Das neue Jahr ist da, und bevor der Alltag wieder das Regime übernimmt, habe ich mich hingesetzt, um mein „Wort des Jahres“ zu kreieren. 2014 habe ich zum ersten Mal ein solches Motto gewählt und mich in Anlehnung an das „Star Trek“ Universum für „To boldly go“ entschieden.
Bildquelle: Pixabay
Es bedeutet, kühn seine Ziele zu verfolgen und sich an einen Ort aufzumachen, an dem man noch nie gewesen ist. Das Motto hat mir den Mut geschenkt, all die „Firsts“ des Jahres zu bestehen – eine CD und ein Buch herausbringen, meine erste Konzertlesung abzuhalten, und alles, was damit an Herausforderungen einherging.
Als ich mir überlegte, was es dieses Jahr sein sollte, fiel mir mein Post vom 29. Dezember ein. Die unbestimmte Ahnung, dass 2015 ein Jahr mit großem Potential sein wird, stimmte mich nachdenklich, weil „Potential“ ein neutrales Wort ist: Es spricht von Möglichkeiten, die einen beträchtlichen Nachhall haben werden – unabhängig davon, ob sie in Erfolgen oder Niederlagen enden. Anders ausgedrückt: ein großes Potential beinhaltet die Chance, etwas Herausragendes zu erreichen oder grandios zu scheitern.
Vor diesem Hintergrund sind mir mehrere Worte eingefallen, die für das zu passen scheinen, worauf ich mich dieses Jahr konzentrieren soll: Integrität. Durchhaltevermögen. Standhaftigkeit. Treue. Ausdauer.
Eifrig bemüht, eine Wahl zu treffen, fragte ich mich, was es am besten trifft – welche Fähigkeit ich vor allen anderen brauchen würde, um alles, was vor mir liegt, bewältigen zu können. Ist es die Integrität, mit der ich an all meine Pläne herangehen will? Ist es das Durchhaltevermögen, das dafür sorgen soll, dass ich bis zum Ende dabeibleibe? Ist es die Standhaftigkeit, die mir helfen wird, die richtigen Entscheidungen zu treffen? Die Treue zu meinen Plänen und in meinen Beziehungen? Die Ausdauer, wenn es harzt und ich aufgeben möchte?
Ich konnte mich nicht entscheiden – es kam mir vor, als ob ich all das und noch viel mehr brauchen würde. Schließlich legte ich den Zettel, den ich mit diesen Worten vollgekritzelt hatte, beiseite und beschloss, eine musikalisch-geistliche Pause einzulegen und ein paar Worship-Songs zu singen. Ich fing an mit „Herr i chume zu Dir“ und machte weiter mit„I bi rych i Dir“. Als ich bei „Cornerstone“ angekommen war, wurde mir klar, dass keiner der Kandidaten zum Jahresmotto aufsteigen würde.
Es sind alles hehre Worte – sie drücken die Willensraft aus, die wir brauchen und einsetzen müssen, wenn wir etwas erreichen wollen. Aber es sind auch Worte des allzu menschlichen Versuchs, es allein aus sich heraus zu schaffen – und dieser Versuch ist zum Scheitern verurteilt. Ich kann noch so lange nach dem einen Wort suchen, das mich genug antreibt und in die Pflicht nimmt: es wird nicht reichen, und es wäre brandgefährlich, etwas anderes zu glauben.
Ich entschuldige mich deshalb bei all meinen Lesern, die gehofft haben, ich käme mal wieder mit etwas weniger „Heiligem“ daher. Aber wie ich im genannten Post auch erwähnt habe: wes das Herz voll ist, davon geht der Mund über. Während ich „Cornerstone“ sang, wurde mir mit einem gewaltigen Gefühl der Erleichterung, Demut und Dankbarkeit klar, dass es nur ein Jahresmotto geben konnte.
Christus allein
Auf Ihn will ich als erstes blicken.
Im gebührt die Ehre für alles, was ich zustande bringe.
Nur mit ihm und nur, wenn sein Geist in mir wirkt, kann ich tun, was die Situation erfordert.
Allein nach ihm richte ich mich aus, wenn es darum geht, zu wissen, was richtig ist.
Das hat nichts mit falscher Demut zu tun: wenn ich Erfolg habe, darf ich wissen, dass ich meinen Anteil daran habe, und mich daran freuen. Es geht auch nicht darum, mich zurückzulehnen und „Gott machen zu lassen“. Aber wenn ich Ziele erreichen will, die nicht nur in dieser Welt nachhallen, sondern darüber hinaus weisen sollen, brauche ich die entsprechende Unterstützung.
Ich habe dieses Jahr viel vor, aber jetzt weiß ich, wohin ich zuerst schaue. Und egal, wie spannungsreich, turbulent und aufregend das Jahr wird – der Refrain aus Cornerstone wird mir in jeder Situation die Ausrichtung, nötigenfalls den Trost, vor allem aber die Entschlossenheit geben, die ich brauche.
Christ alone, Cornerstone
Weak made strong in the Saviors love
Through the storm He is Lord, Lord of all
Christus allein ist der Eckstein
Der die Schwachen stärkt mit der Liebe des Retters
Auch im Sturm ist er Herr, Herr der Welt.
Hast Du auch ein Jahresmotto kreiert? Wenn ja – was ist es bei Dir? Auf jeden Fall wünsche ich Dir einen guten Start in den Alltag und ein spannendes, gesegnetes Jahr!
Christus allein, ja du sprichst mir direkt aus dem Herzen.
Ihm zur Ehre will ich leben 😀
Und er begegnet uns auf Augenhöhe, ist das nicht wunderbar?
Sei gesegnet
So ist es Daniela, das ist wirklich wunder- und auch immer wieder fast unfassbar 🙂 Aber ich übe mich darin, es zu leben! Danke Dir und sei gesegnet 😉
Claudia danke für den Beitrag. Ja Cornerstone ist auch einer meiner Favoriten…. ich wünsch dir allen erdenklichen Segen für das Jahr 2015 – möge dir alles gelingen. Auch wenn es am Ende wohl anders gelingt als gedacht – aber das muss ja nichts schlechtes sein 😀
Dein „to boldly go“ wird nun auch mich begleiten….. tolles Wort des Jahres!
Danke Dir für den Kommentar – wie recht Du hast: es kommt nicht immer so heraus, wie wir uns das vorstellen, aber oft so, wie es soll 😀 Freut mich, dass Dich „to boldly go“ begleiten wird; ich bin immer noch ein grosser Fan davon! Dann hast Du auch viel Neues vor? Da bin ich gespannt! 🙂
Bei mir kommt es immer anders als gedacht und ab und zu wirft mich das aus der Spur…aber to boldly go …beschreibt eigentlich sehr gut meine letzten Jahre. Es waren immer in gewisser Weise abenteuerliche Wege und im Nachhinein kann ich echt drüber lächeln (tu ich jetzt beim Schreiben auch) aber in den Momenten war es mir oft nicht danach.
To boldly go und von Gott getragen hört sich manchmal wie ein Widerspruch an aber ich find das ist eine wunderbare Kombination mit der man sein Leben gut durchschiffen kann.
Das ist so wahr – dein Kommentar trifft es genial! Werde Dich gleich auf Twitter zitieren 😀