 2…und die Freude groß! Ihr mögt mir verzeihen, dass ich diesem frohen Ereignis ein Post widme. Viele von Euch sind ja vielleicht auch gespannt, was sich aus meiner Ankündigung in einem Juli-Post entwickelt hat.

Zuerst eine Info für die, die später zugeschaltet haben: Im Sommer habe ich angekündigt, dass ich zum zweijährigen Jubiläum meines Blogs die besten Posts in einem kleinen Taschenbuch zusammenfassen werde. Dabei wart Ihr eingeladen, mir Eure Lieblingsposts zu melden, damit sie auch sicher im Büchlein enthalten sind. Ein paar von Euch – nämlich Silvia, Antje und Regula – haben das Angebot angenommen und erhalten wie versprochen ein signiertes Exemplar nach Hause geschickt. Sendet mir doch noch als Kommentar oder über Facebook-PN Eure Adresse, damit das Buch auch am richtigen Ort ankommt!

Weiter hatte ich vor, neben zwanzig alten Posts auch noch fünf brandneue ins Buch zu integrieren. Diese Idee habe ich am Ende fallen gelassen, vor allem, weil es mir schon so schwer fiel, mich unter den vielen existierenden Posts zu entscheiden. Am Ende haben es einunddreißig ins Buch geschafft, also eine ganze Monatsration! Ich werde Euch nicht verraten, welche Posts genau enthalten sind, aber ich habe sie in die fünf Unterkapitel Wofür mein Herz brennt, The real me, Creation calls, Gott und die Welt und Meine Lieben eingeteilt. Wer mehr wissen will, kann sich die Vorschau auf Amazon ansehen: Mit einem Klick auf „Blick ins Buch“ findet Ihr in der Inhaltsangabe alle Posts und den Buchanfang.

Hinter dem kleinen Buch steckt eine Menge Arbeit, obwohl die Texte mit einer besonderen Ausnahme schon bestanden. Beim Lesen habe ich noch die eine oder andere Unebenheit ausgemerzt, ganz zu schweigen von kleinen grammatikalischen Fehlern, die nun hoffentlich alle beseitigt sind. Und neben der Arbeit am Text war das Wiedersehen mit meinen Posts aus zweieinhalb Jahren auch sehr berührend. Manchmal habe ich über mich selbst gestaunt und ein paar Tränen vergossen, manchmal war ich beim Lesen wieder mitten in der Gefühlslage, die das Post verursacht hatte. Eine schöne Erfahrung!

Jetzt ist das Büchlein also fertig und erhältlich: Eine Kiste davon steht bei mir, und die Datei ist auch auf Amazon aufgeschaltet. Wenn Ihr also für Euch selbst eine schöne Einstimmung auf Weihnachten wollt oder noch ein Geschenk sucht, kriegt ihr hier ganz einfach erklärt, wie Ihr dazu kommt:

Über Amazon als Taschenbuch oder Ebook: Guckst Du hier.
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Als Ebook bei:

Zum Preis: Das Buch kostet bei Amazon 9,97 Euro. In meinem Shop muss ich leider Porto draufschlagen (ich verschicke das selbst), weshalb es etwas teurer wird – vor allem für deutsche und österreichische Leser dürfte Amazon der beste Weg bleiben.

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Es würde mich sehr freuen, wenn Ihr Euch selbst oder Eure Freunde mit einer Monatsration meiner Posts beschenken würdet. Als Indie-Autorin bin ich auch Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen. Auch Online-Rezensionen sind sehr hilfreich – falls Ihr also an meinen Posts und am Buch Freude habt, freue ich mich, wenn Ihr das nicht für Euch behaltet. Und jetzt wünsche ich Euch viel Spaß beim Reinschauen auf Amazon und freue mich auf hoffentlich zwei und mehr weitere Jahre Seelensnack mit Euch!
Herzlich
Claudia

Bild: PixabayKürzlich habe ich trotz seines systemimmanenten Nervpotentials wieder einmal ein Facebook-Post gesehen, das mich sehr berührt hat. Dr. Johannes Hartl, katholischer Theologe und Leiter des Gebetshauses Augsburg, postete seine Gedanken zum Bild einer Frau in einem T-Shirt mit der Aufschrift „Gottlos glücklich. Ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben“, und seine Gedanken wie auch der Spruch selbst haben mich ins Sinnieren gebracht.

Der Slogan ist Teil einer Kampagne von Freidenkern und sagt im Grunde aus, dass Religion den Anspruch stellt, glücklich zu machen. Im Christentum gibt es solche Strömungen durchaus, und auch andere Religionen zielen auf das Glück ab. Dass Atheisten ebenfalls damit argumentieren, deutet darauf hin, dass auch sie die Suche nach dem Glück als Sinn und Ziel des Lebens ansehen. Aber was verstehen wir überhaupt unter Glück?

In der westlichen Welt gehört für viele Menschen zum Glück, genug Geld zu haben, um sich alles leisten zu können, was einem als „haben-muss“ angepriesen wird. Aber das Verständnis von Glück hat noch viele andere Facetten, die je nach Kultur und Persönlichkeit ganz unterschiedlich sein können.

Den Traumpartner finden.
Geliebt werden.
Kinder haben.
Berühmt sein.
Beruflich an die Spitze gelangen.
Sich erleuchtet fühlen.
Dazu gehören.
Sich von anderen abheben.

Viele dieser Wünsche klingen natürlich und verständlich. Dennoch glaube ich, dass das Streben nach Glück in dieser Form uns betrügen und auf Irrwege führen kann.

Wenn ich Glück von dem abhängig mache, was mir die Gesellschaft und die Wirtschaft dafür verkaufen, rackere ich mich wahrscheinlich für etwas ab, das leer und ohne Bedeutung ist. Dann kann ich mich sogar glücklich fühlen – so Hartl – wenn ich ausgenützt werde oder mich in einem Hamsterrad abstrample, getrieben von der Illusion, dass es mich ganz nach oben bringt. Wenn Glück für mich bedeutet, einen Partner zu haben, bin ich vielleicht bereit, bei jemandem zu bleiben, der mich misshandelt, weil Alleinsein für mich Unglück bedeutet. Manche Menschen können sich sogar glücklich fühlen, während sie andere unterdrücken und missbrauchen, solange sie damit das erreichen, was ihnen ihr Glücksgefühl beschert.

Auf einen einfachen Nenner gebracht, fühle ich mich dann glücklich, wenn ich das bekomme oder erreiche, was ich vom Leben erwarte. Ich wäre allerdings nicht der erste Mensch, der all das hat und dennoch nicht wirklich glücklich ist. Und das liegt daran, dass unser Begriff vom Glück schlicht zu kurz greift, weil wir nicht alle Ebenen unseres Wesens einbeziehen.

Während unser Körper und unsere Seele mit Gesundheit, genug zu essen und einem Dach über dem Kopf, emotionaler Zuwendung, Erfolg und Anerkennung zufrieden sein mögen, verlangt unser Geist nach etwas anderem. Dieser Geist, das glaube ich zutiefst, ist der Teil von uns, der das irdische Leben überdauert. Er wird uns immer wieder darauf hinweisen, dass wir eben nicht nur Materie sind. Wir sind, so sagte es Hartl, für mehr geschaffen als für diese 80 Jahre auf Erden.

Das Glück, wie wir es verstehen und anwenden, ist nicht die ganze Antwort. Für mich zeigt sich das auch an der Häufigkeit, in der das Wort Glück im Neuen Testament vorkommt.

Nämlich nie.

Das Christentum ist in seiner echten Form KEIN Glücksverheißer. Es steht nirgends: „Glaube an Jesus, und Du wirst glücklich.“ Dafür sagt Jesus, dass wir die Wahrheit erkennen werden und sie uns frei machen wird. Diese Wahrheit, die Jesus meint, ist zugleich das Glück, das Hartl so ausdrückt:

„Das tiefste und höchste Glück des Menschen besteht darin, zu erkennen, dass er für ‚mehr erschaffen ist als Glück‘. Dafür nämlich, seinen Schöpfer zu erkennen, der die Liebe ist. Und sich freiwillig in Liebe hinzugeben. Das ist die größte Würde und höchste Freiheit des Menschen.“

Entgegen dem unserem uralten Stolz entspringenden Zeitgeist, uns selbst nicht als Gestalter, sondern gleich als Schöpfer unseres Lebens zu sehen, liegt unser wahres Glück in unserer Verbindung und Beziehung mit Gott. Für diese Beziehung sind wir geschaffen, und das Evangelium sagt uns, dass wir diese Beziehung mit Gott durch Jesus haben können. Wenn mein Glück darauf gründet, dass ich meinen Schöpfer erkannt habe, ihm mein Leben gegeben habe und mit ihm in Beziehung stehe, gründet es auf etwas, das mich von der Jagd nach irdischem Glück befreit, mich in diesem Leben erfüllt und gleichzeitig weit darüber hinausweist.

Das heißt nicht, dass ich mir hier auf Erden nichts wünschen oder an nichts Freude habe soll. Es bedeutet auch nicht, dass ich mit einem Gefühl herablassender Gleichgültigkeit durch dieses Leben gleiten soll. Wir wurden als Menschen mit Leib, Seele und Geist geschaffen, also auch dafür, Sinnesfreuden zu genießen und die unterschiedlichsten Gefühle zu durchleben.

Ich genieße ein gutes Essen und eine gelegentliche Shoppingtour, ich arbeite leidenschaftlich an dem, was ich für meine Berufung halte, und ich freue mich und leide mit den geliebten Menschen um mich herum. Aber daran hänge ich mein Leben nicht, weil ich etwas habe, das durch nichts, was auf dieser Welt zu gewinnen oder zu verlieren ist, erschüttert werden kann.

Wir nähern uns der Adventszeit und damit der Zeit, in der wir – wenn auch weitgehend als Postskriptum im Geschenkewahn – die Geburt Jesu feiern. Wenn Du den Gedanken an ein Leben nach diesem hier ausschließt, wird Dir mein Post sinnlos erscheinen. Falls Du aber irgendwie glaubst, dass Dein Leben weitergeht, magst Du vielleicht darüber nachdenken, woran Du Dein Herz hängst und ob Du mit Blick auf all das, von dem Du Dein Glück abhängig machst, nicht am größten Schatz vorbeigehst.

Die Werbung quillt momentan über mit glitzernden Bildern voller Gold, Juwelen und Perlen. Doch die eine riesige Perle, die ein Mann im Neuen Testament in einem Acker findet, ist so unvergleichlich schön und kostbar, dass ihr Finder freudig alles verkauft, was er besitzt, um diesen Acker zu kaufen und seinen Schatz zu bergen.

An diesem Sonntag eine Woche vor dem 1. Advent erlaube ich mir für einmal, Dir ohne lakonische Sprüche und politisch-religiös korrekte Zurückhaltung von Herzen zu wünschen, dass Du diesen Schatz für Dich entdecken darfst.

earth-1023859_1280Ich stehe gerade mitten in anstrengenden Wochen, jongliere verschiedene Engagements und schreibe gleichzeitig an etwa drei Posts, die noch nicht so sind, wie ich mir das vorstelle. Dann passiert so etwas wie gestern in Paris, und ich frage mich, ob es überhaupt lohnt, irgendetwas zu posten, wenn die Welt von Terror in dieser Größenordnung erschüttert wird.

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Mein Newsfeed auf Facebook quillt über vor lauter Posts zum Thema; zum Glück mehrheitlich Solidaritätsbekundungen und nicht hasserfüllte „Nun seid ihr dran“-Posts. Darüber bin ich froh und fühle mich gleichzeitig nur ohnmächtig.

Gerade als Mensch, der so tief an einen Schöpfer glaubt, schmerzen mich der unweigerliche Aufschrei und die Fragen, die wieder an die Oberfläche kommen: „Genau das kommt heraus, wenn Menschen fanatisch an einen Gott glauben!“ „Es gäbe gar keine Kriege ohne diese radikalen Spinner!“ Und als Sahnehäubchen auf jeder Horrortorte dieser Art: „Wie kann Gott, wenn es ihn denn geben soll, so etwas zulassen?“

Ich will gar nicht erst argumentieren, dass wir Christen schon länger nicht mehr diesen Weg der Gewalt beschreiten, auch wenn es wahr ist. Ich glaube fest an den biblischen Satz „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“ und leugne nicht, dass auch der Früchtekorb, den wir Christen der Welt präsentieren, angefaultes Obst und giftige Erzeugnisse enthält.

Was kann ich als gläubiger Mensch tun, wenn diese Fragen kommen? Ist es meine Aufgabe, mich für Menschen zu entschuldigen, die für den Glauben grausamste Verbrechen begehen? Oder erwartet man von mir als halbwegs intelligentem Individuum, dass ich endlich einsehe, dass es Gott nicht gibt und der Glaube an ihn der Welt nichts als Ärger bringt?

Ich glaube, nichts davon ist die Antwort, und was den zweiten Punkt betrifft, habe ich keine Wahl. Ich kann nicht aufhören zu glauben, weil die Menschheit verrücktspielt – das hat sie schon immer getan. Was gerade geschieht, zeigt mir einfach wieder, was für ein Wagnis Gott damit eingegangen ist, uns als Geschöpfe mit freiem Willen zu schaffen. Denn an diesen freien Willen glaube ich.

Gott will, dass wir uns frei entscheiden können und nimmt damit in Kauf, dass wir auch Früchte des Zorns und der Gewalt produzieren. Wir haben jeden Tag die Wahl, was wir aus unserem Leben machen: Wir entscheiden uns zwischen Liebe und Hass, Vergeltung und Versöhnung, Ausharren und Aufgeben, Mut und Angst. Wir formen die kleine Welt um uns herum und manchmal auch die größere. Und als Christen können wir dafür sorgen, dass unser bescheidener kleiner Früchtekorb ein Zeugnis dessen ist, was der Glaube an Gott in unseren Herzen verändert, erzeugt und geschaffen hat.

Ich bin froh, dass mein gestriger Impuls von Wut und Furcht sich nicht weiter in mir ausgebreitet hat. Als ich mir vorhin überlegt habe, was für Entscheidungen wir jeden Tag treffen können, ist mir wieder aufgegangen, dass nicht nur Hass der Gegenpol von Liebe ist. Der wahre Gegenpol von Liebe ist Furcht. Wo Furcht sich ausbreitet, hat Liebe keinen Platz, und wo Liebe herrscht, muss die Furcht weichen.

Dass wir Angst haben, ist zutiefst menschlich – sonst würde im Alten und Neuen Testament nicht so oft „Fürchtet Euch nicht“ stehen. Dass es da so oft steht, zeigt aber auch, wie wichtig es Gott war, dass wir gegen die Furcht angehen, weil sie das Saatkorn des Hasses ist. Wovor ich mich fürchte, das hasse ich, und das zeigt die aktuelle Migrationsdebatte mehr als alles andere.

Am Ende hat Jesus uns auch gezeigt, dass er die Antwort auf unsere Angst ist, als er sagte:

„In der Welt habt ihr Angst, aber ich habe die Welt überwunden.“

Dass er die Welt überwunden hat, befähigt mich, in ihr zu bleiben und mich ihr anzunehmen. Ich muss mich nicht angsterfüllt von der Welt abwenden und mich in ein trostreiches kleines Reservat Gleichgläubiger zurückziehen, in dem wir uns gegenseitig versichern, dass die Welt uns gestohlen bleiben kann. Denn das ist nicht die Idee.

Wenn ich weiß, dass Jesus, der in mir lebt, die Welt überwunden hat, kann ich offenen Auges und ohne Furcht in dieser Welt stehen. Ich kann mich mitten ins Elend stellen – voller Schmerz und Betroffenheit, voller Tränen und Mitgefühl, aber ohne Furcht. Ich kann ein Krieger für das Gute sein.

Ja, Ihr habt richtig gelesen. Ein Krieger.

Vor einiger Zeit habe ich auf Facebook ein Post geteilt, das unter meinen Freunden eine kleine Kontroverse ausgelöst hat. Es bestand aus zwei Fotos mit Überschrift. Das erste trug den Titel „Wie wir uns Kirche vorstellen“ und zeigte eine von warm schimmernden Duftkerzen umgebene Frau im Schaumbad, der das Wort „Wellness“ virtuell auf die Stirn tätowiert war. Das zweite mit dem Titel „Wie Gott sich Kirche vorstellt“ zeigte einen Soldaten in Uniform, der auf seinen Armen ein verletztes Kind aus einem zerbombten Haus trägt.

Nach dem Teilen des Posts haben viele Freunde mir geschrieben, dass das Bild sie abstößt, weil Gott und Krieg nicht zusammengehörten, weil das nicht zur Botschaft von Liebe und Versöhnung und Frieden passe.

Wenn ich mir ansehe, womit wir uns heute auseinandersetzen, stehe ich nach wie vor hundertprozentig hinter diesem Post, und zwar nicht nur wegen der offensichtlichen Bilder des Krieges aus Paris. Das Bild würde auch dann stimmen, wenn die Anschläge nicht stattgefunden hätten. Krieg ist nicht nur Gewehre, Blut und Tote. Krieg ist auch Missbrauch, Armut, seelische Not, Einsamkeit, Manipulation, Lüge. Das alles sind Elemente, gegen die die Kirche und der einzelne einstehen und angehen müssen. Und vielleicht fällt es uns wegen der schmerzhaften, plakativen Bilder in den Medien heute leichter, diese Wahrheit zu sehen:

DAS ist Kirche. Im Trommelfeuer stehen, Menschen die Wunden verbinden und ihnen beistehen, egal, ob es physische oder psychische Wunden sind. Das Elend, das Leid, den Terror sehen. Und dabei – und vielleicht ist das manchmal das Schwerste von allem – dennoch zu sagen: Ja, ich glaube. Ich glaube an einen allmächtigen, liebenden Gott. Auch heute.

Wo die Liebe regiert, hat die Angst keinen Platz;
Gottes vollkommene Liebe vertreibt jede Angst.

1. Johannes 4,18 (Neue Genfer Übersetzung 2011)

hands-600497_1280Bildquelle: Pixabay

Holy Duck!
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Mein Glaube hat mich in 11 Jahren auf schwindelnde Höhen und durch dunkle Täler geführt. Wie die meisten Menschen kenne ich Momente des Zweifels, und nicht all meine Fragen sind beantwortet. Dennoch habe ich keinen Moment ernsthaft daran gedacht, meinen Glauben aufzugeben – und der Grund dafür ist, dass ich auf die Frage, warum ich glaube, Antworten habe, die mich bestärken.

 

Und das sind sie.

GNADE – Weil Gott mich hingeführt hat
Das wäre der fromme Teil in aller Kürze: Meine frisch gläubige Schwester und ein berührender Gottesdienst haben mich immer näher an die zentrale Frage herangeführt, wer Jesus ist. Nach der Lektüre verschiedener Bücher, viel innerem Kampf und einer kräftigen Dosis Heiliger Geist kam ich an den Punkt, wo ich zu dem, was Jesus selbst über sich gesagt hat, ja sagen musste. Also tat ich das für mich einzig Logische – und bekehrte mich.

WHO I AM – Weil ich „Ich“ werden und sein darf
„Fromm“ zu werden hat auf geistlicher Ebene sofort alles verändert. Auf der Menschlichen dauert es etwas länger, aber seit 11 Jahren darf ich unter sanfter Führung Schritt für Schritt ablegen, was mich behindert – Lügen über mich selbst, schlechte Angewohnheiten und zerstörerische Denkmuster. Nach und nach hat sich herausgeschält, wer ich wirklich bin. Ich durfte meine Berufung entdecken und erkennen, dass selbst meine Schwächen in Gottes Plänen Sinn machen und Gutes hervorbringen können.

FREEDOM – Weil das Leben so viel freier und reicher geworden ist
Früher habe ich mich ständig gefragt, was ich tun muss, damit andere mich mögen. Ich wollte alles gut und ja keinen Fehler machen, wollte „passen“. Gleichzeitig wollte ich nie das, was „man“ gemeinhin so wollen soll – Karriere, Ansehen, Erfolg. Hinter meiner äußeren Angepasstheit und Korrektheit verbarg sich eine Künstlernatur, und so war ich nie richtig glücklich, weil ich so, wie ich eigentlich war – leicht exzentrisch, kreativ, intensiv – nicht zu sein wagte. Heute schere ich mich einen Deut um das, was gerade angesagt ist, und fühle mich frei, der komische Typ zu sein, der ich eben bin. Ich tue, was ich für richtig halte, solange es den Werten entspricht, die mein Glaube mir gibt. Die Werte unserer Gesellschaft ändern sich ständig und pressen Menschen in Formen, die ihnen manchmal überhaupt nicht entsprechen, doch der unerschütterliche Wert, den ich bei Gott habe, hat diese Form gesprengt und lässt mich genau der Mensch sein, der ich sein will und soll.

WIN WIN – Weil auch andere mehr von mir haben
Als ich meinen Wert davon abhängig machte, ob ich gemocht werde und „man“ gut findet, was ich mache, war ich auf andere Menschen fixiert, ohne mich wirklich für sie zu interessieren. Ich achtete peinlichst auf alles, was sie sagten und mit ihrer Mimik ausdrückten, aber es ging nur um mich. Mag er mich? Missbilligt sie meine Meinung? Finden sie mich „daneben“? Heute kann ein befremdeter Blick mich nicht mehr erschüttern, und gleichzeitig gehe ich ganz anders auf Menschen zu: Ich interessiere mich für mein Gegenüber, seine Meinung und sein Leben und habe keine Angst vor dem, was er sagt oder denkt – es ändert ja nichts an dem, was ich bin und glaube. Andere Interessen und ein anderer Glaube sind keine Bedrohung für mich. Ich kann andere annehmen, wie sie sind, und ihnen die Wertschätzung geben, die ich selber von Gott erhalte.

A NEW DAY: Weil ich immer wieder neu anfangen kann
Wir sind, sobald wir uns zu Gott bekehren, bekanntlich Heilige, aber wir können noch Fehler machen und nutzen die Gelegenheit leider auch. Gott weist mich immer wieder darauf hin, dass ich noch „Luft nach oben“ habe. Gerade realisiere ich, dass ich mich trotz meines eher stoischen Temperaments nicht immer im Griff habe, wenn ich herausgefordert werde, und dass meine Gabe, mich pointiert auszudrücken, unter diesem Einfluss zu einem Instrument werden kann, das andere verletzt. So eine Erkenntnis tut weh, und die Konsequenzen aus falschen Handlungen lassen sich nicht immer umkehren. Doch ich weiß, dass meine Fehler von gestern, heute und morgen bei Gott vergeben sind und ich jeden Tag eine neue Chance erhalte, zu lernen, zu wachsen und es besser zu machen. Die Dankbarkeit gegenüber dieser unverdienten Gnade befeuert mich und stärkt meinem Willen, mich in sein Bild verändern zu lassen.

LIVE NOW – Weil im Jetzt Leben „Hammer“ ist
Dieses Wissen hat mich auch mit meiner Vergangenheit versöhnt und nimmt mir die Angst vor der Zukunft. Ich bin frei, im Heute zu leben – dem einzigen Ort, an dem ich etwas bewirken und zugleich der einzige Ort, an dem ich Gott wirklich erleben kann. Anstatt mich zu fragen, was ich tun soll, wenn X oder Y eintrifft, mit dem zu hadern, was ist oder meine Energie auf „wenn ich dann einmal…“ zu verschwenden, lebe ich jetzt. Ich entscheide heute, was ich tun kann, um mein Leben zu verändern und dahin zu kommen, wohin ich will. Und mit Gott als Führung weiß ich, ob ich in die richtige Richtung gehe.

JUST JESUS – Weil Jesus real und wunderbar ist
Die Gegenwart Gottes ist nicht jeden Tag gleich spürbar, aber manchmal, wenn ich am Morgen einen Song anstimme und mein Herz auf ihn ausrichte, spüre ich seine Gegenwart auf eine Art, die mir die Tränen in die Augen treibt, mein Herz öffnet und weich macht und mich tief verändert. Sie führt mich zur Buße, wenn ich es nötig habe. Sie vergrößert meine Liebe für andere Menschen. Und sie lässt mich erkennen, dass all das, was hier auf Erden abgeht, nur ein Abklatsch von dem ist, was wir eines Tages erleben werden. In Jesus habe ich einen Gott, der mir so nahe ist wie niemand sonst, weil er mich als Gott durch und durch kennt und zugleich Mensch war.
Dieser „abscheuliche Vorteil des Feindes“, wie es der Oberteufel Screwtape in C.S. Lewis‘ „Dienstanweisung für einen Unterteufel“ nennt, dass er weiß, wie es ist, ein Mensch zu sein, ist das tröstlichste, wunderbarste und unfassbarste an meinem Gott – neben seiner unglaublichen Liebe für seine Geschöpfe. Die Teufel bei C.S. Lewis kommen trotz tausendjähriger Forschungen nicht dahinter, was Gott wirklich von uns, diesen „erbärmlichen Zwittern aus Fleisch und Geist“ will, und warum er uns geschaffen hat, weil sie das Konzept der Liebe nicht verstehen und es für einen Vorwand halten. Deshalb werden sie nie verstehen, was uns zu Gott zieht.

NO TURNING BACK!
Für mich gibt es kein Zurück, auch wenn ich nicht rund um die Uhr Hosianna und Halleluja schmettere. Doch durch jeden Tag zieht sich die Freude an seiner Gegenwart in meinem Leben, seiner Führung in allem, was ich tue, und die Aussicht auf eine Zukunft bei ihm, die alles übersteigt, was wir uns vorstellen können.

Um es in den Worten von Hiob zu sagen:
„Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“

Was ist die grösste Freude, die Du aus Deinem Glauben ziehst? Es muss natürlich nicht der gleiche Glaube sein. Ich freue mich auf Deinen Kommentar!