Lichtblicke im Advent

Lichtblicke im Advent? Brauchen wir die denn überhaupt? Paradoxerweise haben wir sie, wie es mir scheint, in dieser Zeit besonders nötig.  Ein Grund dafür ist die Jahreszeit – wir fahren im Dunkeln zur Arbeit und kommen im Dunkeln nach Hause, und wer Pech hat und in einer Gegend wie der meinigen wohnt, sieht die Sonne wegen des Hochnebels auch tagsüber nicht allzu oft. Der andere Grund ist, so traurig es tönt, die „Season“. Was einst eine Zeit freudiger Erwartung war, hat sich zu einem Reigen von must-do’s und Anlässen entwickelt, so dass kaum Musse bleibt, den Advent zu begehen.

Anlass genug für mich, den Dezember in einer Art lückenhaftem Adventskalender den lichten Augenblicken zu widmen, die diese Zeit bietet. Aber ich habe noch einen dritten Grund. Ende Oktober habe ich mein Buch wieder einmal meiner Agentin geschickt, damit sie es durch den lektoralen Fleischwolf dreht, und seit da denke ich jeden Tag daran, endlich wieder ein Post zu schreiben. Aber bisher harzt es, und wahrscheinlich spielt neben dem vielen „was läuft“ auch mein Perfektionismus eine Rolle: Je mehr ich an meinem Buch feile, desto anspruchsvoller werde ich, was meine Texte angeht, desto mehr frage ich mich, was ich hier eigentlich schreiben kann, das noch nie jemand geschrieben hat – der innere Kritiker auf voller Fahrt.

Aus all diesen Gründen widme ich dem Advent kleinere Posts, in denen ich mich an etwas freue, das zur Jahreszeit gehört, denn da gibt es vieles: von Adventskalendern über den Schnee, wenn er denn kommt, von traditionellen Liedern über den Christbaum finde ich Lichtblicke, die mich innehalten lassen. Und vielleicht habt ja auch Ihr Bedarf, den Advent zu begehen, indem Ihr im hektischen „Was muss ich noch?“ einen Augenblick innehaltet. Es würde mich freuen! Für heute füge ich als kleinen Lichtblitz mit „Hier will ich bleiben“ einen musikalischen Happen aus der eigenen Küche bei. Der Tonus mag etwas melancholisch sein, aber der Refrain des Liedes passt ganz gut in diese Zeit weihnachtlicher Erwartung:

Ich tauche ein in ein neues Licht
In einen Strahl, der durch die Wolken bricht
Stark genug, alle Schatten zu vertreiben
Ich fühl‘ mich warm und gut – hier will ich bleiben.

 

Damit Euch allen einen guten baldigen Start in den Dezember!

2 Comments

Leave a Comment

  1. Yes,du hesch rächt ;-). Ha Dis Lied teilet findes ou das Jahr super! Mi Liehtblick isch das Jahr, dass mir üs ändlech düregrunge hei kener Päckli meh z mache. Nur no für eis us der Familie Wichtle und das ou nur a Wiehnachte. Ke Schoppingstress, kener wildgwordni Lüt und keis Gfüehl zweni Zit z ha. Ha ganz viel Zit für d Familie und d Enkel. Isch mer scho fasch längwilig – kennsch mi ja Claudia, gäu! 🙂 Dir ganz ä schöni Adväntszit und liebi Grüess, siwi

    • Merci fürs Liedteile, Siwi, das freut mi :-)! Und das mit de Gschänkli isch jo e sehr gueti Idee, das entlaschtet die Zit natürlech! I mache eigentlech gärn Gschänkli, aber isch nid immer eso eifach 🙂 De gniess die Zit mit der Family, und sicher faut der au no öppis i gäge d Längwili wenn sie sött cho! Dir au ganze schöni Adväntszit und liebi Grüess!

Schreibe einen Kommentar

required