Heute endet 2018 − ein Jahr, von dem ich wusste, dass es ein Jahr der Veränderungen und Entscheidungen, der Unsicherheiten und Unwägbarkeiten sein würde. Wann würde meine Teilzeitstelle enden, und würde ich einen Anschlussjob finden? Wie würde es mit meinem Buch vorangehen? Würde ich einen Verlag finden? Viele Fragen haben sich geklärt, und an diesem Silvester bin ich dankbar für alles, was ich dieses Jahr empfangen durfte: dank harter Arbeit, einem Quentchen Glück und immer auch dank der Ermutigung und Unterstützung anderer.
Mein Buch hat eine Heimat gefunden!
Das grösste Highlight dieses Jahres war der Tag, an dem ich wusste, dass der Verlagsdeal für mein Buch in trockenen Tüchern ist. Aber fangen wir etwas früher an: Diesen Sommer habe ich die letzten Überarbeitungen am Text vorgenommen, und danach war meine Agentin am Zug: Buchmesse in Frankfurt, Treffen mit Verlagslektoren. Ich zuhause, bang und hoffnungsvoll zugleich. Was, wenn niemand einen historischen Krimi mit Setting in der Schweizer Provinz verlegen wollte? Dann erste gute Nachrichten: die meisten angesprochenen Lektoren wollten Exposé und Leseprobe haben. Ein Verlag wollte rasch mehr lesen, und eine Woche nach der Messe kam der erste atemberaubende Augenblick: Das Telefonat meiner Lektorin, der Verlag wolle das Buch machen. Hosianna in der Höhe! Überwältigt setzte ich mich auf unsere Gartenbank und genoss diesen tollen Moment. Jemand will mein Buch! Noch am gleichen Abend legte meine Agentin nach: ein anderer Verlag war auch interessiert! Ich war völlig von den Socken.
Es folgten ein paar nervenaufreibende Wochen. Die Angebote kamen herein, und zwei grosse Publikumsverlage signalisierten, dass sie ebenfalls Angebote vorlegen wollten. Wo würde es hingehen? Was war am sinnvollsten für mich und mein Buch? Am 30. November fiel die Entscheidung, am 3. Dezember war der Deal gemacht, und mit Penguin wurde es der Verlag, zu dem es mich innerlich am meisten gezogen hatte.
Die Bundesräte sind in Druck!
Ganz «Providentia Dei», wie mein Chef zu sagen pflegt, endet mein Teilzeitjob im Buchprojekt «Neuedition Bundesratslexikon» auf Ende Januar 2019. Da am 5. Dezember 2018 noch Ersatzwahlen stattfanden, konnte das Buch erst vor Weihnachten in den Druck und erscheint gemäss Angaben des Verlags Schwabe / NZZ Libro am 23. Januar 2019; einen Tag nach meinem Geburtstag. Damit endet eine fünfjährige, spannende und lehrreiche Anstellung bei meinem vormaligen Professor der Zeitgeschichte, Urs Altermatt, seinerseits profunder Kenner der Bundesratsgeschichte. Neben administrativen und redaktionellen Arbeiten konnte ich auch historische Recherchen durchführen und tief ins 19. Jahrhundert eintauchen, was mir viel Freude bereitet und Synergien erzeugt hat, die meinem eigenen Buch zugutegekommen sind. Auch eine Anschlussanstelle zu 20% ist schon gewährleistet; das spült etwas Geld ins heimische Budget und lässt mir daneben viel Zeit für mein Buch.
Musik und der «Ruf des Alters»
Neben diesen Meilensteinen durfte ich auch wieder musikalisch tätig sein, sei es am Weltgebetstag in der reformierten Kirche Signau oder am Firmgottesdienst des Patensohnes meines Mannes, zuletzt auf dem Grenchner Weihnachtsmarkt. Ich durfte und musste dieses Jahr aber auch einsehen, dass ich nicht mehr dreissig bin und dass ich meinem Jahresmotto der Balance noch mehr Gewicht geben sollte. Neben Ausbrüchen von Hautreizungen habe ich zeitweise gegen Erschöpfung angekämpft, und dass ich in der zweiten Jahreshälfte keine Ferien hatte, war nicht besonders weise. Gerettet und geerdet hat mich dann eine Auszeit mit meinem Mann im Ostallgäu – Begegnungen mit tollen Menschen, spannende Inputs vom Auszeitleiter Christof Lenzen, Zeit zu zweit und endlich mal wieder woanders sein.
An diesem Silvestertag blicke ich in ein Jahr voller Neuanfänge: Die Arbeit mit der Verlagslektorin an meinem Buch, das voraussichtlich im Herbst 2020 erscheinen wird; Abschluss meiner Anstellung und Neubeginn. Vieles, auf das ich mich enorm freue, das mich aber auch herausfordert. Aber die Freude überwiegt bei weitem. Und in all dem will ich nicht vergessen, Momente der Ruhe einzuplanen, mir Wind um die Nase wehen zu lassen, Vertrauen zu haben. Neugierig zu bleiben, immer mich selbst zu sein und auch andere anzunehmen, wie sie sind.
Und Ihr?
Wie war Euer 2018? Ekstatisch oder durchzogen, spannungsreich oder ruhig? Ich wünsche Euch in jedem Fall, dass auch Ihr heute zuversichtlich ins neue Jahr blickt und Euch auf das freuen dürft, was kommt. Und wenn es nach einer kurvigen Strasse aussieht, dann schicke ich Euch ein Licht auf diesen Weg, der Eure nächsten Schritte einfacher macht. Ich hoffe, wir lesen uns auch im neuen Jahr wieder!
Herzlich alles Gute, Claudia
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