Schenkt mir Sicht
Macht mich heil
Macht mich frei

Das Warten hat ein Ende – ich freue mich von Herzen, Euch heute zum Ersten Advent „Echtes Licht“ zu präsentieren! Ihr seht hier das Video zum Song, mit dem ich Euch schon mal eine gute Adventszeit wünschen möchte. Und natürlich enthält das Post den Link zum Gratis-Download, den Ihr hoffentlich nutzen werdet!

Im letzten Post habe ich Euch erzählt, wie Text und Musik zu „Echtes Licht“ entstanden sind und wie ich mich entschlossen habe, das Lied zu produzieren und zu verschenken. Von diesem Entscheid bis zum fertigen Produkt war es noch eine ordentliche Wegstrecke, und vor allem waren viele tolle Menschen an diesem Projekt beteiligt, die ich auf keinen Fall unerwähnt lassen will.

Erst einmal befasste sich mein CD-Produzent Norm Strauss mit meinen Ideen und entwickelte aus dem Text und den Harmonien ein Arrangement und Songkonzept. Norm spielte auch die Instrumente ein (Gitarre, Drums, Bass), unterstützt von seinem Sohn Joel Strauss, der das Piano beisteuerte.

Dann ging es darum, die Vocals aufzunehmen. Da Norm nicht gerade um die Ecke wohnt (nämlich in Kelowna, British Columbia, Kanada), aber jedes Jahr in Europa tourt, entschlossen wir uns, die Aufnahmen bei mir um die Ecke zu machen, sobald Norm in der Nähe ein Konzert haben würde. Im April 2016 war es soweit: wir nahmen die Vocals im Studio so-music bei Johny Lippuner auf – Informatiker, Soundfanatiker und genialer Schlagzeuger, mit dem ich schon oft und immer wieder gerne zusammengearbeitet habe. Die Aufnahmen landeten im Anschluss auf Schloss Röhrsdorf in Dresden, wo Soundprofi Arno Jordan in den Castle Studios das Mixing und Mastering machte. In Lukas Eggenberg und seinem sich im Aufbau befindenden Label LUEG Film (bald online!) fand ich einen nicht minder genialen Mann für mein Video. Zusammen arbeiteten wir die Videogestaltung aus und verbrachten Ende September zwei Abende in Bern für die Aufnahmen – eine neue Erfahrung für mich, die dank Lukas viel Spass gemacht und  mich erstaunlich wenig getresst hat.

bild-bern-kleinDass wir das Ganze schlank über die Bühne brachten, verdanke ich auch meinem Mann Beat (oben im Bild!), der unter dem noblen Wort „Logistical Support“ die Rucksack-, Stativ- und Lautsprecherschlepperei besorgte. Dass dadurch  während des Videos nur liebe und vertraute Menschen  um mich herumwuselten, hat sicher zu meiner Entspannung beigetragen.

Und nun ist der Song da, und ich habe keine Worte mehr. Ich hoffe, dass Euch dieses sehr persönliche Lied gefällt und dass Ihr es bei Gefallen auch Euren Freunden ans Herz legt – man kann es übrigens auch „verschenken“, also gratis per Mail an einen Freund senden. Mit Klick auf diesen Link seid Ihr schon auf meiner Shopseite. Nun wünsche ich Euch viel Freude mit dem Song, einen besinnlichen Ersten Advent und eine schöne Advents- und Weihnachtszeit!

Herzlich, Claudia

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Der Erste Advent kommt mir in aller Regel zu früh. Ich kann an einer Hand abzählen, in welchen Jahren ich auf den Termin tatsächlich einen Adventskranz im Haus hatte oder wann das Kripplein schon aufgestellt, geschweige denn eine opulente Bekränzung und Schmückung der Wohnung vollzogen war. Ich finde das alles zwar schön (genauso wie ein aufgeräumtes, sauberes Haus), aber irgendwie kriege ich es einfach nicht hin (genauso wie…Ihr wisst schon).

Dieses Jahr ist keine Ausnahme – wenn überhaupt, ist es noch schlimmer als sonst. Mein Mann und ich sind gestern von ein paar Tagen Italienferien nach Hause gekommen, waren nicht mehr einkaufen und hatten vor der Abreise auch nichts mehr unternommen, um das Haus herzurichten. Aber das macht mir nichts aus, denn dass ich zu nichts kam, hat einen Grund. Das Wichtigste, was ich auf den Ersten Advent bereit haben wollte, ist geschafft:

„Echtes Licht“, mein Weihnachtsgeschenk an Euch und die Welt, ist veröffentlicht und auf meiner Shopseite zum Gratis-Download erhältlich. Ich freue mich riesig!

Ich vermeide es normalerweise, hier auf dem Blog viel Werbung für meine „Produkte“ zu machen, aber heute mache ich aus mehreren Gründen eine Ausnahme: Zum einen, weil das Lied gratis zu haben ist, weil ich mir sehr wünsche, dass viele von Euch es hören, und weil das Lied an das rührt, was mir auch auf dem Blog am wichtigsten ist.

Ich bin nun seit über drei Jahren am Bloggen, und meine Snacks haben unterschiedlichste Formen angenommen. Mal waren sie leicht, süss und luftig, mal voller Ballaststoffe, mal trockener und manchmal auch schwer verdaulich. Ich habe Euch an meinen Kämpfen und Freuden teilhaben lassen, und vielleicht habe ich es mit den Kämpfen manchmal etwas übertrieben.

Mit dem Release von „Echtes Licht“ ist mir wieder bewusst geworden, dass es mir in meinem Leben und meinem Schaffen vor allem um zwei Dinge geht: Ich möchte Licht, aber auch Wahrheit verbreiten.

Viele beanspruchen für sich, dass sie Licht verbreiten, aber nicht überall, wo Licht draufsteht, ist auch welches drin. Sehr oft ist das vermeintliche Licht trügerisch, und die Hoffnung und der Sinn, die es uns versprochen hat, stellen sich als Trugschluss heraus und locken uns auf einen Pfad, der uns dunkler, hungriger und trauriger zurücklässt. Darum ist Licht nur mit Wahrheit wirklich wertvoll; darum verschreibe ich mich nicht nur dem Licht, sondern auch dem Wahren.

Es mag anmassend wirken, wenn ich so von der Wahrheit spreche, aber im Grunde glaubt ja jeder von uns etwas – und ich kann nur über das schreiben, was mich selbst überzeugt. Was ich glaube, warum ich es glaube, wie ich dahingekommen bin und was es in mir bewirkt hat – das und mehr klingt in „Echtes Licht“ an. Das Video dazu wurde in Bern aufgenommen, der Stadt, die mit meiner Suche eng verbunden ist.

Ich hoffe, dass Ihr Euch das Video anschaut und Euch den Song holt, und ich hoffe noch mehr, dass er Euch in dieser Adventszeit ein Licht ist sein kann. Damit wünsche ich Euch eine schöne, besinnliche Adventszeit. Sucht und findet Momente der Stille, des Staunens, des Wunders und des Wunderns in dieser hektischen Zeit. Und auf bald…!

 

 

…Geheimnisvoll, fast intim
Sein Leuchten zieht mich magisch an
Ich mach‘ mich auf und folge ihm
Flieg wie die Motte in sein Licht
Suche den Schein und find ihn nicht
Aber ich geb‘ nicht auf…

Der Countdown läuft! In fünf Tage ist „Echtes Licht“ zum Gratis-Download verfügbar, und ich nutze die Gelegenheit, Euch etwas mehr über das Projekt zu erzählen.

Angefangen hat alles Ende Juni 2015. Nach einem philosophisch-theologischen Streitgespräch sind mir innerhalb einer Stunde Text und Melodie für diesen Song  zugefallen, und eine kribbelnde Aufregung machte sich in mir breit – eine, die ich immer dann spüre, wenn etwas Besonders kurz davor steht, geboren zu werden. So habe ich mich gefühlt, als ich mich für den Besuch der Worship School entschieden habe, die mein Songwriting in Gang setzte und mich mit Norm Strauss, meinem späteren CD-Produzenten, in Verbindung brachte, und genau so habe ich auch empfunden, als ich ein paar Jahre später die Idee für „Hier will ich bleiben“, mein Buch- und CD-Projekt, hatte.

Ich entschied mich, dass ich das Lied produzieren würde. Eine neue CD war nicht in Planung, aber ich wollte dieses Lied unter die Leute bringen. Ich wusste, dass die Produktion des Songs und eines Werbevideos nicht gratis sein würde, aber ich hatte den starken Eindruck, dass es ein Free Download sein sollte, und zwar nicht nur, weil mir daran liegt, dass viele Menschen es hören.

Wir sind eine paradoxe Gesellschaft. Wir finden Geiz geil, jagen materiellen Schnäppchen nach und triumphieren, wenn wir für irgendwas nur den halben Preis oder noch weniger zahlen müssen. Gleichzeitig haben wir das Gefühl, dass etwas nur dann einen Wert hat, wenn es teuer ist oder noch besser einmal teuer war. Was von Anfang an günstig oder gar gratis zu haben ist, betrachten wir mit einem gewissen Misstrauen. Was kann das taugen? Das gleiche inkonsequente Verhalten legen wir oft bei unser Sinnsuche an den Tag. Wir wollen auf einfachem Weg alles bekommen, was wir uns wünschen, und gleichzeitig wollen wir uns mit dem, was wir finden, von anderen abheben; wollen, dass es uns zu etwas Besonderem macht.

Aber manchmal ist die Antwort auf unsere Fragen eine andere. Manchmal verstecken sich Wert und Sinn in etwas, das kein Preisschild trägt.

Dieses Lied kostet nichts. Es hat keinen Preis in Franken, Euro oder US-Dollar. Hat es dennoch einen Wert, und woran macht sich der fest? In fünf Tagen dürft Ihr das selbst herausfinden…!

Herzlich, Eure Claudia

P.S.: Das Beitragsbild ist ein Vorgeschmack auf das Video. Wer kann erahnen, wo es gedreht wurde? Auch für diesen Drehort gibt es natürlich einen Grund. Mehr davon am Sonntag!

Sie blenden mich, verbrennen mich
Alles so voll, doch etwas fehlt
Ich fühl mich leer, ich frage mich:
Muss da nicht noch was andres sein?
Bin es denn wirklich ich allein
Die das erkennen kann?

So fängt mein neues Lied an, und in genau 10 Tagen könnt Ihr es nicht nur hören, sondern gratis herunterladen!

Die Produktion des Videos ist schneller vorangegangen als geplant, und „Echtes Licht“ wird nun am Sonntag, 27.11. erscheinen – auf den Ersten Advent und damit als Auftakt in diese besinnliche Zeit, in der wir uns in Erwartung des Lichts auf Weihnachten vorbereiten. Ich freue mich riesig!

Das Lied hat eine besondere Geschichte, und es ist mein Weihnachtsgeschenk an alle, die es mögen. Es wird auf meiner Shopseite zum Gratis-Download angeboten werden, und ich bin sehr gespannt, wie Ihr und alle, die es sich anhören und sich das Video ansehen, das Lied aufnehmen werdet. In ein paar Tagen werde ich noch etwas intensiver auf die Entstehungsgeschichte des Songs eingehen, stay tuned..!

Und sonst so?

Neben der Videoproduktion ist im letzen Monat auch sonst viel gegangen. Ende Oktober war ich zum ersten Mal in meinem Leben an der Frankfurter Buchmesse, habe am Autorensalon der Textmanufaktur teilgenommen und meine Agentin kennengelernt, mit der ich bisher nur schriftlich und telefonisch Kontakt hatte. Eine tolle, ermutigende Begegnung – sie hat mir erzählt, dass die Zeichen der Zeit bezüglich meines Buchgenres gerade nicht schlecht stehen, und nun sind wir dabei, den ersten Band noch stärker voranzutreiben.

Mit diesem Schub habe ich die letzten Oktobertage genutzt, um noch einige Überarbeitungen vorzunehmen, und warte nun gespannt auf das Feedback meiner Agentin. Es gibt sicher noch viel zu tun, aber ich bin zuversichtlich! In den ersten Novembertagen habe ich einen Grobentwurf des zweiten Teils der Triologie erstellt, und ich konnte schon überraschend viele Szenen entwerfen. Ich habe eine/n Mörder/in, und ich schicke meine Protagonistin ins Ausland. Es bleibt also spannend.

Momentan bin ich an der Übersetzung von einigen Snippets aus Romanen meiner Autorenfreundin Lee Strauss, für die ich bereits zwei Bücher übersetzt habe. Wenn wir das Interersse einer Agentur wecken können, ergeben sich daraus vielleicht weitere Übersetzungsaufträge, was mich freuen würde – Lees Bücher sind spannend und voller Überraschungen, und ich bewundere ihre Fähigkeit, sich in verschiedenen Genres wie Suspence, Dystopia, Zeitreisen und Romance zu bewegen und eigene, faszinierende Welten zu erschaffen. Es wäre toll, ihre Bücher auch deutschen Leserinnen und Lesern zugänglich zu machen!

Weihnachtspläne…!

Weihnachten rückt bekanntlich näher, und damit der Weihnachtsmarkt Grenchen, an dem ich wieder mit einer kleinen Gospelformation präsent sein werde. Wir haben uns tolle Lieder ausgesucht, und eines sei verraten: Auch „Echtes Licht“ wird Teil des Programms sein. Ausserdem werde ich die Gelegenheit nutzen, am Markt eine besondere Aktion auf meine Bücher und die CD zu veranstalten und sie an drei Zeitfenster über die Tage verteilt zu verkaufen. Wer sich also noch mit Weihnachtsgeschenken eindecken will, kommt zwischen dem 9. und 11. Dezember auf den Grenchner Weihnachtsmarkt! Genaue Zeiten werde ich noch kommunizieren.

Nun hoffe ich, dass Euch meine Neuigkeiten Spass gemacht haben. Stay tuned, denn schon nächste Woche erfahrt Ihr mehr über meinen neuen Song, und Sonntag in einer Woche könnt Ihr ihn bereits herunterladen. Ich freue mich darauf und wünsche Euch bis dahin eine gute Zeit!

Herzlich, Eure Claudia

In den letzten Wochen waren die Sozialen Medien vor allem eine Arena für die US-Wahlen, und sicher bin ich nicht als einzige erleichtert, dass dieser Zirkus vorbei ist. Was uns dagegen erhalten bleibt, ist die manchmal tröstliche Funktion von Facebook, Twitter und Co. als Echokammer, die uns nur das zeigt, was wir sehen wollen. Ich freue mich zum Beispiel immer, wenn in Gruppen wie „Introvertierte sind der Hammer“ oder  „Es ist ok, introvertiert zu sein“ ein treffendes Bildchen mit Spruch in meiner Timeline aufscheint und ich mich für einmal total verstanden fühle. Ja, genau! So bin ich auch! Schöne Sache.

Manchmal überraschen einen aber auch die vermeintlich Gleichgesinnten. So las ich letztens in einer dieser Gruppen den folgenden Satz:

„Ein Freund sorgt dafür, dass Du Dich gut fühlst.“

Ich habe eine ganze Weile über diese Aussage gegrübelt, doch auch nach dieser Weile war meine Antwort dieselbe wie beim ersten Lesen, nämlich:

Eigentlich nicht. Also schon. Aber nicht nur.

Die Aussage hat mit Intro- und Extrovertierten wohl nur beschränkt zu tun, denn es haben sich auch einige dieser besagten Introvertierten mit anderen Meinungen geäussert. Einer der Kommentatoren hat sich in etwa so ausgedrückt.

„Freunde sind dazu  da, Dich zu ermutigen und anzufeuern und  Dich aufzurichten, wenn es Dir schlecht geht. Sie sind aber auch dazu da, Dich in Liebe darauf hinzuweisen, dass Du hier und heute gerade auf dem falschen Dampfer oder schlicht und einfach ein A*** bist.“

Ich vermute halb, dass der Poster hinter diesem Kommentar wie ich zur sehr seltenen Sorte der INTJ gehört  (was es mit diesen Persönlichkeitstypen-Sachen auf sich hat, findet sich unter anderem hier). Ich kann jedenfalls seiner Aussage nur zustimmen, denn auch ich wünsche mir von meinen Freunden beides.

Ich freue mich über Unterstützung und Ermutigung, aber ich will keine ständige Lobhudelei. Wer unreflektiert alles, was ich mache, genial findet, wird für mich unglaubwürdig; schliesslich weiss ich genau, dass ich nicht perfekt bin. Ich brauche Freunde, die mir helfen, der Mensch zu werden, als der ich gedacht bin, und so ein Mensch und Freund will ich auch sein.

Allerdings scheint der Wunsch nach Wohlfühlmach-Freunden, wie sie im ersten Zitat beschrieben werden, doch weit verbreiteter zu sein. In meinem Fall kommt dazu, dass ich auch sonst  asozial wirken kann und in seltenen Fällen im Eifer des Gefechts Leute vor den Kopf stosse. Diese Überlegungen und entsprechende Erfahrungen haben mich zeitweise dazu gebracht, an meiner Fähigkeit zu zweifeln, ein guter Freund zu sein. Was, wenn ich Menschen emotional nicht genug unterstütze, alle enttäusche und verletze und irgendwann niemand mehr mein Freund sein will?

Inzwischen glaube ich, dass auch ich ein guter Freund sein kann – allerdings nur für den, der weiss, worauf er sich einlässt. Und damit jeder, der an einer Freundschaft mit einem INTJ interessiert ist, künftig weiss, was ihn erwartet und sich dafür oder dagegen entscheiden kann, präsentiere ich hiermit den INTJ als Freund – mit allem, was dazugehört.

Der INTJ-Freund…

…wird nicht oft und in kurzen Abständen die Initiative für ein Treffen ergreifen, Dich anrufen oder den Kontakt halten – da kann schon mal etwas Zeit verstreichen. In schriftlicher Kommunikation ist er meist besser, aber wenn Du die Tiefe Eurer Freundschaft an der Anzahl Eurer Interaktionen misst, wird es schwierig.

…neigt nicht zur Zurschaustellung von Gefühlen. Das ist nur teilweise gewollt; er kann das einfach nicht so. Das heisst aber nicht, dass er sich nicht freut, wenn es etwas zu freuen gibt. Er freut sich einfach auf seine Art – mit einem dezenten Lächeln und einem dummen Spruch oder einer schönen schriftlichen Nachricht.

…ist nicht sonderlich spontan. Wenn Du ihn fragst, ob er am gleichen Abend Lust auf ein Feierabendbier hat, wird er in 99% aller Fälle nein sagen. Wenn Du ihn aber fragst, ob Ihr Euch in den nächsten zwei Wochen mal verabreden wollt, ist er in der Regel dabei und freut sich auf die Zeit mit Dir.

…kann arrogant wirken und rechthaberisch sein. Er hat einen Instinkt für verborgene Motive und Falschheit und einen höchst empfindlichen Radar für Manipulationsversuche, und er hat keinen schlechten Sinn für Logik. Das alles nährt sein Gefühl, alles zu wissen; aber wenn er etwas reifer ist, weiss er auch, dass er sich irren kann.

…hat manchmal mehr Stolz, als gut für ihn ist. Wenn Du ihm sagst, dass Du ihn nicht mehr sehen willst, wird er das wahrscheinlich hinnehmen und Dich ziehen lassen. Nicht, weil Du ihm nichts bedeutet hast, sondern weil er seine Freundschaft niemandem aufzwingen will.

Das klingt vielleicht wenig berauschend, aber der INTJ hat auch ein paar tolle Eigenschaften, wenn man sie denn mag:

Er ist ehrlich und macht Dir nichts vor.

Wenn Ihr Euch verabredet, ist er da. Wenn er ja sagt, meint er ja und bleibt dabei.

Er macht Freundschaft nicht von Weltanschauungen abhängig, sondern von Charaktereigenschaften und Persönlichkeit. Du musst nicht alles gut finden, was er gut findet, musst nicht an denselben Gott glauben, nicht die gleiche Musik mögen und nicht die gleiche Partei wählen, und es ist ihm egal, was Du isst und was nicht.

Er macht vielleicht nicht viele Worte, aber wenn Du ihn wissen lässt, dass es Dir schlecht geht und Du ihn brauchst, dann schwingt er sich auf seinen Gaul und kommt angerauscht, um für Dich da zu sein.

Und hier der last – but not least. Das, was ich am INTJ als Freund am wertvollsten finde, vielleicht, weil ich mir das auch am meisten von einem Freund wünsche:

Als Freund eines INTJ musst du ihm nichts „nützen“ oder irgendwelche emotionale oder andere Leistungen bringen, denn der INTJ ist im Grunde auch allein glücklich. Das ist für manche Menschen der Abturner schlechthin, aber es hat eine andere Seite: Wenn Du ihm am Herzen liegst, dann Deinetwegen und nicht wegen etwas, das er durch Dich erreichen oder von Dir lernen kann (obwohl ihn die Menschen am meisten faszinieren und inspirieren, die ihm etwas voraushaben). Du bist für ihn kein Instrument – der INTJ ist Dein Freund, weil Du DU ist. Es ist sein Wunsch, Dich zu verstehen, Deine Träume, Deine Wünsche, Deine Ängste und Deine Ansichten zu kennen. Wenn er Dein Freund ist, freut er sich über nichts mehr als darüber, dass Du Deine Flügel ausbreitest und Dein Leben in Fülle lebst.

Falls Du das jetzt gar nicht so übel findest, fragst Du Dich vielleicht, was Du mitbringen musst, damit eine Freundschaft mit dem INTJ gelingen kann. Hier meine Hinweise:

Du solltest ehrlich sein und Ehrlichkeit aushalten.

Du solltest bereit sein, auch Deine eigenen Schwächen zu anerkennen und zu zeigen.

Du solltest bereit sein, Dich zu hinterfragen, denn wie der INTJ sich selbst ständig hinterfragt, hinterfragt er auch andere. Wenn Du ihm wichtig bist, will er Dich verstehen. Wenn er Dich nicht versteht, wird er nachhaken. Und wenn er glaubt, dass Du Dir nicht gerecht wirst oder gerade Mist baust, wird er es sagen.

Ich weiss inzwischen, dass es Leute gibt, die den INTJ schätzen und die gemerkt haben, dass auch ich kein gefühlskaltes Monster bin. Die Art, in der ich dieses Post geschrieben habe, zeigt mir aber auch, dass es mich immer noch quält, wenn mich jemand für dieses Monster gehalten hat. Auf meine Weise habe ich inzwischen Frieden gemacht mit meinem Wesen und der Art Freundschaft, die ich bieten kann, und ich bemühe mich auch um diesen Frieden mit meinem Versagen und mit den Fehlern, die ich begangen habe und die mich Beziehungen gekostet haben. Und als Teil meines inneren Friedenmachens präsentiere ich einen letzten Hinweis auf den INTJ, der zumindest für mich wahr und wichtig ist.

Der INTJ findet nicht oft Menschen, zu denen er tiefen Zugang hat, mit denen er über Gott, die Welt und sich selbst reden und gleichzeitig über alles Mögliche lachen kann. Wenn Du einem INTJ so ein Freund warst, wird er Dich niemals vergessen. Und selbst wenn Ihr im Streit auseinander gegangen seid: Wenn du nicht gerade zu einem Monster mutiert bist (und zumindest ich habe unter meinen früheren Freunden keine solchen), dann will er auch nach Eurer Freundschaft noch, dass es Dir gut geht. Er wird sich immer wünschen, dass Du das Leben lebst, das Dich erfüllt. Und er wird Dich (wenn er zu den noch selteneren frommen INTJs gehört) weiterhin segnen, in seine Gebete einbeziehen und Dir das Beste wünschen.

Was sagt Dir das alles, wenn Du keiner von dieser seltsamen Sorte bist? Ganz einfach: Wenn selbst der manchmal hochmühsame INTJ Freunde finden kann, die ihn schätzen und lieben für das, was er ist, dann kannst DU, Mensch einer weniger sperrigen Sorte, das mit Sicherheit, und zwar ohne dass Du Dich verbiegen musst. Es gibt Menschen, die DICH suchen, wie Du bist, und die von genau den Eigenschaften in Dir beschenkt werden, die für andere ein No-Go sind.

Das heisst nicht, dass wir nicht dazu aufgefordert sind, uns ab und zu zu hinterfragen. Wenn wir eine blutige Spur von Streitereien hinter uns her ziehen, kann es sinnvoll sein, wenn wir uns fragen, was unser Teil an der Sache gewesen sein könnte, und ob wir bestimmte Charakterzüge an uns etwas bearbeiten sollten. Aber es den Kern unseres Wesens müssen wir deshalb nicht verändern.

Aus einem bestimmten Grund hat Dich einer so gemacht – also steh dazu. Oder anders gesagt: Sei Du selbst, alle anderen gibt’s schon.

***

Liebe fellow INTJs: Seid ihr ähnlich drauf, oder bin ich schon fast zu weich für einen echten INTJ? Und liebe andere: Was erwartet IHR von Euren Freunden? Was für ein Freund seid IHR? Ich freue mich auf Eure Kommentare…!