Es ist sinnbildlich, dass mir ein katholischer Feiertag einen Strich durch meine Blogpost-Rechnung gemacht hat; schliesslich kommt Sarah Siegwart, die Protagonistin der „Uhrmacherin“, aus der katholischen Hochburg Luzern…! Einen Tag später als geplant möchte ich Euch nun mitnehmen auf eine Reise in das Dorf, in dem „Die Uhrmacherin“ spielt – und hoffe, dass Euch mein kleiner Rundgang gluschtig macht!
Vom Dorf zur Stadt im Eilzugstempo
Der Ausdruck „Dorf“ mag irritieren, wenn man sich das Grenchen von heute ansieht. Mit einer Bevölkerungszahl von fast 18’000 sind wir keine Grossstadt, aber die Zeit des Dorfes ist lange vorbei. Das merkt man allerdings nicht, wenn man älteren Einwohnern zuhört, die zum Einkaufen immer noch „ins Dorf“ gehen…! Tatsächlich wurde Grenchen nach 1930 zur Stadt, als es die Marke von 10’000 Einwohnern erreichte.
Als Sarah Siegwart 1873 nach Grenchen kam, zählte die Stadt allerdings erst rund 2’500 Einwohner. Eine gewaltige Steigerung, die das Juradörflein in kurzer Zeit hingelegt hat. Wie ging das bloss? Das, meine Lieben, erfahrt Ihr früh genug. Erst einmal soll Schluss sein mit „Infodump“, wie wir das unter Schreibenden nennen. Hier als Einstieg das Grenchen von heute durch die liebenden, ironisch zwinkernden Augen zweier begabter Sprösslinge unserer Stadt:
Cool, findet Ihr nicht auch? Aber zurück zu Grenchen um 1873 mit seinen 2’500 Einwohnern. Was hat Sarah gesehen, als sie den ersten Fuss in unser Dörflein setzte?
Genau: Eine Uhrenfabrik, oder besser: DIE Uhrenfabrik, die damals den Ton angab. Und heute? Die Juraberge im Hintergrund haben sich nicht verändert, aber ansonsten schaut die Ecke etwas anders aus:
Natürlich gab es zu Sarahs Zeiten nicht nur Fabriken in Grenchen. Unter anderem traf man sich auch in Gasthöfen wie diesem:
Den „Löwen“ gibt es immer noch, allerdings nicht mehr als Gasthof. Äusserlich hat er sich nicht verändert, genauso wenig wie das Schulhaus I, in dem ich übrigens meine ersten vier Primarschuljahre verbrachte:
Dass ich Euch den „Löwen“ zeige, hat seine Gründe; er wird in der „Uhrmacherin 1“ Schauplatz eines besonderen Ereignisses. Aber davon nicht mehr; Ihr sollt ja dann das Buch kaufen…!
Natürlich gäbe es noch viele Gebäude, die ich Euch zeigen könnte: Die Wallfahrtskapelle Allerheiligen, „Chappeli“ genannt, in der Sarah einmal Zuflucht suchen wird; das Knabeninstitut Breidenstein, das heute „Bachtelen“ heisst, oder das Wohnhaus von Adolf und Pauline Schild, die zu Sarahs Vertrauten und Freunden werden. Ach, sei’s drum; eins geht noch:
Und so sieht es heute aus:
Von den Häusern zu den Menschen
Vielleicht fragt Ihr Euch inzwischen, wer all die Schilds, Hugis und wie sie sonst noch hiessen, denn waren und warum Ihr Euch für sie interessieren sollt. Zum einen wie bereits erwähnt, weil sie in der „Uhrmacherin“ öfters zu Wort kommen und sogar einmal ein Lied anstimmen. Aber auch, weil ohne Schilds, Hugis, Girards und viele andere Grenchen heute keine 18’000-Einwohner-Stadt und kein Uhren- und Technologiezentrum im Grünen wäre.
Aber mehr dazu, wenn es wieder heisst: „Es pickt die Uhr“…! Und das ist übrigens kein Tippfehler, wie man meinen könnte: So beginnt ein Gedicht eines anderen wichtigen Grenchners, das ebenfalls einen prominenten Platz in meinem Buch hat. Davon mehr beim nächsten Mal! Bis dahin wünsche ich Euch eine gute Zeit und viel Vorfreude auf die „Uhrmacherin“.
Und ganz zum Schluss ein kleiner Tipp: Schon bald werde ich die Leserunde für die „Uhrmacherin“ auf Lovelybooks veröffentlichen. Dort könnt Ihr Euch dann um Freiexemplare des Buches bewerben und zusammen mit mir und Sarah vor allen anderen die „Uhrmacherin“ und Grenchen erleben. Es würde mich freuen!
Herzlich, Eure Claudia